Folge 11

Abgründe Adventskalender im Keller des Gerichtsgebäudes: Hier warten Gefangene auf ihren Prozess

Ulrike Löw

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11.12.2024, 06:00 Uhr
Mit dem Aufzug in den Gerichtssaal: Für Gefangene, die aus der U-Haft zu ihrer Hauptverhandlung gebracht werden, geht es vom Keller direkt zur Sitzung.

© Roland Fengler Mit dem Aufzug in den Gerichtssaal: Für Gefangene, die aus der U-Haft zu ihrer Hauptverhandlung gebracht werden, geht es vom Keller direkt zur Sitzung.

Das Gefängnis und die Gerichtsgebäude - im Nordwesten Nürnbergs stehen sie in unmittelbarer Nachbarschaft. Einige der Bauten sind durch ein unterirdisches Tunnelsystem verbunden. Durch diese Tunnel werden Gefangene, wenn sie in der U-Haft sitzen und zu ihrer Hauptverhandlung in den Justizpalast müssen, von Sicherheitskräften geführt.

Die Sicherheit wird hier ganz großgeschrieben. Keiner will, dass Gefangene flüchten oder es im Gerichtssaal zu Tumulten kommt. Deshalb beginnt im sogenannten Vorführdienst der Arbeitstag für die Wachtmeisterinnen und Wachtmeister damit, dass sie sich klarmachen, welche Verhandlung auf der Tagesordnung steht und welchem Gefangenen an dem Tag ihr Augenmerk gilt.

Es herrscht Nervosität

Für unseren Adventskalender des True-Crime-Podcast "Abgründe" schauen wir in 24 Folgen jeden Tag hinter eine sonst verschlossene Tür bei Polizei und Justiz. In der aktuellen Episode haben wir Melanie Blauhorn und Patrick Kern begleitet. Sie sind im Vorführdienst tätig - und das heißt, dass sie im Justizgebäude die Verantwortung für Gefangene tragen. Im Raum steht nicht nur eine potentielle Flucht, möglich ist auch, dass ein Gefangener angegriffen wird.

Für die Sicherheitskräfte eine Herausforderung. Viele Strafprozesse dauern mehrere Tage oder gar Wochen - und gerade der Prozessbeginn und der Tag der Urteilsverkündung sind aufregend. Kein Gefangener weiß, was ihn erwartet. Es herrscht Nervosität, der Tag kann emotional werden.

Melanie Blauhorn und Patrick Kern führen die Gefangenen aus der Haftanstalt zunächst in einen Keller unter dem Gerichtsgebäude. Dort müssen die Gefangenen, bis ihre Verhandlung beginnt, in einer Vorführzelle, so der Fachjargon, warten. Es gibt zehn Stück im Keller, gesichert sind sie mit Metalltüren.

Wie diese Zellen aussehen, wie der Vorführdienst damit umgeht, wenn die Sitzungen im Gerichtssaal unterbrochen werden und wie der besonders gesicherte Aufzug funktioniert, mit dessen Hilfe die Gefangenen direkt in die Sitzungssäle gebracht werden, schildern Melanie Blauhorn und Patrick Kern in der neuen Folge unseres Abgründe Adventskalender.

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