Nahverkehr

Die Linkspartei startet neues Bürgerbegehren für das 365-Euro-Ticket

17.11.2021, 18:03 Uhr
Linken-Stadtrat Titus Schüller, hier auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2020, will erneut Unterschriften für das 365-Euro-Ticket sammeln. 

© Günter Distler, NN Linken-Stadtrat Titus Schüller, hier auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2020, will erneut Unterschriften für das 365-Euro-Ticket sammeln. 


Eigentlich ist die Einführung des 365-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg im Jahr 2023 beschlossene Sache. Der Stadtrat hat im Juni 2020 dafür votiert, allen Bürgern diese preisgünstige Nutzung von Bus und Bahn zu ermöglichen. Die Akteure der Linkspartei trauen dem Frieden indes nicht – sie treibt die Sorge um, dass die Stadtspitze den Beschluss kassieren will. Deswegen starten sie ein neuerliches Bürgerbegehren.

Kämmerer für Verschiebung

Eine Frist für die Einreichung gibt es nicht, aber Felix Heym, Nürnberger Kreischef der Linken, sagt, dass man bis zum Frühjahr 2022 die erforderlichen 12 000 Unterschriften zusammen haben möchte. Dann müsste sich der Stadtrat erneut mit dem Thema beschäftigen. Kämmerer Harald Riedel (SPD) hatte bei der Haushaltseinbringung im September eine Verschiebung der Einführung des 365-Euro-Tickets angemahnt, weil dieses den durch die Corona-Krise gebeutelten städtischen Haushalt mit 28 Millionen Euro im Jahr belasten würde.

Negativ begutachtet

Zudem hatte ein vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) in Auftrag gegebenes Gutachten ernüchternde Ergebnisse hervorgebracht: Demnach bringt die Karte hohe Kosten, aber wenig Nutzen.
Da sich obendrein weder die Spitzen von CSU und SPD noch Oberbürgermeister Marcus König (CSU) von Riedels Forderung distanziert hätten, befürchten Heym und Linken-Stadtrat Titus Schüller, dass das Ticket den Haushaltsberatungen im kommenden Jahr zum Opfer fällt. Dann aber, so Schüller, wäre es zu spät – man müsse jetzt reagieren.

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