Avtotor Amber
Elektroauto aus Russland: Geht’s noch hässlicher?
22.12.2023, 17:46 UhrAutos aus Russland haben sich noch nie durch besonderes Charisma hervorgetan. Doch der jetzt vorgestellte Amber lässt den bestürzten Betrachter geradezu ratlos zurück: Soll er lachen, sich gruselnd abwenden oder einfach Mitleid haben mit dem hässlichen Entlein in knalligem Rot?
Hohn und Spott
Im Netz hat man sich überwiegend für Hohn und Spott entschieden. Vor allem ukrainische Medien hämen begeistert. „Russland präsentiert das Elektroauto ‚Amber‘ – das Publikum wünscht, sie hätten es nicht getan“, schreibt beispielsweise das Portal „The New Voice of Ukraine“. Ansonsten hat sich der allgemeine Sarkasmus auf die Titulierung „Tesla-Killer“ geeinigt, auch Vergleiche mit dem Fiat Multipla werden angestrengt, einem Minivan, der von 1999 bis 2010 gebaut wurde und der ebenfalls als designtechnischer Irrläufer in die automobilen Geschichtsbücher eingegangen ist.
Avtotor ist ein russischer Automobilhersteller und eines der größten Privatunternehmen des Landes. Vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine wurden im Werk Kaliningrad Autos für prestigeträchtige Marken wie BMW, Hyundai, Kia und Ford produziert. Damit ist freilich inzwischen Schluss, längst haben sich die westlichen Auftraggeber vom russischen Markt zurückgezogen.
Sein erstes Elektroauto muss Avtotor also ohne deren Hilfe hinbekommen. Betraut mit einem Entwurf wurde die Polytechnische Universität Moskau. Das Ergebnis ist eben – der Amber. Dessen hoffnungslos ungelenk gezeichnete, missproportionierte Karosserie mit den winzigen Scheinwerfern, kleinen Rädern und rätselhaften Löchern in der Flanke – Schießscharten? überlegt das britische Portal „The Drive“ ironisch - sieht in ihrer Klobigkeit ein bisschen so aus, als sei sie dem echten Amber nur übergestülpt worden, damit er seine wahre Schönheit vorerst vor den Augen der neugierigen Öffentlichkeit verstecken kann.
Das freilich ist nicht anzunehmen. Zumindest hat die Polytechnische Universität inzwischen aber reagiert und klargestellt, dass es sich bei ihrer Kreation tatsächlich um einen Versuchsträger handelt, an dem verschiedene Aggregate und Komponenten erprobt werden sollen. Das endgültige Modell – dessen Serienfertigung 2025 beginnen soll – werde anders aussehen.
Hilfe aus China?
Über technische Details, Reichweite und Leistung ist noch nichts bekannt. Angeblich sollen alle relevanten Teile aus russischer Produktion kommen, wenig überraschend wäre es aber, wenn auch China sein Scherflein beiträgt, beispielsweise in Gestalt der Batterien.
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