Tage der offenen Tür
Am Puls der Wirtschaft: IHK Mittelfranken lädt in ihr neues Domizil ein
13.5.2022, 14:33 UhrZwei Jahre lang war einer der bedeutendsten Neubauten in der Nürnberger Altstadt kaum oder gar nicht zugänglich. Jetzt stellt die Industrie- und Handelskammer ihr schmuckes Domizil der Öffentlichkeit vor: Bis einschließlich 21. Mai werden nun die Tage der offenen Tür nachgeholt, die vor zwei Jahren wegen der Coronapandemie ausfallen mussten. Eine Auflage ist allerdings geblieben: Im Haus herrscht weiterhin Maskenpflicht.
Seit März 2020 ist die IHK wieder zurück am Hauptmarkt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus. Sechs Jahre lang hatte ihr ein ehemaliges Fabrikgebäude an der Ulmenstraße in der Nürnberger Südstadt als Ausweichquartier gedient. Denn der Neubau, der die historischen und sanierten Gebäudeteile auf der Ost- wie auf der Westseite verbindet, hatte mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant. Unter anderem wegen archäologischer Ausgrabungen, die sich allerdings als besonders wertvoll erweisen sollten: Sie lieferten klare Belege, dass Nürnberg deutlich älter ist als durch Urkunden belegt. Einige Stücke sind in Vitrinen im neuen Herzstück, dem großen Lichthof, zu bewundern.
Ansprechende Architektur
Das "Haus der Wirtschaft" ist bereits seit dem Jahr 1560 an diesem Standort angesiedelt, damals tagten die Marktvorsteher in dem Anwesen; die Industrie- und Handelskammer ist hier seit ihrer Gründung im Jahr 1843 ansässig. Einen Abstecher in das Gebäude lohnt jetzt allein schon ein Blick auf die gelungene Architektur: Holz und Glas schaffen eine warme, transparente Atmosphäre - und genau so will sich die Kammer ja auch präsentieren.
Sie nutzt die Öffnungsaktion auch zur Selbstdarstellung als Dienstleister und zu weiteren Aktivitäten: "Endlich konnten wir unsere schon damals fertige Ausstellung aus dem Keller holen und zugänglich machen", freut sich Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch. Installationen und Schaubilder an fünf großen Würfel informieren zum Beispiel über die Themen Aus- und Weiterbildung, über das Leitbild des guten Kaufmanns und Verfahren zur Streitschlichtung, zu Innovation und Gründungsförderung und nicht zuletzt zur Beratung und Unterstützung beim Handel über Grenzen hinweg.
Sanktionen und Seidenstraße
Unter anderem sind hier auch Informationen zu finden zu den topaktuellen Themen Energie und Rohstoffe sowie zwei der "heißen Eisen" im Geschäft mit anderen Ländern: zu den Sanktionen gegen Russland und zu dem gigantischen Projekt "Neue Seidenstraße", das den internationalen Handel erleichtern soll, mit dem sich China aber auch Einfluss quer durch Asien und nach Europa und Asien zu sichern versucht.
Die Ausstellung ist bis 21. Mai - außer am Sonntag, 15. Mai - täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, natürlich bei freiem Eintritt. An diesem und dem folgenden Samstag, 14. und 21. Mai, bieten Mitarbeiter rund 30-minütige Führungen durch das Haus an (ohne Anmeldung): Vorgestellt werden die Geschichte des Standorts sowie die Architektur.
Offen zur "Langen Nacht der Wissenschaften"
Außerdem lässt Stadtführerin Daniela Semann bei Spaziergängen rund um die IHK wichtige Meilensteine der Wirtschaftsgeschichte Revue passieren, beginnend am alten Portal und dem Kaufmannszug an der Fassade bis zum Relief von Adam Kraft an der Waaggasse. Speziell dem Gemälde "Kaufmannszug mit Geleite" von 1910 widmet Stadtführerin Susann Scholl eine eigene Führung. Am Samstag, 21. Mai, ist die IHK-Zentrale außerdem von 18 bis 22.30 Uhr zur "Langen Nacht der Wissenschaften" geöffnet. Alle Termine sind unter ihk-nuernberg.de/openihk zu finden.
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