Premiere im Ornat

"Magisch": Nürnbergs neues Christkind zeigt sich erstmals im Kostüm

Stefanie Taube

Lokalredaktion Nürnberg

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17.11.2021, 09:34 Uhr
Wenn sich Nürnbergs neue Christkinder zum ersten Mal in ihrem Kostüm zeigen, sind viele Kameras auf sie gerichtet.

© Michael Matejka, NNZ Wenn sich Nürnbergs neue Christkinder zum ersten Mal in ihrem Kostüm zeigen, sind viele Kameras auf sie gerichtet.

"Hierherschauen, bitte. Einmal lächeln. Noch einmal drehen, bitte!" Wenn Nürnbergs frischgebackene Christkinder zum ersten Mal in ihre neue Arbeitskleidung schlüpfen, ist das gleichzeitig auch immer eine gute Gelegenheit für die jungen Frauen, sich an Medienrummel zu gewöhnen.

Während sich Teresa Windschall in ihrem himmlischen Gewand und umringt von Blitzlichtgewitter und Filmkameras wieder und wieder im Kreis dreht, beobachtet Helke Hadlich die Szene ein wenig abseits. Sie war die Allererste, die die 17-Jährige als Christkind gesehen hat, denn die Chefmaskenbildnerin des Nürnberger Schauspielhauses bereitet die Christkinder auf ihren großen ersten Auftritt vor. Sie trägt das dezente Make-up auf und rückt die Perücke zurecht. "Ein Traum, wie sie strahlt, oder? Ein Naturtalent!", sagt sie.

Christkind Teresa Windschall mit Chefmaskenbildnerin Helke Hadlich und Waffenmeister Peter Hofmann in der Maske des Staatstheaters Nürnberg.

Christkind Teresa Windschall mit Chefmaskenbildnerin Helke Hadlich und Waffenmeister Peter Hofmann in der Maske des Staatstheaters Nürnberg. © Andreas Franke/Stadt Nürnberg, NNZ

Helke Hadlich wird der Christkinder nicht müde. Teresa Windschall ist die Zehnte, die in ihrer Garderobe sitzt und die sie verwandeln darf. "Er ist immer wieder magisch, dieser Moment, zauberhaft. Wenn man den jungen Frauen die Perücke aufsetzt, passiert etwas. Das ist immer wieder spannend, obwohl ich es schon so lange mache."

Gepflegt und behütet: die Krone

Lange dabei ist auch Peter Hofmann. Der Waffenmeister des Staatstheaters hat in seiner Werkstatt etwas, das er über das Jahr hütet wie seinen Augapfel: die Christkind-Krone. Er hat sie selbst gefertigt und passt sie mit Hilfe eines Schaumstoffrings an der Innenseite alle zwei Jahre an den Kopf des jeweiligen Christkinds an.

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Viele Stunden hat er in das schöne Stück investiert, alles in Handarbeit. Ob er da in Tränen ausbricht, wenn sie dem Christkind einmal vom Kopf fällt? "Ehrlich gesagt, ich glaube schon", sagt er. Jede Menge Haarnadeln sorgen aber dafür, dass das nicht passieren sollte.

Das lange Gewand mit den goldenen Sternen und den breiten Flügeln hat Teresa Windschall schon ein paar Mal vor der offiziellen Kostümprobe getragen, schließlich wurde es extra für sie genäht und musste entsprechend angepasst werden. Eva Weber, Leiterin der Damenkostümabteilung des Staatstheaters, und ihr Team stecken rund 80 Stunden Arbeit in das himmlische Gewand.

Aber auch wenn sie die einzelnen Teile ihres Kostüms schon einmal vorher probiert hatte, der Moment, in dem sich Teresa Windschall zum ersten Mal komplett in ihrer neuen Dienstkleidung samt Krone und blondem Lockenkopf sieht, ist für die 17-Jährige trotzdem ein ganz besonderer: "Es ist einfach unbeschreiblich. Erst jetzt realisiere ich so richtig, dass ich das Christkind bin." Besonders angetan haben es ihr die vielen goldenen Sterne. "Die gehören für mich einfach zum Christkind."

Keine öffentlichen Termine

Bewundern kann man sie in ihrem Outfit in diesem Jahr nicht – zumindest nicht öffentlich. Auftritte auf dem Hauptmarkt wird es Corona-bedingt nicht geben, die Stadt will aber an den Terminen in verschiedenen Einrichtungen mit Abstand und entsprechenden Vorsichtmaßnahmen weiter festhalten. Teresa Windschall nimmt diese besondere Situation trotzdem mit Optimismus: "Ich bin glücklich über jede Begegnung, auch aus der Ferne."

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