Als aus vier Ziffern fünf wurden

Heute vor 30 Jahren: Als Nürnberg die 8500 verlor - kennen Sie diese Postleitzahl-Fakten?

Christina Merkel

Hochschule & Wissenschaft

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1.7.2023, 06:00 Uhr
Das erste Postleitzahlenbuch ist 1993 erschienen.

© Rolf Vennenbernd/dpa, NNZ Das erste Postleitzahlenbuch ist 1993 erschienen.

Nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland mussten auch die Postsysteme beider Länder zusammengeführt werden. Deshalb wurden aus den bis dahin vierstelligen Postleitzahlen zum 1. Juli 1993 fünfstellige Nummern.

Die Einführung war ein Rekord. Es wurde 40 Millionen Mal gedruckt – auf 38.000 Tonnen Papier.

Die Einführung war ein Rekord. Es wurde 40 Millionen Mal gedruckt – auf 38.000 Tonnen Papier. © Matthias Hiekel/dpa, NNZ

Aktuell sind in Deutschland 27.048 verschiedene Postleitzahlen vergeben, davon 8174 für Orte, 14.942 für Postfächer, 3101 für Großkunden und 831 für sogenannte Aktions-Postleitzahlen. Sämtliche Zahlen werden ausschließlich durch die Deutsche Post vergeben.

Rolf Post hieß die gelbe Hand mit Sonnenbrille, die für die neuen Nummer warb.

Rolf Post hieß die gelbe Hand mit Sonnenbrille, die für die neuen Nummer warb. © imago images/Schöning, NNZ

Die höchste Postleitzahl mit 99998 besitzen die Gemeinde Körner sowie einige Ortsteile der Stadt Mühlhausen im Unstrut-Hainich-Kreis. Am 9. September 1999 Punkt neun Uhr setzte die Gemeinde zusammen mit der Deutschen Post sogar noch einen drauf: Die Postleitzahl 99999 wurde bis zum Jahresende eingeführt, ist aber aktuell nicht mehr aktiv.

Am besagten 9.9.1999 konnte sich die Gemeinde Körner vor Philateliefreunden kaum retten. Rund 10.000 Gäste reisten aus ganz Deutschland und sogar aus Frankreich an, um sich diesen einmaligen Sonderstempel mit insgesamt zehn Neunen zu sichern. Die Idee rührte noch aus DDR-Zeiten: Da gab es am 8.8.1988 in 88 Zittau eine ähnliche Aktion.

Der damalige Post-Chef Klaus Zumwinkel mit dem letzten deutschen Postminister Wolfgang Bötsch.

Der damalige Post-Chef Klaus Zumwinkel mit dem letzten deutschen Postminister Wolfgang Bötsch. © imago images/teutopress, NNZ

Die niedrigste Zustell-Postleitzahl ist die 01067 und liegt mitten in der Dresdner City.

Die fünfstellige Postleitzahl wird 30 Jahre alt.

Die fünfstellige Postleitzahl wird 30 Jahre alt. © Bernd Weissbrod/dpa, NNZ

242 Orte in Deutschland haben mehr als eine PLZ, darunter etwa Nürnberg mit 28 Postleitzahlengebieten. NRW hat die meisten, Bremen die wenigsten aktiven Postleitzahlen.

Fahrzeuge der Deutschen Bundespost mit gelber Hand im Jahr 1993.

Fahrzeuge der Deutschen Bundespost mit gelber Hand im Jahr 1993. © imago images/Arnulf Hettrich, NNZ

„Schnapszahlen-Postleitzahlen“ gibt es in Hamburg mit der 22222 und in Gütersloh mit der 33333.

Heute hat die Post elektrische Zustellfahrzeuge.

Heute hat die Post elektrische Zustellfahrzeuge. © Christian Charisius, dpa

Die ersten beiden Ziffern der PLZ geben die Zielregion einer Sendung an. Und die Ziffern drei bis fünf verraten uns, ob
es sich um eine normale Hausanschrift, eine Postfachadresse, einen Großkunden oder um eine Packstation handelt. Die Leitregion-Ziffer „11“ wurde im Zuge des Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin für die Bundeseinrichtungen vergeben, z.B. „11011“ für den Deutschen Bundestag.

Insgesamt 400 Millionen D-Mark kostete die Umstellung von vier- auf fünfstellige Postleitzahlen.

Insgesamt 400 Millionen D-Mark kostete die Umstellung von vier- auf fünfstellige Postleitzahlen. © imago images/Steinach, NNZ

Mit der Bräutigamseiche, Dodauer Forst in Eutin, ist unter der PLZ 23701 sogar ein einzelner Baum per Post erreichbar.

86 Prozent aller Inlandsbriefe sind innerhalb eines Tages beim Empfänger.

86 Prozent aller Inlandsbriefe sind innerhalb eines Tages beim Empfänger. © Bernd Settnik, dpa

In Frankfurt gibt es Gebäude mit eigener Postleitzahl: zum Beispiel Opernturm (60306), Messeturm (60308) oder Squaire (60600).

Auch für die Feldpostleitstelle in Pfungstadt gibt es eine eigene Postleitzahl, die für alle Feldpostsendungen gilt: 64298.