Lebendige Frankenmetropole

Von Albrecht Dürer bis Radio Z: Das große Kultur-ABC für Nürnberg

11.1.2022, 16:49 Uhr
In der Blauen Nacht wird nicht nur in der ganzen Altstadt Kultur genossen und gefeiert, es gibt auch fantastische Videoprojektionen an den baulichen Wahrzeichen - etwa der Kaiserburg. Eun Hui und Chang Min Lee, ein aus Südkorea stammendes und seit Jahren in Nürnberg lebendes Künstlerpaar, war dafür im Jahr 2019 verantwortlich.

© Horst Linke In der Blauen Nacht wird nicht nur in der ganzen Altstadt Kultur genossen und gefeiert, es gibt auch fantastische Videoprojektionen an den baulichen Wahrzeichen - etwa der Kaiserburg. Eun Hui und Chang Min Lee, ein aus Südkorea stammendes und seit Jahren in Nürnberg lebendes Künstlerpaar, war dafür im Jahr 2019 verantwortlich.

A:

Albrecht Dürer könnte auch unter D stehen, aber dann stünde er nicht am Anfang - da, wo er hingehört. Der berühmteste Sohn der Stadt hat natürlich sein eigenes Museum, das Albrecht-Dürer-Haus in der Albrecht-Dürer-Straße nahe des Albrecht-Dürer-Platzes - nicht zu verwechseln mit dem Tiergärtnertorplatz, der bei vielen Nürnberger trotzdem einfach "der Dürer" genannt wird. Des Meisters berühmteste Werke hängen nicht in Nürnberg, der Feldhase zum Beispiel befindet sich im Besitz der Wiener Albertina.

Doch den Hasen sieht man in Nürnberg trotzdem überall. 2003 installierte Künstler Otmar Hörl 7000 grüne Hasen auf dem Hauptmarkt, in Touristen-Shops werden die Hasen auch in allen möglichen anderen Farben angeboten und am Plärrer hoppeln zwei rote Hasen auf dem Übergang über die Fürther Straße. Am Tiergärtnertorplatz schaut die recht unansehnliche Häsin des Bildhauers Jürgen Goertz dem städtischen Treiben zu. Alles Dürer, oder was?

B:

Das Bardentreffen ist ein jährlicher kultureller Höhepunkt: Auf den Plätzen, in den Gassen, überall in der Altstadt spielen Bands. Die großen am Hauptmarkt, die kleinen an der Ecke. Leider fiel das Bardentreffen nun schon zum zweiten Mal der Pandemie zum Opfer, doch es gibt Alternativen. Na, 2022 wird's hoffentlich wieder klappen mit dem Bardentreffen und natürlich auch der...

Blauen Nacht: Denn die Blaue Nacht ist die zweite Großveranstaltung, die in der Nürnberger Altstadt jedes Jahr zahlreiche Besucher anlockt - mit einem ganz besonderen Flair, ganz viel Kunst, Kultur, Musik und - natürlich - blauer Farbe. Auch hier gilt leider: Erst wieder 2022 - der Termin steht schon.

Die Lorenzkirche während der Blauen Nacht 2019.

Die Lorenzkirche während der Blauen Nacht 2019. © Horst Linke

Wer Kabarett und Kleinkunst mag, der ist im Burgtheater an der richtigen Adresse. In dem urgemütlichen Traditionshaus in der Sebalder Altstadt darf gelacht werden, was das Zeug hält. Im Burgtheater wird auch der von der Stadt Nürnberg gestiftete Deutsche Kabarett Preis vergeben.

C:

Das Cinecittà ist in jeder Hinsicht ein Gigant. 2020 feierte der Kinopalast 25. Geburtstag, rund 40 Millionen Besucher schauten sich in diesen 25 Jahren dort einen Film an. Wahnsinn. Und weil es so viele Kinosäle gibt, finden hier auch Filme in englischer Originalfassung oder anspruchsvolles Arthouse-Kino seinen Platz. Betreiber Wolfram Weber gönnt sich und der Stadt noch zwei weitere, kleinere Kinos, die Meisengeige und das Metropolis. Das Admiral, gleich in der Nähe der Lorenzkirche, gehört zur Cineplex-Gruppe. Und dann wäre da noch das...

Casablanca: Das kleine Programmkino in der Südstadt ist eine echte Institution. Betrieben wird es von einem gemeinnützigen Verein, Mitglieder engagieren sich teilweise sogar in der Zusammenstellung des Programms. Die Bar im lauschigen Innenhof ist ein magischer Ort, den man einfach besucht haben muss.

D:

Fußball kann man in dieser Stadt selten als kulturelles Erlebnis bezeichnen - zumindest nicht, wenn der 1. FC Nürnberg spielt. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur versucht dennoch, beide Welten zusammenzubringen. Themen wie Fußball-Historie, Fußball-Literatur oder aktuelle Debatten wie Rassismus im Fußball werden hier in Gespräche und Veranstaltungen gegossen - außerdem verleiht die Akademie den Fußball-Kulturpreis.

E:

Konzerte in der Tafelhalle und anderswo, klassische Musik und Zeitgenössisches, spartenübergreifende Projekte mit Schauspiel, Videokunst, Film, Literatur oder Bildender Kunst, das bietet das Ensemble Kontraste. „Der spartenübergreifende Ansatz und die Experimentierfreude machen das Ensemble Kontraste zu einem besonderen Akteur im Kulturleben, der nicht nur die etablierten Kreise anspricht, sondern Kultur auch an neue Zielgruppen und ungewohnte Orte trägt“, so begründete die Jury die Verleihung des Großen Kulturpreises der Stadt an das Ensemble im Jahr 2020.

F:

Cineasten, die auf anspruchsvolle, trashige oder auch ziemlich abseitige Filme stehen, kommen im Filmhaus auf ihre Kosten. Filme in Originalsprache, Kinderfilme, Horrorfilme, seltene Klassiker und Stummfilme mit Livemusik gehören regelmäßig zum Programm. Unter dem Dach des Filmhauses befindet sich auch das Kommkino, dass über die Jahre ein bemerkenswertes Archiv an analogen Filmrollen aufgebaut hat.

G:

Das Germanische Nationalmuseum hat zwar einen etwas befremdlichen Namen, darf sich aber damit schmücken, das größte kulturgeschichtliche Museum des deutschen Sprachraums zu sein. Ein Highlight der Dauerausstellung ist etwa der berühmte Behaim-Globus.

Tobias Hacker alias Gymmick hat viele Talente. Wenn das Nürnberger Urgestein nicht gerade Gags schreibt, Songs aufnimmt oder Karikaturen zeichnet, geht er gerne mal mit Ton Steine Scherben auf Tour und singt Rio Reisers Klassiker. Seiner Heimatstadt hat er einen wunderbaren Song gewidmet (Kostprobe gefällig: "Man sagt, wer's wo anders geschafft hat, der versagt dann doch noch - in Nürnberg").


Gymmick im Podcast: "In Nürnberg war schon vor Corona ein bisschen Lockdown"


H:

Mit den Künstlern, die bereits im Hirsch aufgetreten sind, könnte man ein weiteres ABC zusammenstellen. Zwei Bühnen, zwei Bars, ein Biergarten und ein Programm von Sido bis Heino und Thrash Metal bis Liedermacher: Der "Hirschen" in der Vogelweiherstraße ist seit über 25 Jahren eine Institution.

Ein echter Geheimtipp sind die Hesperidengärten in Johannis. Wer in diese barocke Oase erst einmal reingefunden hat, will nie wieder raus. Der Eingang befindet sich am Barockhäusle in der Johannisstraße. Aber psst, nicht weitersagen. Nach der griechischen Mythologie bewachten die Hesperiden in ihrem Garten einen Baum mit goldenen Äpfeln, die den Göttern ewige Jugend bescheren sollten. Das passt.

I:

Die Internationale Orgelwoche (ION) ist ein jährliches Highlight im Kalender jedes Freunds klassischer Musik. Intendant Moritz Puschke und sein Team haben in der Pandemie bewiesen, dass schwierige Rahmenbedingungen das künstlerische Ergebnis nicht beeinträchtigen müssen. 2021 feierte man die 70. Ausgabe der Konzertreihe - Nummer 71 findet 2022 vom 24. Juni bis zum 3. Juli statt.

J:

Das Jazzstudio am Nürnberger Paniersplatz wurde 1954 eröffnet und ist einer der ersten Live-Jazzclubs weltweit - mit einer abenteuerlichen Geschichte. In die von einem Verein geführte, urige Kellerbühne passen rund 100 Gäste. Bei angesagten Gigs kann es da schon mal sehr eng werden. Auf dem Programm standen in den vergangenen Jahrzehnten bereits Größen wie Chet Baker, Count Basie, Chico Freeman und Albert Mangelsdorff. Heute ist das Jazzstudio Spielplatz für regionale und internationale Stars und Bands, für alte Hasen und Newcomer. Vertreten sind die Spielarten des Genres vom Blues und klassischen Jazz über Swing, Mainstream, Bop, Soul, Funk bis Modern Jazz. Experimenteller oder Free Jazz wird eher nicht gespielt. www.jazzstudio.de

K:

Nürnberg wird gern als Hochburg des Kindertheaters bezeichnet. Die vier renommiertesten Bühnen sind das Theater Mummpitz im Kachelbau, das Theater Pfütze auf den Sebalder Höfen, das Theater Salz+Pfeffer am Plärrer und das Theater Rootslöffel in der Troststraße. Alle wurden in den 80er Jahren gegründet. Jedes hat sein eigenes Haus, seinen eigenen Stil und legt Wert auf zeitgemäßes, pädagogisch sinnvolles Kindertheater. Salz+Pfeffer spielt auch für Erwachsene. Das Theater Mummpitz organisiert alle zwei Jahre das Kindertheaterfestival Panoptikum.

Im Luitpoldhain findet, wenn nicht gerade eine Pandemie dazwischen kommt, jedes Jahr eine Veranstaltung statt, die klassische Musik einem breiten Publikum schmackhaft macht. Wer einmal beim Klassik Open Air auf der Wiese lag und im Sonnenuntergang dem Klang der Instrumente lauschte, will immer wieder hin.

Testen Sie Ihr Filmwissen - wie gut kennen Sie diese Klassiker?

Gleich am Hauptbahnhof gelegen ist das KunstKulturQuartier, das als "Komm" eine lange und teilweise wilde Geschichte hat. Hier ist immer etwas los, schließlich gehören zum "KuKuQ" Kunsthaus, Filmhaus, Kunstvilla, Künstlerhaus, Katharinenruine, Kunsthalle, Musikverein, KulturKellerei, Café Kaya, die Burger bratende Auguste und ein Biergarten im Hof. Nun reicht es auch wieder mit den Ks.

L:

Im Jahr 1878 gründeten Nürnberger Volksschullehrer den Lehrergesangverein Nürnberg Mittlerweile sind alle Berufsgruppen im LGV vertreten. Von den einst über 70 Lehrergesangvereinen im deutschen Sprachraum konzertiert der LGV Nürnberg bis heute als Einziger ohne Unterbrechung in künstlerischer und organisatorischer Selbstständigkeit. Die 140 Chormitglieder geben mehrere Abonnement-Konzerte pro Jahr, dazu jeweils ein Frühjahrs- und Herbstkonzert, eines zum Jahresabschluss und noch einige weitere.

M:

Die MUZ oder Musikzentrale Nürnberg in der Fürther Straße 63 ist Refugium hiesiger Musiker, Musikerinnen und Bands - sie alle sind hier sicherlich schon mindestens einmal aufgetreten. Die MUZ hilft nicht nur Musizierenden bei Gesuchen wie Bandmitgliedern oder Künstlerwohnungen, sondern auch mit Beratung oder technischer Ausstatttung. Im MuzClub, dem Live-Club der Muz, finden Konzerte statt. Seit bereits 1984 ist die Musikzentrale das Szenenetzwerk, das eine weitreichende Förderstruktur für populäre Musik und deren Akteure aufbaut und etabliert.

N:

Das Neue Museum Nürnberg am Klarissenplatz ist ein Haus für moderne Kunst und Design. Hinter der markanten Glasfassade des Architekten Volker Staab beherbergt es seit der Eröffnung im Jahr 2000 inzwischen etliche Sammlungen mit insgesamt mehr als 4500 Werken. Arbeiten von Künstlern wie Gerhard Richter, Joseph Beuys, Andy Warhol oder Neo Rauch gehören zum Bestand des staatlichen Museums. Es ist zudem zweites Standbein der "Neuen Sammlung" für Design aus der Pinakothek der Moderne in München.

O:

Das Opernhaus ist schon architektonisch eine Perle, außerdem frönen dort Konzertbesucher der absoluten Hochkultur. Leider ist es ziemlich marode, die Sanierung ist bereits politisches Streitthema und wird die Stadt in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. Sicher ist nur: Es wird teuer.

P:

Gestartet ist er als geselliger Verein zur Musikpflege, ab 1886 wandelte er sich zum Veranstalter und seit dem 1.Weltkrieg ist er die Nürnberger Domäne in Sachen Kammermusik: der Privatmusikverein. Alles, was in der Szene Rang und Namen besaß, gastierte auf Einladung des Privatmusikvereins. Auch die neue Saison hält wieder einige Höhepunkte bereit. www.privatmusikverein.de



Q:

Das Quellkollektiv ist ein Zusammenschluss von Kunst-, Kultur- und Kreativschaffenden, die sich im Heizhaus auf dem Areal des ehemaligen Versandhauses Quelle eingenistet haben. Hier gibt es Ateliers, Werkstätten, gemeinnützige Formate und sonstige Veranstaltungen.


Webreportage: Kreative Köpfe und Kulturschaffende im Heizhaus


R:

Das Reichsparteitagsgelände am Dutzendteich die größte architektonische Hinterlassenschaft des Nationalsozialismus. Eine große Verantwortung für die Stadt - der Umgang mit dem Areal steht seit Jahrzehnten immer wieder in der Diskussion. Derzeit muss sich vor allem einer Gedanken um die Zukunft des Geländes machen: Hans-Joachim Wagner - der bereits einige Ideen hat.

Im Herbst 2020 wurde das Reichsparteitagsgelände, genauer gesagt die Zeppelintribüne, "Opfer" einer Intervention, als ein Künstlerkollektiv über Nacht illegal die Farben des Regenbogens an die alten Steinwände pinselte. Dass die Stadt das Statement für Offenheit und Toleranz recht zügig entfernen ließ, sorgte für viel Kritik.

Darf's ein bisschen Esskultur sein? Die Fülle an Restaurants in der Stadt überblickt man am besten mit unserem Gastro-Guide.

S:

Bernie Batke, Axel Brückner, Michael Kargel und Andre Langer sind Smokestack Lightnin', der womöglich erfolgreichste musikalische Export der Frankenmetropole seit Ihre Kinder. Ein fast schon kultiges Nürnberger Kulturgut, auch wenn die Truppe ursprünglich aus dem benachbarten Schwabach stammt. Wer eine Kostprobe braucht, der findet jede Menge Material auf YouTube.

Das Staatstheater sorgt mit seinen hochklassigen Opern-, Musiktheater- und Theaterproduktionen für großstädtischen Flair am Rande der Altstadt. Publikumsmagnet ist derzeit insbesondere Stardirigentin Joana Mallwitz, die Nürnberg leider nicht erhalten bleiben wird. Nicht nur deshalb sieht Intendant Jens-Daniel Herzog in der Zukunft einigen Unwägbarkeiten entgegen - siehe O wie Opernhaus. Im Moment ist die Suche nach einer Ausweichspielstätte die vordringlichste Aufgabe.

"Nürnberger Tand geht durch alle Land" hieß es schon im 19. Jahrhundert - mit Tand gemeint ist: Spielzeug. Von der einstmaligen Weltbedeutung in Sachen Spielzeugproduktion zeugen in der Stadt etwa die weltweit größte Spielwarenmesse. Oder das Spielzeugmuseum. Hier werden alte Spielzeugschätze wie Zinnfiguren, Puppenküchen, Kaufläden oder Blechspielsachen genauso ausgestellt wie neues Weltspielzeug wie Lego, Barbie, Playmobil oder Matchbox.

T:

Tante Betty Bar: Die sympathische kleine Bar in der Nürnberger Schweppermannstraße punktet nicht nur mit 70er-Jahre-Charme, sondern auch mit Live-Acts auf der Minibühne. Das gemischte Publikum ist auf Tuchfühlung mit den Musikerinnen und Musikern, die das weite Feld des Jazz bespielen. Die meisten von ihnen sind jung, innovativ und aufstrebend, viele kommen frisch von der Musikhochschule. Wirt und Programmmacher Matthias Rosenbauer ist als Jazz-Schlagzeuger selbst vom Fach. Neuentdeckungen sind garantiert. www.tantebetty.de

U:

Mit dem Internationalen Comic-Salon, dem größten Comic-Festival im deutschsprachigen Raum ist eigentlich Erlangen das Mekka der grafischen Literatur. Doch auch in Nürnberg finden Liebhaber von Lucky Luke und Co, was sie suchen: im Geschäft Ultra-Comix in der Vorderen Sterngasse. Das Sortiment reicht weit über die Klassiker hinaus. Raritäten, Manga, Brettspiele, Rollenspiele - alles dabei. Klingt vielleicht nerdig, ist aber auch ziemlich spaßig.


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V:

Für die Nürnberger ist es immer noch das Verkehrsmuseum, auch wenn es mittlerweile offiziell DB Museum heißt. So ein typischer Ort, wo man schon mit seinem Vater war und irgendwann mit seinen Kindern hingeht. Zu sehen gibt es in der Lessingstraße Eisenbahnen, Eisenbahnen, Eisenbahnen - und noch einiges mehr. Das Kinder-Bahnland "KiBaLa" ist an nassen Tagen ein wunderbarer Ort, um den Nachwuchs zu beschäftigen.

W:

Ist das noch Kultur oder schon Freizeit? Wir halten uns an die Definition, dass Kultur alle Erscheinungsformen menschlichen Daseins bezeichnet, als Gegenbegriff zur unveränderten Natur (Danke, Wikipedia!). Am Wöhrder See gibt es nämlich veränderte Natur zu sehen und zu genießen. Baden, planschen, sonnen, paddeln, spazieren, radeln, im Sand liegen, Eis essen - alles ist möglich an Nürnbergs zentralem Gewässer. Seit dem aufwändigen Umbau, der aus einem algigen, matschigen Tümpel einen schicken Badesee gemacht hat, sprechen die Einheimischen auch von der "Söder-Bucht". Schließlich hat Markus Söder den ganzen Sand eigenhändig dort aufgeschaufelt. Oder etwa nicht? Jedenfalls war es eine echte Schau, als er publikumswirksam dort baden ging.

X:

Jetzt kommen die schwierigen Buchstaben, da müssen wir uns ein bisschen strecken. Das Café Express fängt nicht ganz mit X an, aber fast. In der Kneipe mit den bunt bemalten Wänden gibt es Whisky-Tastings, Livemusik von Jazz bis Rock sowie Kunstausstellungen. Ein Geheimtipp, fern der üblichen Touristen-Wege, in der brodelnden Südstadt (Bulmannstr. 4).

Y:

Ein paar Kilometer südlich von Nürnberg, im schönen Hilpoltstein liegt der Ursprung des YouTube-Trios Y-Titty. Zwischen 2011 und 2015 feierten die Spaßvögel große Erfolge auf dem Videokanal, bevor sie sich Ende 2015 trennten und die Gruppe auflösten, um jeweils eigene Projekte zu verfolgen. Mit Erfolg: Einer der drei, Phil Laude, spielte jüngst eine Rolle in der ARD-Serie Almania.

Z:

Aus einem ehemaligen Kasernengelände ist eines der herausragenden Kulturhäuser in Nürnberg und der Region geworden, dessen Innenleben vor Buntheit nur so strotzt. Der Z-Bau in der Frankenstraße 200 ist Club, Konzertsaal, Festivalgelände, Biergarten, Heimat einer Grafitti-Schule, Mikrobrauerei und Wirkstätte für Kunstschaffende unterschiedlicher Disziplinen. Ein junges und alternatives Haus für junge Kultur in allen Farben und Formen.

Es ist neu, es ist schick, es ist mitten in der Stadt und hat bereits vor der Eröffnung für Diskussionen gesorgt. Das Zukunftsmuseum am Augustinerhof will sich als Ableger des Deutschen Museums in München mit Fragen beschäftigen wie: Nehmen Roboter uns Arbeit ab oder weg? Wie weit wollen wir sie in unser Leben lassen? Wo liegen die Grenzen der körperlichen Selbstoptimierung? Und wie kann die steigende Weltbevölkerung ernährt werden? Es wird um Arbeit und Alltag, um Körper und Geist, um Raum und Zeit gehen, um nur einige Ausstellungskapitel zu nennen. Allerdings: Der Vorwurf steht im Raum, dass die Stadt sich bei den Mietkosten über den Tisch ziehen hat lassen.


In Sachen Klimaschutz und Ökologie ist das neue Zukunftsmuseum nicht besonders zukunftsträchtig


Wenn man hier einschaltet, hört man meistens etwas, was man in seinem ganzen Leben noch nie gehört hat: Auf Radio Z laufen keine Chart-Rotations, das Programm wird mit viel Liebe von ganz unterschiedlichen Teams gestaltet. Der Sender ist nicht kommerziell und bietet praktisch allen musikalischen Nischen ein Zuhause. Politisch steht Radio Z recht eindeutig auf der linken Seite - Idealismus ist hier kein Schimpfwort, sondern eine Lebenseinstellung.

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