Erstmals in der Stadt
Nürnberger Südstadt: Was es mit dieser farbenprächtigen Prozession aufsich hatte
16.5.2022, 15:10 UhrDieser Umzug fällt auf: Was in anderen Städten traditionell schon seit Jahren zu sehen ist, fand in diesem Jahr erstmals auch in Nürnberg statt: eine hinduistische Tempelprozession. "Gefeiert wurde das sogenannte Theer Festival", wie Dinesh Ganesmoorthy erklärt. An diesem für die Hindus so besonderen Tag werde der Gott Vinayagar - bekannt auch unter dem Namen Ganesha - aus dem Tempel an das Sonnenlicht gebracht. Die Statue des Gottes der Weisheit wird auf einem Wagen im Uhrzeigersinn ein mal um den Tempel gezogen, begleitet von fröhlichen Gläubigen, Trommelmusik und Tänzen.
Dinesh Ganesmoorthy gehört dem Verein Sri Sithivinayagar Tempel Nürnberg an, der von Tamilen aus Sri Lanka gegründet wurde. Seit 24 Jahren gibt es den Tempel bereits. Zuerst war er in Gostenhof beheimatet, seit zwölf Jahren befindet er sich in der Humboldtstraße 103. Dort startete auch die Prozession, die sich am Samstag, 7. Mai, durch die Südstadt bewegte. "An dem Tag soll der Vinayagar die bösen Geister sowie die bösen und negativen Eigenschaften und Sünden der Menschen vertreiben." Geopfert werden ihm Süßigkeiten und Obst.
Rund 350 Mitglieder hat der Verein aktuell. Willkommen sei jeder, der Interesse habe, sagt Dinesh Ganesmoorthy. "Der Tempel ist eine öffentliche Einrichtung und für jeden zugänglich. Täglich und wöchentlich finden Poojas, also Gebete statt."
Insgesamt gebe es für die Hindus 18 besondere Tage im Jahr. Der 14. ist das Theer Festival, das nun im Mai stattgefunden hat. "Es gehört für uns zu den Höhepunkten im Jahr."
Der Verein ist glücklich darüber, dass die Stadt die Prozession genehmigt hat und sie so stattfinden durfte. "Es ist uns eine große Ehre", sagt Dinesh Ganesmoorthy. "Wir hoffen, dass wir sie nächstes Jahr wiederholen können."
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