"Eine biblische Katastrophe"

Feuer in Griechenland: So sieht´s in Schwabachs Partnerstadt Kalampaka aus

13.8.2021, 06:04 Uhr
Feuerwehrleute kämpfen gegen einen der verheerenden Waldbrände auf der Insel Euböa. Anwohner und Freiwillige unterstützen die Einsatzkräfte. Unter ihnen ist auch der Öffentlichkeitsarbeiter des Schwabacher Partnerschaftsvereins Evthymios Papachristos. Griechenland erlebe „eine Naturkatastrophe von noch nie dagewesenem Ausmaß“, sagt Premierminister Kyriakos Mitsotakis.

© Vasilis Rebapis via www.imago-images.de, imago images/ANE Edition Feuerwehrleute kämpfen gegen einen der verheerenden Waldbrände auf der Insel Euböa. Anwohner und Freiwillige unterstützen die Einsatzkräfte. Unter ihnen ist auch der Öffentlichkeitsarbeiter des Schwabacher Partnerschaftsvereins Evthymios Papachristos. Griechenland erlebe „eine Naturkatastrophe von noch nie dagewesenem Ausmaß“, sagt Premierminister Kyriakos Mitsotakis.

Die gute Nachricht zuerst: Schwabachs griechischer Partnerort Kalampaka ist nicht von den Feuern in dem Land betroffen. Kalampaka (auch Kalambaka geschrieben) liegt zu weit nördlich, die Feuer toben im Süden, auf dem Peloponnes und auf manchen Inseln wie auf Euböa. Euböa ist nach Kreta die zweitgrößte griechische Insel. Seit dem gestrigen Donnerstag hat allerdings erster Regen für etwas Entspannung gesorgt.

Dr. Evthymios Papachristos ist im griechischen Partnerschaftsverein Schwabachs für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und als Übersetzer tätig. Er ist derzeit auf Euböa.

„In dem Dorf, wo ich bin, brennt es nicht mehr“, sagt er, „weil es nichts mehr Brennbares gibt.“ Er ist in einem Ort ganz im Norden der Insel. „Die Dörfer sind nicht abgebrannt, aber der grüne Wald ist weg. Alles, was grün war, ist niedergebrannt“, beschreibt Papachristos die dramatische Lage.

Lediglich einige Häuser um das Dorf herum, die ohnehin nicht bewohnt waren, habe das Feuer vernichtet. Seit Montagmorgen brenne es nicht mehr. Gelöscht hätten griechische und ausländische Flugzeuge und Hubschrauber. Am Himmel sei Rauch, die Temperatur liege bei knapp 40 Grad Celsius, obwohl die Sonne gar nicht scheine. Der Wind treibe den Rauch weg, die Rauchwolke wehe auf die Ägäis.

Große Bäume sind weg

„Das ist eine biblische Katastrophe“, klagt Evthymios Papachristos. „Psychisch ist es für die Leute sehr, sehr schlimm.“ Vor dem Feuer sei es 15 bis 20 Tage ausgesprochen heiß gewesen, bis 44 Grad. Der Wald sei staubtrocken gewesen. Und es habe keine Brandschutz-Korridore gegeben. „Die Frage ist jetzt: Was tut man in Zukunft?“

„Es brennt auf der Insel Ebia, oberhalb von Athen, auf dem Peloponnes und bei Athen“, erklärt auch Helena Boussi, die Vorsitzende des Schwabacher Partnerschaftsvereins. Häuser und Bäume seien ein Raub der Flammen geworden. Auch große Bäume seien weg. „Wenn man die wieder anpflanzt, das dauert, bis sie wieder groß sind“, sagt sie.

Sie sieht ein weiteres Problem: „Wenn es jetzt regnet, gibt es vielleicht Überschwemmungen.“ Das Grün könne das Wasser nicht mehr zurückhalten. Die griechische Gemeinde in Nürnberg sammle bereits Spenden für die betroffenen Gebiete.

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