War es Landfriedensbruch?
Clubfans attackierten Gäste-Bus: Polizei ermittelt nach Flaschenwürfen am Max-Morlock-Stadion
4.3.2024, 15:06 UhrDie Polizei weiß genau, wie wichtig es ist, rivalisierende Fangruppen voneinander zu trennen. Beim Frankenderby ist die Anti-Konfrontations-Therapie beispielsweise routiniert eingeübt, Anhänger reisen separat an, werden durch Barrikaden sowie im Zweifel auch die Bereitschaftspolizei und das Unterstützungskommando (USK) separiert. Beim Heimspiel des 1. FC Nürnberg gegen die Eintracht aus Braunschweig gelang das in einem Fall offensichtlich nicht wirklich, denn: Gut zwei Stunden vor Anpfiff geriet ein Fanbus der Gäste an der Ecke der Beuthener Straße zur Hermann-Böhm-Straße an eine etwa 80-köpfige Gruppe FCN-Anhänger, die sofort aggressiv reagierten.
Unmittelbar vor der Steintribüne, bestätigt ein Sprecher des Präsidiums Mittelfranken, flogen aus der Gruppe heraus Flaschen. Dabei sprang die Frontscheibe des Busses, zudem traten die Clubfans einen Außenspiegel ab. Waren es Ultras? Das will die Polizei zunächst nicht bestätigen und spricht zunächst von unbekannten Tätern. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriendsbruches, der Sachbeschädigung und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr laufen. Noch hat die Kripo aber keine konkreten Verdächtigen im Blick. "Sie sind jedenfalls dem Fanlager des 1. FC Nürnberg zuzuordnen", erklärte der Sprecher.
„Wir können bestätigen, dass es vor dem Spiel einen Angriff auf einen Fanbus gegeben hat", sagt Luca Podlech, Sprecher von Eintracht Braunschweig. "Der Busfahrer wurde leicht verletzt und die Frontscheibe wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Fans konnten das Duell im Stadion ganz normal verfolgen und nach Spielende die gemeinsame Heimreise im Bus antreten." Wie hoch der Sachschaden ist, bleib zunächst unklar.
Die Kripo bittet Menschen, die den Vorfall beobachtet haben und Hinweise zu den Tätern oder dem Ablauf des Angriffs geben können, sich beim Kriminaldauerdienst unter der 0911/2112-3333 zu melden.
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