Wichtiges Projekt

Mehrere Flüge über der Stadt: Spezialflugzeug wird Nürnberg systematisch absuchen

12.2.2024, 14:11 Uhr
Diese Maschine wird mehrere Tage ihre Bahnen über Nürnberg ziehen.

© Collage: Bell Geospace/Haleef Ismail/Google Earth/GeoIntrepid Diese Maschine wird mehrere Tage ihre Bahnen über Nürnberg ziehen.

Vor und zurück, wieder vor und zurück: Voraussichtlich ab Februar wird ein Spezialflugzeug Nürnberg linienförmig abfliegen. Neben dem Stadtgebiet wird das
Flugzeug auch in den Kreisen Nürnberger Land, Fürth, Forchheim, Erlangen-Höchstadt, Roth, Neumarkt i.d. OPf. und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zu sehen sein.

Ziel ist es, in einem Suchfeld von knapp 200 Quadratkilometern Informationen über die Eigenschaften des Gesteins unter der Erde zu sammeln und damit das Potenzial für die Nutzung von Erdwärme zu erforschen, erklärte die N-Ergie. Das Unternehmen will die Fernwärme für Nürnberg bis 2035 CO2-neutral erzeugen. Erdwärme könnte dafür ein Baustein sein.

Die Flüge in einer Höhe von mindestens 300 Metern finden täglich – auch am Wochenende – zwischen 7 und 19 Uhr statt. Schlechtes Wetter kann die Flüge allerdings verzögern. "Die Messungen verlaufen passiv und sind nicht invasiv. Es
werden keine Bilder oder Videos aufgenommen", so das Unternehmen.

Umgebauter Flugzeug-Klassiker mit Hightech an Bord

Zum Einsatz kommt eine Maschine vom Typ Basler BT-67. An Bord befinden sich spezielle Messgeräte. Die Messungen führt Bell Geospace durch – eines von weltweit nur drei Spezialunternehmen, die geophysikalische Erhebungen dieser Art anbieten.

Aufgrund der sehr speziellen Art der Dienstleistung kooperiert die
N-ERGIE Aktiengesellschaft mit der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH
(WVV).

Im Vorfeld fand dazu eine europaweite Ausschreibung statt. Bell Geospace
wurde getrennt sowohl von der WVV als auch von der N-ERGIE beauftragt. Die
Flüge in Würzburg finden im Anschluss an die Überfliegungen in Nürnberg statt. Das
Flugzeug ist während beider Aufträge am Flugplatz Giebelstadt (Landkreis
Würzburg) stationiert.

Für entstehende Geräuschbelästigungen aufgrund der geringen Überflughöhe bittet
die N-Ergie um Verständnis.

Mit ersten Ergebnissen aus den Messflügen rechnet die N-Ergie Mitte des Jahres 2024. Anschließend sind weitere umfangreiche Analysen und Bewertungen
notwendig. Aufgrund der Komplexität wird die Untersuchung des Erdwärme-
Potenzials für Nürnberg mehrere Jahre dauern.

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