Die Chance bleibt nicht ungenutzt: Selfie mit Kindern und Oberbürgermeister.
© Anestis Aslanidis, no credit
Die Chance bleibt nicht ungenutzt: Selfie mit Kindern und Oberbürgermeister.

Im Stadtpark

Nürnberg: Neue Station für die Straße der Kinderrechte

Über 100 Kinder und Jugendliche tummeln sich bereits vor der offiziellen Eröffnungszeremonie an den Stationen und den angrenzenden Wiesen. Im Hintergrund entsteht eine Hüpfburg und immer mal wieder hört man die Stimmen eines Kinderchors aus einem Pavillon herüberschallen. Dieser wurde eigens für den heutigen Anlass errichtet: Die Eröffnung der zehnten und letzten Station der „Straße der Kinderrechte“ im Nürnberger Stadtpark.

2005 begonnen

„Nürnberg ist nicht nur die Stadt der Menschenrechte, sondern auch die der Kinderrechte“, erzählt Oberbürgermeister Marcus König, der ebenfalls zur Einweihung gekommen ist, während seiner Rede. Deshalb sei Nürnberg der richtige Standort für die Straße, mit der 2005 begonnen wurde. Damals noch unter seinem Vorgänger, Oberbürgermeister Ulrich Maly.

Seitdem sind immer wieder Stationen hinzugekommen, die Kindern ihre Rechte näherbringen und ein Bewusstsein dafür schaffen sollen: „Die Straße soll alle darauf aufmerksam machen, dass Kinder Rechte haben, die wir Erwachsenen beachten müssen“, erklärt Helmine Buchsbaum, Vorsitzende der Nürnberger Kinderkommission, das Konzept. Diese hat, gemeinsam mit dem Jugendamt, das Projekt entwickelt und betreut.

Wenn es um Kinderrechte geht, müssen auch die Kinder zu Wort kommen.

Wenn es um Kinderrechte geht, müssen auch die Kinder zu Wort kommen. © Anestis Aslanidis, no credit

Die an den Stationen dargestellten Rechte entstammen UN-Kinderrechtskonvention: „Eigentlich gibt es 54 Artikel, aber wir stellen hier die zehn wichtigsten dar“, erklärt Cornelia Scharf, Geschäftsführerin der Kinderkommission, auf Nachfrage. Entstanden sind die Stationen unter Beteiligung pädagogisch-schulischer Einrichtungen und unter Zusammenarbeit mit regionalen Firmen und Künstlern: „Wichtig war uns auch immer, bei den Kindern der Stadt nachzufragen, wie sie die Artikel aus der Konvention konkret darstellen würden.“

Herausgekommen sind so am Ende Stationen, die zum Spielen und Verweilen, aber auch zum Lernen einladen. Beispielsweise steht die eröffnete zehnte Station, der Regenbogenpavillon, für die Einzigartigkeit eines jeden Kindes und macht zugleich auf das Recht auf besonderen Schutz und Förderung körperlich oder geistig benachteiligter Kinder aufmerksam.

Große Auftritt, aufgeregt, aber trotzdem souverän: Die Kinder machten Eindruck.

Große Auftritt, aufgeregt, aber trotzdem souverän: Die Kinder machten Eindruck. © Anestis Aslanidis, no credit

Dieses Inklusionsmotto wird auf der Straße der Kinderrechte konsequent umgesetzt: Die meisten Objekte sind barrierefrei, am Beginn der Straße befindet sich eine Legende in Braille- und Pyramidenschrift und auf den Informationstafeln zu den einzelnen Stationen gibt es sicht- und fühlbare QR-Codes, die mit Hilfe einer App des Berufsförderungswerkes die einzelnen Stationen sowohl in einem Video mit Gebärdensprache erklären oder auch den Text laut vorlesen.

Eingesprochen wurde das Ganze von Kindern aus dem Hort Bleiweiß. Eines von ihnen ist der zehnjährige Tarik, der mit dem Hort gekommen ist, um die Eröffnung zu sehen: „Das hat viel Spaß gemacht. Wir waren dafür in einem Studio und haben das dort mit ganz viel Equipment aufgenommen“, sagt er sichtlich stolz.

Bei der Eröffnung befinden sich jedoch nicht nur Kinder, die an dem Projekt mitgewirkt haben, sondern auch Neugierige oder solche, die den anderen Kindern Aktivitäten bieten wollen, wie die ebenfalls zehnjährige Viona, die auch mit ihrem Hort hier ist und zusammen mit ihren Betreuerinnen und ihren Freunden mit den Kindern Armbänder bastelt: „Wir haben die Kinderrechte selber schon im Hort und der Schule behandelt und viele Menschen sollen hierherkommen, damit jeder die Kinderrechte versteht“, erzählt sie. Sie findet es hier toll und möchte auch in ihrer Freizeit wiederkommen.

Keine Kommentare