
Sein Bruder wurde getötet
„Der Tag, an dem ich sterben sollte“: Überlebender von Hanau liest im Südpunkt in Nürnberg
Hanau, 19. Februar 2020: Ein Rechtsextremist erschießt neun Menschen aus rassistischen Motiven, weitere werden schwer verletzt. Unter den Opfern befinden sich der damals 23-jährige Said Etris Hashemi, sein 21-jähriger Bruder Said Nesar sowie weitere Freunde. Etris wird am Hals getroffen, überlebt nur knapp. Sein Bruder stirbt vor Ort, jede Hilfe kommt zu spät. Wenige Sekunden, die alles verändern - nicht nur im Leben der Betroffenen, sondern gesamtgesellschaftlich.
"Etris‘ Geschichte ist der wohl persönlichste Bericht des Überlebenden eines Attentats, das Deutschland für immer verändert hat", heißt es in der Einladung zu der Lesung am Samstag, 26. Oktober, im Nürnberger Südpunkt.
Said Etris Hashemi engagiert sich seit dem Tag des Terroranschlags in Hanau gemeinsam mit anderen Angehörigen der Ermordeten in der "Initiative 19. Februar Hanau" für Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen. Nun hat er sein Buch "Der Tag, an dem ich sterben sollte" veröffentlicht. Darin beschreibt er, wie diese furchtbare Zäsur sein Leben verändert hat und welche gesellschaftlichen Schlüsse aus der Tat zu ziehen sind. Said Etris Hashemi liest aus seinem Buch und spricht mit der Journalistin und Politikwissenschaftlerin Sham Jaff über die noch immer ausstehenden politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen nach dem rechtsterroristischen Attentat.
Zusammenarbeit verschiedener Initiativen gegen Rassismus
Auch verschiedene Initiativen aus der Antirassismusarbeit aus Nürnberg sind vor Ort und bieten die Möglichkeit, sich auszutauschen: B.U.D. (Beratung. Unterstützung. Dokumentation.), ISD (Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland), ISFBB (Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V.), Menschenrechtsbüro (Stadt Nürnberg), Allianz gegen Rechtsextremismus, We Integrate.
Die Lesung findet am Samstag, 26. Oktober, im Südpunkt, Pillenreuther Straße 147, in Nürnberg statt. Einlass 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung von Inter-Kultur-Büro, KUF im Südpunkt, Junge Stimme e. V. und Staatstheater Nürnberg.
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