Hier dreht Hollywood besonders gern
Darum gilt Malta als Hotspot Europas: Meer, reiche Eroberer-Historie und mediterranes Flair
10.8.2024, 05:00 UhrDie unzähligen Olivenbäume mit ihren knorrigen, verzweigten Ästen, die zur Ernte schwer an der Last ihrer Früchte tragen, spenden bereits im Sommer angenehmen Schatten bei 30 Grad in der Mittagssonne Maltas. Charles Bugeja schreitet andächtig durch seinen Olivenhain, seine Haut vom Wetter gegerbt, klopft er kräftig und stolz auf den dicken Ast neben sich.
Die 150 Gewächse hier sind das Werk seiner harten Arbeit. Bei der Ernte im Herbst kommen keinerlei Maschinen zum Einsatz, sondern die Steinfrüchte werden von Hand geerntet.
Wie viele Mittelmeer-Länder ist Malta durch sein sonniges Klima und fruchtbare Böden ideal für den Olivenanbau und pflegt diese Tradition seit der Antike. Auch weiße Oliven gibt es, die wir in Mitteleuropa kaum kennen.
Charles Bugeja setzt auf die dunklere einheimische Olivensorte Tal-Bidni - nachhaltigen Landbau und hohe Qualität auf seinem Gut "Ta‘Xmun Olive Grove" nahe des Städtchens Haz-Zebbug. Der Malteser hat vor 20 Jahren auf diesem Grundstück das Erbe seines Vaters angetreten, erzählt er. Zuvor hatte er auf Ölplattformen gearbeitet. Harte Arbeit ist er also gewöhnt.
Doch könnte er vom Olivenanbau alleine nicht leben. Viel mehr lohnen sich Events und Führungen in seinem idyllischen Olivenhain, bei denen er je nach Wunsch kleineren und größeren Gruppen anschaulich und leidenschaftlich von der Jahrtausende alten Oliven-Kultur im Mittelmeerraum und ihrer speziellen Tradition auf Malta berichtet.
Er weiß auch, dass die Insel südlich von Sizilien, zwischen Europa und Afrika gelegen, Touristen mit ihrem Facettenreichtum beeindruckt. Neben der vielseitigen, besonders englisch und italienisch geprägten Kulinarik besticht Malta durch überbordende Kultur und Geschichte. Denn die maltesischen Inseln mit den Hauptinseln Malta, Gozo und Comino blicken auf eine bewegte Geschichte zurück.
Bis heute zeugt die Architektur davon, auch die zwei prähistorischen Tempelkomplexe Hagar Qim und Mnajdra im Süden und insgesamt drei Unesco-Weltkulturerbe-Stätten. Im Lauf der Geschichte haben die Römer, die Araber, die Franzosen und die Briten Malta erobert. Und alle haben ihre Spuren hinterlassen, denen Touristen heute noch nachspüren können.
Darüber hinaus kann Malta wilde Felsküsten mit versteckten Buchten, idyllische kleine Häfen sowie Traumstrände mit türkisblauem Meer vorweisen. Diese laden zu vielseitigen Outdoor-Aktivitäten ein. Ob Kajak-Tour durch Grotten, schnorcheln, tauchen, surfen, Mountainbiking, klettern oder wandern - zum Beispiel durch einen der Nationalparks: Malta bietet abwechslungsreiche Erlebnisse.
Daran wollen Sprachschulen anknüpfen. 164 Jahre lang befand sich Malta unter britischer Kolonialherrschaft, bevor es 1964 unabhängig und 1974 zur parlamentarischen Republik wurde. Noch heute gibt es Linksverkehr, rote Telefonzellen und Pubs an vielen Ecken. Besonders englische Sprachkurse haben auf der Insel Tradition. Die "EC English Language School" hat erst jüngst ein neues Angebot geschaffen, das besonders auf Menschen ab 35 bzw. 45 Jahren zugeschnitten ist - die ihre Englischkenntnisse gezielt verbessern, aber auch etwas erleben wollen.
"EC Escapes" steht für Sprachkurse von muttersprachlichen Lehrenden für internationale Teilnehmer (maximal 14 pro Kurs), die das Lernen mit Erlebnisurlaub kombinieren wollen. Ein "Concierge Service" ermöglicht individuellen Zuschnitt auf die Bedürfnisse der Interessenten. Das spreche immer mehr Menschen an. "Unser ältester Teilnehmer war 74 Jahre alt", schildert CEO Andrew Mangion.
Malta ist inzwischen begehrter Film- und Serien-Drehort. Die Insel wurde von der London Times bereits als "Mini-Hollywood" betitelt. Die traumhafte Landschaft und die historischen Bauwerke sind beliebte Kulisse, rund 300 Sonnentage im Jahr und filmische Infrastruktur tragen zum reibungslosen Ablauf von Dreharbeiten bei. Gedreht wurde hier schon für "Game of Thrones", "Troja", "Gladiator" und "Popeye". Monatelang wurden für letzteren 19 Holzhäuser als Kulissenstadt aufgebaut. Nach dem Film blieb der Ort bestehen und wurde zu "Popeye Village" umgewandelt, der heute als Freizeitpark lockt.
Über die Grenzen Maltas hinaus bekannt ist das Malteser Kreuz. Das weiße Kreuz auf rotem Grund geht auf den Johanniter-Orden zurück, der im Mittelalter auf der Insel sesshaft wurde und so dem Land sein nationales Symbol gegeben hat.
Mehr Informationen:
Malta Tourism Authority, https://malta.reise, Tel.: +49(0)69 247503-130
Anreise: Direktflüge von München oder Frankfurt. Beste Reisezeit: Von Mai bis Oktober ist schönste Badesaison, im August allerdings die Hitze groß und der Andrang enorm. Wer es ruhiger mag: Selbst im November herrschen mit 20 Grad angenehme Temperaturen, um die Insel zu entdecken.
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