Anfragen sogar aus Japan
Christkindlesmarkt in Nürnberg: Glühweinpreise und Lebkuchen-Konkurrenz vorgestellt
19.11.2024, 18:11 UhrSo viel Lametta war noch nie, wenn das seit Jahrhunderten festlichste Ereignis in Nürnberg vorgestellt wird: der Christkindlesmarkt. Waren das früher nüchterne Veranstaltungen in Konferenzräumen, trat diesmal der Windsbacher Knabenchor im Spielzeugmuseum auf. Ein deutscher Botschafter kam zu Wort, gefühlvolle Werbefilme wurden gezeigt, Kameraleute drängten sich. Der Christkindlesmarkt setzt auf Emotion und Attraktion, auf Liebgewonnenes und Neuerungen.
Oberbürgermeister Marcus König beschwörte den sensorischen Dreiklang des Christkindlesmarkts, bestehend aus den Düften von Lebkuchen, Drei im Weckla und Glühwein. "Das kann man nur hier in Nürnberg auf unserem Markt erleben", behauptete er. Was aber ganz sicher zutrifft: Gerade im Ausland steht der Christkindlesmarkt, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1530 reichen, für romantische, traditionelle Weihnachten.
180 Beschickerinnen und Beschicker gibt es heuer, die in 168 Buden ihre Ware verkaufen, von Ausstechformen über Holzspielzeug bis hin zu Baumschmuck und Holzkrippen. Dabei gilt die alte Regel, dass nur 20 Prozent des Angebots Kulinarik sein darf. Dazu gehört selbstverständlich der Glühwein. Der "normale" kostet 4,50 Euro. Varianten wie Schlehe oder Heidelbeer sind mit fünf Euro teurer, alkoholfreier Kinderpunsch ist mit 3,50 Euro günstiger. Dazu kommt immer fünf Euro Pfand für die Keramiktasse. Für drei Nürnberger im Weckla muss man zwischen vier Euro und 4,50 Euro zahlen.
Der Lebkuchen bleibt zwar der unumstrittene König der Nürnberger Gebäcke. Hauptsponsor Lebkuchen Schmidt kündigte aber an, in diesem Jahr einen Prinzen einzuführen: den "Nürnberger Marzipanstollen". Thematisch neu ist der "Erlebnisweg vegan", der einmal quer über den Markt zu Fladenbroten, pflanzlichen Würsten und schokolierten Früchten führt. Insgesamt sechs Erlebniswege zu ausgewählten Buden gibt es, dabei sind auch die Klassiker "Nürnberger Originale" und "Die Region".
Ebenfalls neu ist eine "Pop-up-Bude" mit wechselnden Künstlern. Der Grund für dieses Überraschungsei im Budengewand: Viele Beschicker haben einen völlig anderen Beruf und nehmen sich extra frei, der Urlaub reicht aber nicht für die ganze Zeit des Christkindlesmarkts. Geöffnet ist dieser ab dem 29. November ab 10 Uhr, Schluss ist am Heiligen Abend um 14 Uhr. Den berühmten Prolog spricht das Nürnberger Christkind Nelli Lunkenheimer um 17.30 Uhr und eröffnet dabei feierlich "seinen" Markt.
Wie erfolgreich die Marke "Nürnberger Christkindlesmarkt" ist, zeigen die Zahlen. So zählte die Congress- und Tourismuszentrale Nürnberg (CTN) im Vorjahr mehr als zwei Millionen Menschen, die ihn besuchten. Die Übernachtungszahlen stiegen auf 366.061, das sind 13 Prozent mehr als im Jahr 2022. Ein Drittel der Besucher kam aus dem Ausland, meist aus den USA. Bereits jetzt sind die Adventswochenenden gut gebucht. Die Hotels zeigen da eine Auslastung von durchschnittlich 70 Prozent an.
Zum allerersten Mal wird es eine kleine Version des großen Christkindlesmarkts in Havanna geben. Am Wochenende des dritten Advents sollen im Garten der deutschen Botschaft in Kuba Buden mit rot-weißen Planen aufgebaut werden, man schenkt Glühwein in Nürnberger Glühweintassen aus, die Verkäufe kommen einem guten Zweck zugute. Es gibt, freute sich Marco von Dobschütz-Dietl, der Leiter der Nürnberger Märkte, sogar schon Anfragen aus Japan.
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