"Unterscheidungen nicht mehr zeitgemäß"

DGB Mittelfranken fordert: Mariä Himmelfahrt muss ein Feiertag für ganz Bayern werden

Marco Puschner

Lokalredaktion Nürnberg

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13.8.2022, 14:49 Uhr
Eine Lichterprozession in Altötting am Vorabend von Mariä Himmelfahrt im Jahr 2021.  

© Angelika Warmuth, dpa Eine Lichterprozession in Altötting am Vorabend von Mariä Himmelfahrt im Jahr 2021.  

Für viele Menschen in Bayern ist der 15. August ein arbeitsfreier Tag. Allerdings betrifft das nur die Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung. Stephan Doll, Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Mittelfranken, hält das für unzeitgemäß. Er findet, ganz Bayern sollte den Feiertag Mariä Himmelfahrt genießen dürfen.

Söders Wurzeln

Dann hätten auch die Nürnbergerinnen und Nürnberger am Montag frei. "Ministerpräsident Markus Söder sollte sich daran zurückerinnern, wo seine Wurzeln liegen. Als Nürnberger muss er für Gleichberechtigung eintreten", findet Doll.

"Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr erklärbar, weshalb hauptsächlich in Mittelfranken und um Bayreuth und Hof heute gearbeitet werden muss, während der Rest von Bayern ein verlängertes Wochenende genießen darf. Die Nürnberger haben sich ebenso viele freie Tage wie die Münchner verdient. Deshalb fordern wir den 15. August als arbeitsfreien Tag für komplett Bayern einzuführen."

DGB-Chef Stephan Doll. 

DGB-Chef Stephan Doll.  © DGB Mittelfranken

Der DGB listet auf, dass Mariä Himmelfahrt in 1704 bayerischen Gemeinden arbeitsfrei sei, in 352 Gemeinden (hauptsächlich in Mittel- und Oberfranken) aber nicht. Gewerkschaftschef Doll meint, dass man Feiertage auf Basis der Religionszugehörigkeit zwischen Gemeinden nicht mehr unterschiedlich behandeln sollte in Zeiten, in denen immer mehr Menschen mit nicht-christlicher Religionszugehörigkeit hier leben. "Hier ist Politik gefragt, um die in der bayerischen Verfassung garantierten gleichwertigen Lebensverhältnise zu schaffen", argumentiert Doll.

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