Fachkräftemangel in Deutschland
AWO bringt Fachkräfte für die Pflege nach Deutschland
9.5.2021, 05:49 UhrSchlechte Bezahlung, Missstände, Personalmangel: Wird über die Pflege gesprochen, geht es meistens um Probleme. Die bringen das Gesundheitssystem - verstärkt durch die anhaltende Corona-Krise - zunehmend an seine Grenzen. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht, der demografische Wandel wird den Bedarf an Pflegepersonal stetig erhöhen.
Mit dem 2020 verabschiedeten Fachkräfteeinwanderungsgesetz will die Bundesregierung gegensteuern und gut ausgebildeten Menschen aus Drittstaaten die Möglichkeit zur legalen Migration nach Deutschland geben. Dabei stellen jedoch unter anderem bürokratische Hürden und die erforderlichen Deutschkenntnisse eine Herausforderung dar.
Das neue Projekt „Hallo Deutschland“ der AWO Nürnberg soll junge Menschen aus dem Kosovo bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen und helfen, den Wechsel nach Deutschland für die Fachkräfte und ihre Familien zu erleichtern.
Dauerhafte Unterstützung
Eine wichtige Rolle spielen dabei die beiden Anlaufstellen in der Hauptstadt Pristina und in Prizren, die die AWO seit 2009 unterhält. Ursprünglich werden hier Menschen beraten, die in den Kosovo zurückkehren. Seit Januar werden die beiden Standorte vor allem für das kostenlose Beratungsangebot genutzt, das die Menschen in dem monatelangen Prozess vom ersten Orientierungsgespräch über die Ausreise bis zum Leben in Deutschland begleitet.
Das sind die Macherinnen der AWO
Ein junger Kosovare, der sich im Rahmen des Projekts an die Beratungsstelle gewandt hat, ist Arben (Name geändert). Er ist ausgebildeter Krankenpfleger, hat bereits erste Berufserfahrungen in der Pflege gesammelt und verfügt über gute Deutschkenntnisse. Sein Ziel: eine Arbeit in einem Pflegeheim in Deutschland. Mit „Hallo Deutschland“ soll das bald Realität werden.
Einwanderung als Gewinn
Für Martina Sommer, Leiterin des Geschäftsbereiches Migration und Integration der AWO Nürnberg, ist das Projekt ein wichtiger Schritt, jungen Menschen Hoffnung zu geben, mit ihrer Ausbildung ein erfülltes Berufsleben beginnen können. Auch für Deutschland als Zielland sei die Einwanderung von Fachkräften ein Gewinn.