Bundespolizei berichtet

Hotspot Nürnberger Hauptbahnhof: Ein Wochenende voller Gewalt und Schlägereien

21.10.2024, 14:59 Uhr
Hier ging es am Wochenende für die Bundespolizei rund.

© Hans-Joachim Winckler Hier ging es am Wochenende für die Bundespolizei rund.

Am Wochenende (19. bis 20. Oktober) hatte die Bundespolizei mehrere Einsätze wegen Gewaltdelikten im Nürnberger Hauptbahnhof. Die Beamten haben Ermittlungsverfahren wegen – teils gefährlicher – Körperverletzungen und anderer Delikte eingeleitet, heißt es in einer Mitteilung.

In der Nacht zum Sonntag gegen Mitternacht etwa erkannte eine Streife der Bundespolizei eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen in der Osthalle des Hauptbahnhofs. Daraufhin wurden die Streitparteien von den Beamten getrennt. Nach ersten Ermittlungen stellte sich heraus, dass es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung einer vierköpfigen Gruppe mit zwei Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes gekommen war. Später kam es zu einer Schubserei und zum Schlagabtausch. Dabei schlugen zwei 28-Jährige mit Fäusten nach den beiden Sicherheitsmitarbeitern, einem 49-Jährigen und einem 24-Jährigen.

Daraufhin ergriff der 49-Jährige einen der Schläger und brachte diesen mit einem Hüftwurf zu Boden. Dabei schlug der Mann mit dem Kopf auf den Boden auf und zog sich eine Platzwunde oberhalb des rechten Auges zu.

Der Verletzte wurde in einem Krankenhaus versorgt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen durften die Beteiligten die Dienststelle verlassen. Die Bundespolizei leitete Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

Erst wird angerempelt, dann wird mit Füßen getreten

Gegen 4.45 Uhr nahm eine Streife eine laute Auseinandersetzung auf der Galerie wahr. Dort stellten die Beamten mehrere aggressive Personen fest. Erste Ermittlungen ergaben, dass zwei 30-jährige Männer einen 27-Jährigen und dessen Begleiter im Erdgeschoss angerempelt hatten. Nach einer zunächst verbalen Auseinandersetzung kam es zu wechselseitigen Faustschlägen. Zudem trat einer der Männer einen bereits am Boden Liegenden gegen den Kopf. Mehrere Streifen brachten die Kontrahenten zur Dienststelle. Ein 33 Jahre alter Zeuge fühlte sich durch die Befragungen derart gestört, dass er die Beamten bedrängte, auf diese losgehen wollte und Widerstand leistete. Zur Sicherung musste der Mann zu Boden gebracht und mittels Handfesseln fixiert werden.

Später wurde festgestellt, dass der Aggressor mittels Haftbefehl gesucht wurde. Alle anderen Beteiligten blieben frei. Die Bundespolizei leitete Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ein.

Gegen 13.55 Uhr, kam es im Zuge des Fußballspiels zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg, im Bereich des Bahnsteigs 1, zu einer wechselseitigen körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Anhängern des 1. FC Nürnberg und einer Gruppe Jugendlicher. Dabei sollen die Jugendlichen die Fans verbal provoziert haben. Daraufhin habe ein 42-Jähriger einem 15-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Eine Person aus der Jugendgruppe, 16 Jahre alt, schlug daraufhin auf den Angreifer mit der Faust ein. Keiner der Beteiligten erlitt durch die körperliche Auseinandersetzung Verletzungen. Allen Beteiligten wurde nach Aufnahme des Sachverhaltes die Weiterreise gestattet.

Auch hier leitete die Bundespolizei Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung ein.

Ladendieb wurde brutal

Zum nächsten Einsatz wegen einer körperlichen Auseinandersetzung rückten die Beamten gegen 18.45 Uhr aus. Eine Mitarbeiterin eines Drogeriemarktes im Nürnberger Hauptbahnhof informierte die Einsatzzentrale der Bundespolizei darüber, dass es zu einem Diebstahl in der Drogerie gekommen war. Die herbeieilenden Beamten stellten am Ereignisort einen 23-jährigen Mann fest.

Erste Ermittlungen ergaben, dass der Mann beim Verlassen des Drogeriemarktes die akustische Warensicherungsanlage ausgelöst hatte. Eine Mitarbeiterin des Marktes war dem Mann gefolgt und hatte ihn aufgefordert, zurück in den Laden zu gehen. In den Büroräumen bedrohte und beleidigte der Mann die 47-jährige Angestellte sowie einen 45-Jährigen. Im weiteren Verlauf ging der 23-Jährige auf einen 50-jährigen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes los, der daraufhin den Wütenden zu Boden brachte und fixierte. Dabei trat der Jüngere den Älteren unter anderem gegen das Bein.

Beamte leiten Ermittlungsverfahren ein

Die Beamten fesselten den Mann und brachten ihn zur Dienststelle. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,72 Promille. Ebenfalls verlief ein Drogentest auf THC positiv. Der Aggressor sowie der Mitarbeiter der Sicherheitsfirma wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Eine ärztliche Versorgung war jedoch nicht notwendig. Im Anschluss an die Aufnahmen wurden alle Beteiligten auf freien Fuß belassen. Die Bundespolizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Diebstahl, Körperverletzung und Bedrohung ein.


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