Neues aus den Museen
Weibliches im Germanischen Nationalmuseum: Frauen in Kunst und Design
5.7.2024, 17:33 UhrAusstellungen von Künstlerinnen erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Das in Museen unterrepräsentierte Geschlecht findet langsam mehr Beachtung, vergessene Werke werden in den Fokus gerückt. Auch Judith Höchstötter, wissenschaftliche Volontärin in den Abteilungen für Kunst und Kunsthandwerk des 20. und 21. Jahrhunderts sowie der Graphischen Sammlung, war es ein Anliegen, den Werken von Künstlerinnen und Gestalterinnen aus dem Bestand des Germanischen Nationalmuseums mehr Sichtbarkeit zu geben.
„Bei der Objektauswahl war es mir wichtig hervorzuheben, wie vielfältig von Frauen geschaffene Werke sind“, betont die junge Wissenschaftlerin. „Bis heute existieren Vorurteile beispielsweise darüber, welche Materialien und Themen Frauen fördern.“ Und so kam es, dass Höchstötter auch gleich auf eine erste Fragestellung kam: Sieht man mit einem Werk an, ob es von einer Frau oder einem Mann stammt?
Eine Tapisserie von Else Bechteler-Moses scheint das Klischee zu bestätigen, dass Frauen vor allem mit textilen Materialien arbeiten. Dem aus Wolle gewebten Objekt stehen aber Gebrauchsgegenstände und Schmuckstücke aus Metall gegenüber. Eine Vase verziert mit einem floralen Golddekor – sie stammt von einer Frau, von Trude Petri, das liebliche Muster verantwortet allerdings ein Mann.
Neben der Frage nach einer vermeintlich geschlechtsstereotypen Kunst werden sehr individuelle weibliche Perspektiven auf das Thema Körper aufgezeigt: auf nackte Körper, verführerische Körper, geschundene Körper. Diese Blicke sollten nicht alleine künstlerischen Künstlern vorbehalten sein.
Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.
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