Verhandlungsgruppe im Einsatz

Hilfeschreie in der Altstadt: Spezialkräfte der Polizei stürmten eine Wohnung in Nürnberg

Alexander Brock

Lokales

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8.8.2024, 17:22 Uhr
Am Donnerstag kam es in der Weißgerbergasse in Nürnberg zu einem größeren Polizeieinsatz. Eine offenbar verwirrte Frau hatte sich in ihrer Wohnung mit einem Messer verschanzt.

© ToMa/Grau Am Donnerstag kam es in der Weißgerbergasse in Nürnberg zu einem größeren Polizeieinsatz. Eine offenbar verwirrte Frau hatte sich in ihrer Wohnung mit einem Messer verschanzt.

Ein "mulmiges Gefühl" hat sie beschlichen. Immer mehr Polizisten sind in der Weißgerbergasse in Nürnberg aufgetaucht. "Ich war eben noch beim Friseur, als ich das Großaufgebot gesehen habe", sagt Inge F. gegenüber der Redaktion. Spezialkräfte der Polizei und das Unterstützungskommando (USK) habe sie gesehen. Der Trubel hat bei ihr einen gewissen Eindruck hinterlassen. "Das sieht man nicht alle Tage."

Tatsächlich ist am Donnerstagvormittag ein größerer Einsatz in der Nürnberger Altstadt am Laufen gewesen, genauer: in der Weißgerbergasse unterhalb der Kaiserburg. Nach Angaben der Polizeipressestelle habe es immer wieder Hilferufe gegeben, die Einsatzzentrale wurde von Zeugen darüber informiert.

Schließlich rückten mehrere Streifen an. Die Polizeibeamten fanden dann heraus, woher die immer wieder ertönenden Schreie kamen und klingelten an der betreffenden Tür. Es öffnete die 36-jährige Bewohnerin. "Sie machte wirre Angaben und hielt ein Messer in der Hand", berichtet Polizeipressesprecherin Janine Mendel. Während des Gesprächs habe die Frau unvermittelt die Tür geschlossen.

Auch nach mehrmaliger Aufforderung sei die Tür nicht wieder geöffnet worden. Laut Mendel beobachteten die Einsatzkräfte dann, wie die Frau mit dem Messer in der Hand in der Wohnung auf und ab gelaufen sei und dabei einen verwirrten Eindruck gemacht habe.

SEK stürmt die Wohnung in Nürnberg

Kurz darauf hat die Polizei den Ort des Geschehens abgeriegelt. Die Einsatzleitung forderte Spezialeinsatzkräfte (SEK) an sowie die Verhandlungsgruppe. Nachdem eine Kommunikation durch die geschlossene Tür erfolglos war, stürmten Kräfte des SEK die Wohnung und fixierten die Frau. "Zu diesem Zeitpunkt war die 36-Jährige unbewaffnet und hat keinerlei Widerstand geleistet." Verletzt wurde durch den Zugriff niemand.

Die 36-Jährige war alleine in der Wohnung. Sie wurde dann dem Gesundheitsamt übergeben. Die Behörde ordnete die Unterbringung in einer Fachklinik an.


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