Fränkische Tonfiguren im Bode-Museum

Zwei Nürnberger in Berlin: Warum das Ehepaar Imhoff hier schon sehr lange abhängt

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent der NN

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7.12.2023, 08:00 Uhr
Willibald Imhoff und seine Frau Anna (hinten) im Berliner Bode-Museum.

© Harald Baumer Willibald Imhoff und seine Frau Anna (hinten) im Berliner Bode-Museum.

Wenn ich auf der Museumsinsel zu tun habe, dann statte ich stets zwei Nürnbergern einen kurzen Besuch ab. Anna und Willibald Imhoff (der Ältere) sind schon vor 165 Jahren nach Berlin umgesiedelt. Sie sind sie also lange vor mir gekommen und werden wohl noch lange nach mir da sein.

Anna Imhoff mit einem Gebetbuch in den Händen.

Anna Imhoff mit einem Gebetbuch in den Händen. © Harald Baumer

Bei dem Patrizier-Ehepaar handelt es sich um zwei tönerne, fast lebensgroße Büsten des Bildhauers Johann Gregor van der Schardt (gestorben 1581). Die Imhoffs gehörten zur Elite ihrer Zeit. Der Ehemann war ein Enkel des Humanisten und Dürer-Freundes Willibald Pirckheimer. Herr Imhoff betrachtet gerade intensiv einen Ring, Frau Imhoff hält ein Gebetbuch in der Hand.

Nicht nur die Imhoffs sind einen Besuch wert, sondern auch die anderen Kunstwerke im selben Raum. Es handelt sich größtenteils um Renaissance-Werke aus Nürnberg. Dazu gehören Porträts des Ehepaars Elisabeth und Erhard Schwetzer, die Büste eines unbekannten Mannes, ein Kleopatra-Brunnen, eine weibliche Gliederpuppe und ein Dudelsackspieler aus Lindenholz. Aufkommendes Heimweh ist für Nürnberger also gut zu bekämpfen, wenn sie hier mal kurz vorbeischauen.

Wie komme ich hin? Bode Museum, Am Kupfergraben, 10871 Berlin. Vom S-und U-Bahnhof Friedrichstraße aus sind es 500 Meter (sieben Minuten) zu Fuß.

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