Gefahr für laufende Kinder

Kritik nicht nur vom ADAC: Jedes vierte Grundschulkind sitzt im Elterntaxi

6.9.2024, 09:07 Uhr
Wenn Kinder nicht zur Schule laufen oder radeln, fehlen ihnen auch wichtige Erfahrungen, sagt der ADAC.

© Ralf Hirschberger/dpa-tmn Wenn Kinder nicht zur Schule laufen oder radeln, fehlen ihnen auch wichtige Erfahrungen, sagt der ADAC.

Jedes vierte Grundschulkind wird von den Eltern zur Schule chauffiert. Nach einer Umfrage der ADAC-Stiftung unter mehr als 1.000 Eltern fahren im Frühjahr und Sommer 23 Prozent, im Herbst und Winter sogar 28 Prozent ihr Kind mindestens dreimal pro Woche mit dem Auto zur Schule.

Die Mehrheit der anderen Eltern kritisiert das: Sie befürchten zusätzliche Unfallgefahr durch die "Eltern-Taxis". 62 Prozent aller Befragten sagen, dass am Morgen und nach Ende des Unterrichts zu viele Autos in unmittelbarer Nähe der Schule seien.

Elterntaxis: Bequemlichkeit als Grund

Als Gründe für den elterlichen Hol- und Bringdienst werden häufig Termine und Zeitersparnis angeführt, aber auch schlechtes Wetter, dass die Schule ohnehin auf dem Arbeitsweg liegt oder ganz einfach Bequemlichkeit. Nur elf Prozent der Eltern, die ihre Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule fahren, begründen das mit der Verkehrssicherheit.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 27.000 Kinder im Straßenverkehr verletzt. Dem Statistischen Bundesamt zufolge verunglücken 6- bis 14-Jährige am häufigsten auf ihrem Fahrrad und meist morgens an Werktagen.

Die Vorstandschefin der ADAC-Stiftung, Christina Tillmann, sagt: "Gespür für den Straßenverkehr und seine Gefahren entwickeln Kinder als aktive Teilnehmer, nicht auf der Rückbank eines Autos. Der Fußweg oder die Fahrt mit dem Rad zur Schule sind ein wichtiges tägliches Training, um sich sicher und eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen."

In Bayern und Baden-Württemberg enden die Sommerferien kommende Woche. In den anderen Bundesländern läuft die Schule schon wieder.

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