Der Chor Twäng! tritt beim Deutschen Chorfest 2025 in Nürnberg auf dem Hauptmarkt auf und möchte das Publikum dort mit feinster A-Cappella-Popmusik begeistern.
© Roland Schnell
Der Chor Twäng! tritt beim Deutschen Chorfest 2025 in Nürnberg auf dem Hauptmarkt auf und möchte das Publikum dort mit feinster A-Cappella-Popmusik begeistern.

„Stimmen der Vielfalt“

600 Konzerte in vier Tagen: So sieht das Programm des Deutschen Chorfests in Nürnberg aus

Zwei Jahre nach dem „Sommermärchen des Glaubens“ - 2023 fand in Nürnberg der Evangelische Kirchentag mit rund 130.000 Besuchern statt - wappnet sich die Stadt für ein „Sommermärchen der Stimmenvielfalt“. So jedenfalls bezeichnet Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) voller Vorfreude das Deutsche Chorfest, das vom 29. Mai bis 1. Juni an 28 Spielstätten, in 15 sozialen Einrichtungen und in sechs Gottesdiensten steigt.

Zum größten Amateurmusikfestival Deutschlands haben sich 420 Chöre angekündigt - von Kinderchören über Männergesangsvereine, Kantoreien und Hochschulensembles bis hin zu Vocal Bands. Der Deutsche Chorverband lädt zu einem großen Publikumsfestival für alle ein. Der überwiegende Teil der 600 Konzerte wird kostenfrei zu erleben sein.

Wie der Präsident des Deutschen Chorverbands, Ex-Bundespräsident Christian Wulff, per eingespieltem Video betont, wird in den vier Tagen „für jede und jeden etwas Großartiges geboten“. Alle seien eingeladen, einfach nur zuzuhören oder auch mitzusingen und mitzufeiern, betont Wulff. 12.000 Sängerinnen und Sänger werden die größte Fußgängerzone Europas mit Musik erfüllen.

Das Deutsche Chorfest setzt auf die verbindende Kraft von Musik

Kulturbürgermeisterin Julia Lehner (CSU) hat beim letzten Deutschen Chorfest in Leipzig selbst erfahren, was das mit einer Stadt macht, wenn in allen Ecken Musik zu hören ist: „Es werden Menschen zusammengeführt, die sich daran erfreuen, ein Konzert als Geschenk zu erleben.“ Nun dürfe sich Nürnberg im Zeichen von Kunst und Kultur auf ein friedliches und vielfältiges Fest des Miteinanders freuen, das zeigen wird, welch verbindende Kraft von Musik ausgehen kann. So möchten die Chöre laut Lehner auch Menschen bereichern, die vielleicht nicht mehr so am Leben teilnehmen können, etwa in Pflegeeinrichtungen.

Das Chorfest-Motto „Stimme der Vielfalt“ kommt insbesondere in den 23 Chorfest-Plus-Konzerten zum Tragen. Diesen kuratierten Programmteil hat das künstlerische Leitungsteam um Claudia Burghard, Gerald Fink und Bernhard Schmidt zusammengestellt. Bei diesen Konzerten steht kein Chorauftritt für sich alleine. Stattdessen gestalten jeweils mindestens zwei Ensembles unterschiedlicher Ausrichtung gemeinsam ein Programm.

Zu hören sind unter anderem der Windsbacher Knabenchor mit dem Mädchenchor der Regensburger Domspatzen, der Chor des Bayerischen Rundfunks mit dem Landesjugendchor Bayern oder der Kings Choir aus Namibia mit den Vivid Voices. Auch Eckart von Hirschhausen ist mit seinem Programm „Singen macht glücklich - und rettet die Welt!“ mit dem Chari´té Chor Berlin zu erleben.

Auch Erinnerungskultur steht beim Deutschen Chorfest in Nürnberg im Fokus

Wenn man in Nürnberg gastiert, spiele eine lebendige chormusikalische Erinnerungskultur eine große Rolle, ist Veronika Petzold, die Geschäftsführerin des Deutschenverbands, überzeugt. So werden etwa am 30. Mai bei einem Konzert im Germanischen Nationalmuseum um 10.30 Uhr die Preisträger des Arrangement-Wettbewerbs zum „Deutsch-Jüdischen Liederbuch von 1912“ gekürt.

Im Chorfest-Tagesprogramm wechseln sich die Chöre in 477 Konzerten im Halbstundentakt ab und präsentieren dem Publikum Vokalmusik in allen Facetten. Im Wettbewerb treten 114 Chöre in zwölf Kategorien an – von Alte Musik/Klassik über Gospel und Jazz/Pop bis hin zu zeitgenössischer Chormusik.

Sie stellten das Programm des Deutschen Chorfests vor (v.l.n.r.): Bernhard Schmidt, Gerald Fink, Veronika Petzold, Julia Lehner, Marcus König und Claudia Burghard vor der Katharinenruine in Nürnberg.

Sie stellten das Programm des Deutschen Chorfests vor (v.l.n.r.): Bernhard Schmidt, Gerald Fink, Veronika Petzold, Julia Lehner, Marcus König und Claudia Burghard vor der Katharinenruine in Nürnberg. © Giulia Iannicelli

Ein wichtiger Bestandteil des Chorfests sind die Mitsingformate: Mehrmals täglich ist auf dem Hauptmarkt das Publikum zu sogenannten Singalongs eingeladen. Ein Höhepunkt ist die „Loud & Proud – a Queer Singalong Celebration“ am 30. Mai ab 17 Uhr. Für Familien stehen zum Beispiel ein großes Carusos-Familiensingen „Alle Lieder sind schon da“ in der Katharinenruine am 31. Mai um 14 Uhr sowie das SingBus-Festival der Deutschen Chorjugend auf dem Hans-Sachs-Platz am 31. Mai und 1. Juni auf dem Plan. Erstmals gibt es einen Festivalchor, der das Abschlusskonzert am 1. Juni um 13 Uhr auf dem Hauptmarkt mitgestaltet.

Dreh- und Angelpunkt beim Deutschen Chorfest in Nürnberg ist der Hauptmarkt

Zentraler Anziehungspunkt zum Zuhören, Mitmachen und Verweilen ist an allen vier Festivaltagen die Open-Air-Bühne auf dem Hauptmarkt: Von der feierlichen Eröffnung am 29. Mai um 15 Uhr, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr erwartet wird, bis hin zu abendlichen Auftritten populärer internationaler Ensembles wie den Humanophones aus Frankreich zusammen mit dem Frauenensemble Encantada, Vocal Line aus Dänemark mit Twäng! oder den Ringmasters aus Schweden mit dem jungen Männerkammerchor ffortissibros.

Der Eintritt zu den Tageskonzerten, den Wettbewerbskonzerten und allen Veranstaltungen auf dem Hauptmarkt ist frei. Tickets für die kostenpflichtigen Chorfest-Plus-Konzerte sind online unter tickets-vnp.reservix.de sowie in unseren Geschäftsstellen und allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Unter www.chorfest.de gibt es weitere Infos zum Programm.

Keine Kommentare