Abgeleitet vom ID.4
VW ID.5: SUV-Coupé mit Elektroantrieb
17.5.2022, 05:46 UhrDie beiden neuesten Elektromodelle aus Wolfsburg, der ID.5 und der ID.5 GTX, treten unter der Rubrik SUV-Coupé an. Rechtfertigung findet diese Klassifizierung durch eine Dachlinie, die im Vergleich zum Ausgangsmodell, dem SUV ID.4, flacher und sportlicher ausfällt. Davon profitiert nicht nur die Optik, sondern auch die Aerodynamik. Die guten Gene der Baureihe führen aber auch zu einer vorbildlichen Raumökonomie. Erste Fahreindrücke zeigen zudem, dass es beim ID.5 gelungen ist, die Qualitätsmerkmale Komfort und Dynamik zu vereinen.
Was die Länge von 4,60 Metern betrifft, so liegt der ID.5 praktisch gleichauf mit dem ID.4. In der Höhe – 1,61 Meter – verliert der Neue etwas, konkret zweieinhalb Zentimeter.
Die Dachschräge lässt Luft
Wir nehmen Platz und sind erstaunt, wie geräumig die Coupé-Variante im Innenraum ist. Die Vordersitze sind gegenüber dem ID.4 um ein paar Millimeter niedriger installiert, die Kopffreiheit beider Modelle fällt so gut wie identisch aus, sodass den Hinterbänklern trotz der Dachschräge ausreichend Luft überm Scheitel bleibt. Zudem gewährt der lange Radstand von 2,77 Metern eine großzügige Beinfreiheit im Fond. Plus und Minus beim Gepäckabteil: Das Normmaß von 549 Litern fällt geringfügig größer aus als im Falle des etwas kantigeren ID.4, der Maximalwert (1561 Liter) stellt sich hingegen einen Deut kleiner dar.
Datenvergleich: Der ID.5 Pro hat einen 128 kW/174 PS starken Elektromotor im Heck, der stärkere und ebenfalls heckgetriebene Pro Performance leistet 150 kW/204 PS. Beim Topmodell GTX kommt eine zusätzliche E-Maschine an der Vorderachse hinzu, zusammen errechnen sich 220 kW/299 PS. Beim Drehmoment liegt der Pro bei 235 Newtonmetern, der Pro Performance bei 310 Newtonmetern und der GTX bei 460 Newtonmetern - 162 Newtonmeter steuert die Front bei, 310 das Heck.
Allerdings kommt der Frontantrieb nur sehr selten zum Einsatz, Hauptmotor ist die optimierte E-Maschine im Heck. Nur auf rutschigem Grund - zum Beispiel auf Eis, Schnee oder Nässe - und bei sehr sportlicher Fahrweise schaltet sich der vordere Antrieb dazu.
Die Unterschiede in der Leistung schlagen sich erwartungsgemäß in den Fahrwerten nieder. Der "Pro" beschleunigt in 10,4 Sekunden von Null auf Tempo 100, der "Pro Performance" in 8,4 Sekunden und der GTX in 6,3 Sekunden. Beim Basismodell stellt sich die Spitze bei 160 km/h ein, der GTX läuft bis zu 180 km/h. Der "Pro" beschleunigt in 10,4 Sekunden von Null auf Tempo 100, der "Pro Performance" in 8,4 Sekunden und der GTX in 6,3 Sekunden. Zur Zugkraft ist zu sagen, dass das Standardmodell bis zu 1200 Kilogramm schwere Anhänger ziehen kann, der GTX nimmt sogar 1400 Kilogramm auf den Haken.
Alle drei Modellvarianten sind auf eine maximale Ladeleistung von 11 kW (AC) und 135 kW (DC-Schnellladen) ausgelegt. In letzterem Fall nimmt das Befüllen des 77-kWh-Akkus von fünf auf 80 Prozent 29 beziehungsweise 36 Minuten (GTX) in Anspruch. Mit einer späteren Software wird auch Plug & Charge möglich sein, Fahrzeug und Ladesäule kommunizieren, es braucht dann weder Ladekarte noch App oder QR-Code, die Abrechnung erfolgt automatisch.
Weit gebracht
Der Energieverbrauch wird bei den Pro-Versionen mit 16,9 kWh auf 100 Kilometer angegeben, beim GTX sind es 17,1 kWh nach realitätsnaher WLTP-Norm. Auf einer topographisch sehr günstigen Route mit häufigen Gefällstrecken entlang des Alpenrands brachten wir es mit dem GTX auf 14,0 kWh/100 km. Aus dem Normwert ergeben sich theoretische Reichweiten von bis zu 520 respektive 490 Kilometern (GTX). Die sinnvolle Wärmepumpe wird übrigens nicht serienmäßig mitgeliefert, sie kostet 990 Euro extra.
Mit den neuen Modellen führt VW als Option das sogenannte "Schwarm-Data-System" ein. Es soll der zusätzlichen Verkehrssicherheit auf Landstraßen dienen und nutzt dazu Fahrdaten, die via Cloud gesammelt werden. Die Verfügbarkeit geht mit dem demnächst zu erwartenden System-Upgrade von 3.0 auf 3.1 einher, das sich bei allen ID.5-Varianten aber auch kostenlos nachrüsten lässt.
Parklücke abgespeichert
Optimiert wird der Travel-Assist mit seinen teilautonomen Fahrfunktionen, zu denen beispielsweise automatisierte Überholmanöver zählen. Gegen Aufgeld angeboten wird auch ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Darstellung. Hilfreich im Alltag: Der „Park Assist Plus“ mit Memory-Funktion bringt dem Auto bestimmte Parkvorgänge bei, einmal abgespeichert, lassen sie sich an der jeweiligen Stelle beliebig wieder abrufen und werden selbstständig durchgeführt.
Zu den Preisen: Vor Abzug der jeweiligen Förderung startet der ID.5 Pro bei 46.515 Euro, der Pro Performance bei 47.550 Euro und der GTX bei 53.615 Euro. Erste Modelle rollen dieser Tage zu den Händlern, jedoch muss derjenige, der aktuell bestellt, eine Lieferzeit von elf bis zwölf Monaten einkalkulieren.
Ingo Reuss
VW ID.5:
Wann er kommt: Ist bereits verfügbar
Wen er ins Visier nimmt: Skoda Enyaq Coupé, Audi Q4 e-tron Sportback, Volvo C40 Recharge, Ford Mustang Mach-E, Genesis GV60
Was ihn antreibt: Elektromotoren mit 128 kW/174 PS und 150 kW/204 PS. Dual-Motor-Konzept mit 220 kW/299 PS im ID.5 GTX
Was er kostet: ID.5 Pro ab 46.515 Euro, ID.5 Pro Performance ab 47.550 Euro, ID.5 GTX ab 53.615 Euro
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