Nach "Geheimtreffen"

Menschen gehen am Samstag in Nürnberg gegen AfD-Pläne auf die Straße

15.1.2024, 12:14 Uhr
Bundesweit gehen Menschen - wie hier in Potsdam - gegen die AfD und rechte Umtriebe auf die Straße. In Nürnberg ist für den 20. Januar eine Kundgebung geplant.

© Sebastian Christoph Gollnow, dpa Bundesweit gehen Menschen - wie hier in Potsdam - gegen die AfD und rechte Umtriebe auf die Straße. In Nürnberg ist für den 20. Januar eine Kundgebung geplant.

Das Nürnberger Bündnis Nazistopp will ein Zeichen für eine freiheitliche Demokratie und gegen rechtsextremes Gedankengut setzen und kündigt in einer Pressemitteilung für Samstag, 20. Januar 2024, von 14 bis 15.30 Uhr eine Kundgebung unter dem Motto "Jetzt! Kein Fußbreit den Faschist:innen" an. Versammlungsort ist der Willy-Brandt-Platz in Nürnberg, wo die örtliche AfD ihre Büros hat.

Holocaust-Überlebender auf der Bühne

Als Redner zugesagt hat laut den Veranstaltern bereits der 91-jährige Holocaust-Überlebende Ernst Grube. Er wird im Gespräch mit Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair Fragen zur momentanen Bedrohungslage beantworten. Zudem wird der Nürnberger Liedermacher Gymmick auftreten.

"Die kürzlich bekannt gewordenen Pläne zur Deportation von Millionen von Menschen durch AfD-Angehörige, Unternehmer, Neonazis, Identitäre Bewegung und CDU-Mitglieder der ‚Werteunion‘ sind mehr als Besorgniserregend", schreiben die Veranstalter. Nach diesen Plänen sei auch die deutsche Staatsbürgerschaft kein Schutz mehr vor Verfolgung. "Letztendlich sollen wohl die rassistischen Vertreibungsfantasien des Thüringer Faschisten Björn Höcke in die Tat umgesetzt werden." Höcke habe in einem 2018 veröffentlichten Buch bereits ein "großangelegtes Remigrationsprojekt" prophezeit und in diesem Zusammenhang den menschenverachtenden Ausdruck der "wohltemperierten Grausamkeit" verwendet, so das Bündnis in seiner Pressemitteilung. Die Veranstalter fordern: "Diese Vertreibungspläne müssen gestoppt werden. Dazu muss die AfD gestoppt und verboten werden."

Bundesweite Proteste

In den vergangenen Tagen hatten sich bundesweit Demonstrationen gegen die AfD formiert. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten ein Parteiverbot. Am Freitagabend demonstrierten beispielsweise laut NDR etwa 2000 Menschen vor der Parteizentrale der Alternative für Deutschland (AfD) in der Hamburger Innenstadt. An der Protestveranstaltung gegen einen AfD-Neujahrsempfang am Samstag in Duisburg haben nach einer Polizeibilanz rund 2400 Menschen teilgenommen - wesentlich mehr als ursprünglich erwartet.