Ein höchst umstrittenes Bauwerk

Der Berliner „Bierpinsel“: Raumschiff, Pop-Architektur oder einfach nur hässlich?

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent

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8.9.2024, 11:09 Uhr
Der sogenannte Bierpinsel in Berlin-Steglitz, ein kurioser Bau der Popkultur aus den 70er Jahren.

© Harald Baumer/VNP Der sogenannte Bierpinsel in Berlin-Steglitz, ein kurioser Bau der Popkultur aus den 70er Jahren.

Im Grunde kann nur eine Stadt wie Berlin ein solches Gebäude zu Stande bringen und ihm dann auch noch einen solchen Spitznamen geben. Die Rede ist vom "Bierpinsel". Er ist 47 Meter hoch, steht in der Schloßstraße im Stadtteil Steglitz und existiert schon seit den 70er Jahren. Besondere Kennzeichen: schlanker Treppenturm, futuristischer Aufbau, bunte Bemalung, überwiegend Leerstand.

Der Bau ist im Stile der Pop Art gehalten. Seinen volkstümlichen Namen erhielt er, weil hier zeitweise Restaurants untergebracht waren und das Objekt von außen ein wenig an einen Rasierpinsel erinnert. So kam man auf "Bierpinsel".

Nie ein zündender Erfolg

Ein zündender Erfolg war die Sache nicht. Immer wieder stand das Gebäude leer, zwischenzeitlich wurden Steaks gebraten, Rundfunksendungen aufgezeichnet, Hähnchen gebraten, Filme gedreht, Kaffee serviert und Kunst präsentiert. Nun sieht man nach vielen gescheiterten Versuchen wieder mal einem Neuanfang entgegen - mit Büros und Gastronomie.

Wer schon mal da ist, der sollte ein wenig die Schloßstraße entlang spazieren: Das ist der größte Einzelhandelsstandort Berlins mit über 200.000 Quadratmetern, darunter etliche große Einkaufscenter. Wer hier die gewünschte Ware nicht findet, dem ist nicht mehr zu helfen.

Wie komme ich hin: Bierpinsel, Schloßstraße 17, 12163 Berlin-Steglitz. Haltestelle Schloßstraße der Linie U9, von dort aus sind es drei Minuten zu Fuß.

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