36-Jähriger belästigte Fahrgäste

Kontrolleur im Zug in Nürnberg in den Mund gespuckt - Randalierer hat ansteckende Krankheit

28.11.2024, 11:33 Uhr
Eine Fahrkartenkontrolle artete am Samstag in Nürnberg völlig aus.

© Daniel Karmann/picture alliance / dpa Eine Fahrkartenkontrolle artete am Samstag in Nürnberg völlig aus.

Am Samstag (23. November) hat ein 36-Jähriger im Zug einen Zugbegleiter geschlagen und ihm in den Mund gespuckt. Wenig später kam heraus, dass der Mann Träger einer Infektionskrankheit ist, heißt es in einer Mitteilung der Bundespolizei. Auch am Bahnsteig des Hauptbahnhofs Nürnberg konnte der aggressive Reisende nur mit Mühe unter Kontrolle gebracht werden.

Der 36-Jährige fuhr mit dem Intercity Express von München nach Nürnberg und belästigte andere Reisende. Der Zugbegleiter sprach den Mann auf sein Fehlverhalten an und führte eine Fahrscheinkontrolle durch. Anstatt ein Ticket auszuhändigen, entgegnete er in aggressivem Ton keines zu haben und keines zu benötigen. Dann stieß der Mann den Mitarbeiter der Deutschen Bahn von sich und schlug dem 51-Jährigen mit seiner Faust gegen die Schulter und den Kopf.


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Um weitere Schläge zu unterbinden, brachte der Zugbegleiter den Aggressor mit Hilfe eines mitreisenden Polizeibeamten in ziviler Kleidung zu Boden. Der 36-Jährige spuckte dabei seinen blutvermischten Speichel dem 51-Jährigen in den Mund. Woraufhin auch der Bespuckte Schläge austeilte. Ermittlungen ergaben eine bestehende Hepatitis C-Erkrankung beim Schwarzfahrer.

Am Bahnsteig des Hauptbahnhofs Nürnberg trat der Reisende weiterhin äußerst aggressiv und aufgebracht auf. Als er schließlich versuchte auf die Beamten loszugehen, ging ein Diensthund mit Maulkorb dazwischen. Davon unbeeindruckt, sprach er weitere Drohungen gegenüber der Streife und sogar dem Hund aus. Erst die Ankündigung den Maulkorb abzunehmen erwirkte Einsicht beim 36-Jährigen.

Ermittlungen auch gegen den Zugbegleiter

Bei dem Vorfall wurde der Zugbegleiter leicht verletzt, sodass dieser sich in ärztliche Behandlung begeben musste. Der Randalierer verweigerte die ärztliche Behandlung, klagte jedoch über leichte Schmerzen im Gesicht, Bauch und Armen.

Die Bundespolizeiinspektion leitete gegen den 36-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Erschleichens von Leistungen ein. Gegen den Zugbegleiter ermittelt die Bundespolizei wegen Körperverletzung.