Rechte Demonstranten gegen Protestierende aus dem linken Spektrum: Die Polizei setzt auf eine strikte Trennung der beiden Gruppen.
© Tobi Lang
Rechte Demonstranten gegen Protestierende aus dem linken Spektrum: Die Polizei setzt auf eine strikte Trennung der beiden Gruppen.

Gegen Team Menschenrechte

Großeinsatz in der Nürnberger Innenstadt: Sitzblockade gegen rechte Gruppierung

Die Situation war durchaus angespannt. Am Samstagnachmittag standen sich mitten in der Nürnberger Innenstadt Hunderte Demonstranten des rechten "Team Menschenrechte" und des linken Spektrums gegenüber - und das teilweise bis auf wenige Meter. Nach einem Protestzug quer durch das Zentrum der Stadt versuchten vermummte Antifaschisten zu stören, parallel dazu setzten sich gut 100 Demonstranten in der Schlotfegergasse auf den Asphalt. Polizisten hielten Schlagstöcke und Pfefferspray in die Höhe, um eine Eskalation zu verhindern, was gelang: Die beiden Lager konnten von den Einsatzkräften trotz der physischen Nähe voneinander getrennt gehalten werden.

So sicher wie am Samstag vor der Demo war es in der Nürnberger Innenstadt sonst wohl nur selten. Schon am Mittag hatte die Polizei sich mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften auf den Weg gemacht. Das "Team Menschenrechte" hatte überregional zu einem Protestmarsch durch die Nürnberger Innenstadt aufgerufen, gleichzeitig formierte sich Protest - das bedeutet in der Folge einen Großeinsatz für die Beamtinnen und Beamten am Samstag.

Protest in Nürnberg: 700 Demonstranten auf beiden Seiten

Das Nürnberger Bündnis Nazistopp hatte zur Gegendemo aufgerufen. Um 13.30 Uhr begann diese auf dem Hallplatz. Von dort aus zogen die rechten Gruppierungen des "Team Menschenrechte" durch die Nürnberger Innenstadt.

Seit Wochen schon bekommen die Demonstrationen des "Team Menschenrechte" Zulauf aus dem gesamten Bundesgebiet. Größen der rechten Szene mischen sich unter die in Nürnberg verwurzelte Organisation, die betont, parteiübergreifend zu agieren. Nicht zuletzt deshalb fährt die Polizei am Samstagnachmittag ein entsprechend großes Programm mit zahlreichen Kräften. Laut dem Präsidium Mittelfranken demonstrierten auf beiden Seiten etwa 700 Menschen, die Kräfteverhältnisse waren also in etwa gleich verteilt.

Bis auf die Blockade in der Schlotfegergasse, an der der Aufmarsch des "Team Menschenrechte" vorbeigeleitet werden konnte, sei es dabei am Samstag zu keinerlei nennenswerten Zwischenfällen gekommen. Die Beamtinnen und Beamten schoben und drückten, um die Gegendemonstranten fernzuhalten. Währenddessen kam es zu wechselseitigen Provokationen, Mittelfinger wurden in die Höhe gestreckt, Beleidigungen wurden gerufen - strafrechtlich relevant war davon aber das wenigste, betont die Polizei. "Nennenswerte Störungen ereigneten sich nicht", heißt es am späten Nachmittag von einem Sprecher der Polizei. Beide Versammlungen wurden gegen 16 Uhr aufgelöst.