Elektrisches Reisemobil

VW ID. Buzz: Was wird wirklich aus dem California?

Ulla Ellmer

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15.8.2023, 17:44 Uhr
VW ID. Buzz (hier noch als Showmobil): Soll auch als Reisemobil "California" kommen.

© Hersteller VW ID. Buzz (hier noch als Showmobil): Soll auch als Reisemobil "California" kommen.

Der VW-„Bus“ California ist der Klassiker unter den Campern. Ab 2025 sollte es auch vom elektrischen ID. Buzz eine solch bewohnbare Version geben. Aber kommt das stromernde Reisemobil wirklich? Wie das Elektroauto-Portal Edison unter Berufung auf die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen berichtet hatte, habe man sich in Hannover zumindest vorerst von dem Projekt verabschiedet.

Als Ursache für das Aus wird das absehbar hohe Gewicht genannt, das ein schwer batteriebepackter ID. Buzz California erreichen würde. Die als Basis vorgesehene (und in Deutschland ab Januar 2024 erhältliche) XL-Langversion wiegt schon leer etwa 2,7 Tonnen, inklusive der Camping-Ausbauten, die auch ein Aufstelldach umfassen sollen, käme man wohl auf mindestens drei Tonnen.

Abgesehen davon, dass dies die Reichweite reiseunfreundlich schmälern würde, ergibt sich noch ein weiteres Problem: Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen dürfen in Deutschland zwar noch mit dem alten 3er-Führerschein bewegt werden, aber nicht mehr mit der Fahrerlaubnis Klasse B. Inklusive Zuladung wäre die genannte Gewichtsgrenze freilich schnell überschritten.

Volkswagen hat die Gerüchte um ein Aus für das Projekt California inzwischen zurückgewiesen. Die Entwicklung gehe weiter, ließ uns ein Sprecher wissen, die Markteinführung des ID. Buzz California sei zwar nicht schon 2025 zu erwarten, wie es der damalige Konzernchef Herbert Diess auf einer Pressekonferenz im Jahr 2021 angekündigt hatte, wohl aber „in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts“. Das Gewicht sei „bei jedem Camper ein Thema und, bedingt durch die Batterien, beim E-Auto ganz besonders“. Doch 500 Kilogramm seien „okay“, zudem arbeite man daran, „die Sache konstruktiv zu lösen“, sprich, ein Konzept anzubieten, mit dem eine Gewichtsreduktion verbunden ist.

Bewohnbar gemacht: Ququq-Campingmodul für den ID. Buzz.

Bewohnbar gemacht: Ququq-Campingmodul für den ID. Buzz. © Hersteller

Auf den Weg helfen könnte dem ID. Buzz California zudem die im Raum stehende Änderung der EU-Führerscheinrichtlinie, mit der sich die führerscheinrelevante Gewichtsgrenze auf 4,25 Tonnen nach oben verschiebt. In einer – allerdings noch weiter entfernten – Zukunft könnte eine neue und leichtere Batteriegeneration die Gewichtsproblematik noch zusätzlich entschärfen.

Camping-Modul als Zubehör

Einstweilen bleibt Camper-Fans nur die Möglichkeit, für den ID. Buzz ein Campingmodul zu erwerben, wie es etwa von Ququq ab 3190 Euro angeboten wird, inbegriffen sind unter anderem Kocher, Kochschublade und Matratze. Auch auf die Kreativität von Ausbau-Spezialisten darf gesetzt werden, die Lenggrieser Firma Alpin Camper beispielsweise hat Anfang dieses Jahres auf der Tourismusmesse CMT schon einen ID. Buzz mit Hubdach, Schlafsofa und Küchenzeile vorgestellt, ihn aktuell jedoch noch nicht ins Programm aufgenommen.

Und denjenigen, die zumindest zeitweise elektrisch fahren wollen, präsentiert VW auf dem Düsseldorfer Caravan-Salon (26. bis 28. August 2023) einen Multivan T7 California mit Plug-in-Hybridantrieb.

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