Die Krötenwanderung beginnt
Kröte kreuzt: Auch Menschen sind gefährdet
16.2.2024, 18:17 UhrWenn die Temperaturen steigen, lockt das eine glubschäugige Art von Verkehrsteilnehmern auf die Straße, die dort eigentlich gar nicht hingehört: Kröten, Frösche, Unken oder Molche lösen sich aus der Winterstarre und begeben sich auf Wanderung. „Bis zum Frühling werden es Millionen sein“, warnt der Auto Club Europa (ACE).
Der lange Marsch zum Laichplatz
Laichplätze sind das Ziel der Tiere, und um dort hinzugelangen, müssen sie oft auch Straßen überqueren. Nach Einschätzungen von Naturschützern tun das während der Zeit der Wanderung bis zu 10.000 Amphibien pro Nacht. Nach rechts und links zu schauen, hat ihnen die Evolution noch nicht beigebracht, und deshalb überleben viele den Weg zum Laichgewässer nicht – sie werden überfahren.
Auf Krötenschützer achten
Es ist daher an den menschlichen Verkehrsteilnehmern, Vorsicht walten zu lassen. Nicht nur, um die Tiere vor dem Tod zu bewahren. Es geht auch und vor allem um Personen: Vielfach sind jetzt Helfer unterwegs, die versuchen, die Amphibien zu schützen. Dies geschieht beispielsweise, indem Fangzäune oder Barrieren aufgebaut werden, entlang derer man auch Eimer eingräbt, in die Kröten & Co. fallen. Später müssen diese Vorrichtungen kontrolliert und die „gefangenen“ Amphibien sicher über die Straße getragen werden. All dies spielt sich auf oder entlang der Fahrbahn ab. Und obwohl sie zumeist reflektierende Warnwesten tragen, sind die Naturschützer oft schwer zu erkennen. Deshalb gilt es den Straßenrand aufmerksam im Blick zu behalten, vom Gas zu gehen und bremsbereit zu sein.
Besondere Aufmerksamkeit ist in den Abend- und frühen Morgenstunden sowie bei feuchter Witterung angesagt, denn dann begeben sich Kröten & Co. besonders gern auf ihren Marsch. Vor allem in der Nähe von Gewässern wie Seen, Teichen und Tümpeln kommt es auf Wachsamkeit an. Häufig weisen Warnschilder auf die Bereiche der Krötenwanderung hin.
Glitschige Gefahr
Gefahren drohen aber auch den Auto-, Motorrad- und Radfahrern selbst. „Überfahrene Amphibien machen die Fahrbahn sehr glitschig“, umschreiben die ACE-Experten ein ebenso trauriges wie unappetitliches Risiko. Gerade Zweiradfahrer können auf dem rutschigen Belag leicht ins Schleudern geraten und stürzen. Auch abrupte Bremsmanöver sind auf dem Schmierfilm problematisch.
Riskante Rettungsversuche
Und was tun, wenn eine Kröte vor dem Fahrzeug auftaucht? Brems- und Ausweichversuche sollten in diesem Fall besser unterlassen und – wenn überhaupt – nur dann durchgeführt werden, wenn es sich ausschließen lässt, dass man sich selbst oder andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Auch Krötenrettung auf eigene Faust ist keine gute Idee. „In der Dunkelheit auf Landstraßen kann dies lebensgefährlich sein“, warnt der ADAC. Besser ist es, solche Aktionen den diesbezüglich versierten und fachlich erfahrenen Amphibienschützern zu überlassen.
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