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Nutztierhaltung
Hühnerhaltung im eigenen Garten: Was gibt es zu beachten?
Nürnberg
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Selbstgemachtes liegt im Trend – das gilt auch für die Nutztierhaltung. Vor allem Hahn und Henne sind leicht zu halten, wenn Sie sich bei Ihrem neuen Hobby an diese Regeln halten.
"Der Schredder", so heißt der Hahn in dem kleinen Gehege in unserem Garten. Eigentlich dachten meine Mitbewohnerin und ich, wir hätten ausschließlich Hennen gekauft. Doch als "Shreddy" eines Tages zu krähen begann – oder es zumindest probierte –, war der Fall klar. Mittlerweile gehören er und die drei Hennen "Sissi", "Antonella" und "Hermine" zur Familie.
Dass mit dem "Schredder" ein Männchen eingezogen ist, hat Vor- und Nachteile sagt Frank Kötzel. Er ist Leiter der Triesdorfer Geflügelhaltung. Obwohl Hähne gut für das Sozialgefüge der Gruppe seien, könne ein sehr aktiver Hahn die Hennen stressen, wenn er sie sehr oft besteigt. Nicht zu unterschätzen ist auch die Lautstärke des morgendlichen Krähens, das in der Nachbarschaft schon mal zu einem Störfaktor werden kann.
Deshalb lohnt es sich, beim Kauf oder Bau des Stalls darauf zu achten, dass im Inneren der Behausung so wenig kleine Ritzen wie möglich sind, in die sich die Parasiten zurückziehen können. Kötzel hat einen Tipp, sollten die Milben trotzdem zum Problem werden: "Ich würde auf natürliche Mittel zurückgreifen und etwa Kieselgur oder Silikat im Gehege verteilen", so der Experte.
Übrigens: Um sich zu reinigen, baden Hühner in Sand. Je nach Beschaffenheit des Bodens, graben sie dafür kleine Löcher im Auslauf. Wer das verhindern möchte, kann ihnen einfach eine Kiste mit Sand, am besten unter einem kleinen Dach, zur Verfügung stellen. Nachdem wir die Behausung von befreundeten Hühnerhaltern abgekauft hatten, blieb noch die Frage nach der Größe des Auslaufes. Damit die Wiese grün bleibt, sollten etwa zehn bis 15 Quadratmeter pro Huhn eingeplant werden, sagt Kötzel.
Ganz so viel Platz haben unsere Hühner zwar nicht, dafür steht ein Apfelbaum neben ihrem Auslauf. Das finden "Shreddy" und Damen besonders gut, denn der wirft hin und wieder frisches Obst ins Gehege, bietet im Sommer Schatten und sorgt vor allem dafür, dass sie sich durch die Abdeckung von oben geschützt fühlen können. Wie Frank Kötzel erklärt, hat das etwas mit ihrem Ursprung zu tun. Das "Ur-Huhn" lebte am Waldrand im Dickicht und war es deswegen gewohnt, sich leicht verstecken zu können. Wer keinen Apfelbaum im Garten hat, kann dafür beispielsweise Büsche im Gehege anpflanzen.
Das Futter der Hühner
Zu den Vorbereitungen gehörte auch, den Auslauf ausbruchssicher zu machen. Denn unsere Javaneser können hervorragend fliegen - zumindest für Hühner. Damit sie also nicht ausbüxen, spannten wir ein Netz über den Zaun. Das schützt sie zusätzlich vor Greifvögeln. Damit war die meiste Arbeit erledigt. Bleibt nur noch die Frage nach dem richtigen Futter. "Hühner sind Allesfresser", sagt Kötzel. Deshalb könne man ihnen neben Körnern auch Küchenreste geben. Also Gemüse- und Obstabfälle aber auch andere Lebensmittel, sogar Nudeln.
Doch Vorsicht bei Spaghetti! Sie können, wie auch lange Grashalme, zu einem Verschluss des Kropfes führen und für ein Huhn lebensgefährlich werden. Auch auf die Fütterung von Avocados sollte verzichtet werden, denn sie sind für viele Tiere giftig. Um den Hennen eine gute Grundlage für die Eierproduktion zu bieten, kann man zusätzlich Legemehl ins Futter mischen. Wer das Fressen über Nacht draußen lässt, läuft Gefahr damit Ratten anzulocken.
Mit zwei Säcken Körnern, einer Futterschale und einer Wassertränke vervollständigten wir dann das kleine Hühnerparadies und holten daraufhin den Hahn und die drei Hennen beim Züchter ab. Anschließend stand die Anmeldung der Tiere an. Denn der Besitz muss sowohl dem Landwirtschaftsamt, als auch dem Veterinäramt gemeldet werden. Außerdem gibt es eine gesetzliche Impfpflicht gegen die New Castle Krankheit.
Nach einer Eingewöhnungszeit im Stall trauten sich die vier den Rest des Geheges zu erkunden. Besonders den Sommer haben sie in ihrem Auslauf sehr genossen. Mittlerweile sind die Temperaturen zwar gesunken, doch den Hühnern macht das nichts aus. "Bei einer trockenen Unterkunft, die gleichzeitig gut durchlüftet ist, können die Tiere bis zu Minus zehn Grad aushalten", sagt Kötzel. Doch gerade bei extremer Sonne oder extremer Kälte sollte das Dach des Stalls gut isoliert sein.
Wir haben den Zuwachs nie bereut. Die Hühner produzieren nicht nur leckere Eier, sondern sind für uns zu einer Ruheoase geworden.
Frank Kötzel gibt in der Triesdorfer Geflügelhaltung Kurse für Hobby-Hühnerhalter. Weitere Informationen dazu unter www.triesdorf/gefluegel.de
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