Tipps, wie man sich schützen kann

Mehr als 50.000 Euro gestohlen: Polizei in Nürnberg schnappt Serien-Taschendieb

16.7.2024, 18:14 Uhr
Wer eine Tasche dabei hat, sollte sie immer schließen: Sonst macht man es Taschendieben leicht.

© Federico Gambarini/Federico Gambarini/dpa Wer eine Tasche dabei hat, sollte sie immer schließen: Sonst macht man es Taschendieben leicht.

Er hat seine Opfer gezielt ausgesucht. Vor allem auf Frauen ab 60 Jahren hatte es ein Serien-Taschendieb aus Nürnberg abgesehen. Seit zwei Jahren schlug er immer wieder zu, vor allem im Stadtteil Langwasser. Bis jetzt. Nun haben die Ermittler der Kriminalpolizei Nürnberg den 30 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen - und legen im Diebstahl in 35 Fällen zur Last.

Die Vorgehensweise des Täters war stets ähnlich. Oft schnappte er zu, während seine Opfer Einkaufen waren oder in U-Bahnhöfen unterwegs waren. Abgesehen hatte er es nicht nur auf Geldbörsen und das darin enthaltene Bargeld, sondern genauso auf die Bankkarten.

Täter wird auf Überwachungskamera erkannt

Mehrfach war es dem Täter dabei gelungen, nach dem Diebstahl mithilfe der ebenfalls in der Geldbörse aufbewahrten Geheimnummer hohe Geldbeträge von den Konten seiner Opfer abzuheben. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass er auf diese Weise weit mehr als 50.000 Euro erbeutet hat.

Nach einer Tat im April 2023 kam die Polizei dem 30-Jährigen schließlich auf die Spur. Als er mit einer gestohlenen Karte Geld abheben wollte, wurde er von einer Überwachungskamera aufgenommen. Eine vom Bayerischen Landeskriminalamt durchgeführte Gesichtserkennung lenkte den Tatverdacht auf den bereits bei der Polizei bekannten Mann.

Durch weitere Überwachungsvideos können dem Tatverdächtigen bislang 35 Taten zugeordnet werden, die teilweise bereits im Jahr 2022 zur Anzeige gebracht worden waren. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat daher einen Haftbefehl gegen den 30-Jährigen erwirkt. Er befindet sich jetzt in Untersuchungshaft. Die Beute konnte bislang aber nicht sichergestellt werden.

Das Nürnberger Fachkommissariat für Taschendiebstahl hat seine Ermittlungen aber noch nicht abgeschlossen. Auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse werden gezielt auch andere ungeklärte Taschendiebstähle und Bankabhebungen nach einer Verbindung zu dem festgenommenen Mann überprüft.

Nürnberger Polizei gibt Tipps zum Schutz

Taschendieben gelingt es immer wieder, Opfer um Bargeld und Wertgegenstände zu bringen, teilt die Polizei mit. Die Täter nutzen dabei unübersichtliche Situationen wie das Gedränge auf einem Bahnsteig oder sorgen sogar selbst für eine kurzzeitige Ablenkung. Das Polizeipräsidium Mittelfranken gibt des folgende Tipps, um sich vor einem Taschendiebstahl zu schützen:

  • Möglichst keine größeren Bargeldbeträge mit sich führen
  • Geldbeutel, Bargeld oder Bankkarten lieber dicht am Körper als in einer Handtasche oder einem Rucksack aufbewahren
  • Darauf achten, dass mitgeführte Taschen immer geschlossen sind
  • Taschen und Geldbeutel sollten nie aus den Augen gelassen werden
  • Geldbeutel beim Einkaufen nicht in den Einkaufswagen, den Einkaufskorb oder den Rollator legen, sondern am Körper behalte
  • Geldbörse beim Bezahlen an der Kasse nicht aus der Hand legen
  • Zu Unbekannten immer Abstand halten und Körperkontakt vermeiden
  • Wer von einem Unbekannten körperlich bedrängt wird, sollte sich sofort Aufmerksamkeit verschaffen, zum Beispiel laut rufen
  • Falls der Geldbeutel oder die Bankkarte dennoch verschwunden oder gestohlen worden ist, sollte sie sofort über die Rufnummer 116116 gesperrt werden
  • Alle Diebstähle oder verdächtige Wahrnehmungen sofort der Polizei melden, dafür darf die Notrufnummer 110 genutzt werden

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