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Von Ai Weiwei bis Annie Ernaux: Unsere Buchtipps für August 2024

29.8.2024, 18:30 Uhr
Nicht jeder, der im Jahr der Maus geboren wird, ist harmlos und lieb. Mäuse, so erzählt Ai Weiwei seinem kleinen Sohn, sind raffiniert und geborene Sieger, mehr als Katzen! Der weltberühmte chinesische Künstler hat bereits seine Memoiren geschrieben, nun legt er die kluge Graphic Novel "Zodiac" vor - und plaudert darin anhand der Tierkreiszeichen seiner Heimat über Kunst, Tradition und Leben in einer totalitären Macht. Gianluca Costantinis klassisch-zarte Bilder geben den Aussagen eine sanfte Wucht. Vielleicht sollte man aber "documenta" in so einem Kontext schon richtig schreiben... (Knesebeck, 25 Euro) Wolf Ebersberger
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Nicht jeder, der im Jahr der Maus geboren wird, ist harmlos und lieb. Mäuse, so erzählt Ai Weiwei seinem kleinen Sohn, sind raffiniert und geborene Sieger, mehr als Katzen! Der weltberühmte chinesische Künstler hat bereits seine Memoiren geschrieben, nun legt er die kluge Graphic Novel "Zodiac" vor - und plaudert darin anhand der Tierkreiszeichen seiner Heimat über Kunst, Tradition und Leben in einer totalitären Macht. Gianluca Costantinis klassisch-zarte Bilder geben den Aussagen eine sanfte Wucht. Vielleicht sollte man aber "documenta" in so einem Kontext schon richtig schreiben... (Knesebeck, 25 Euro) Wolf Ebersberger © Knesebeck; Pexels/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Ein 13-jähriger Junge wird in Amerika entführt - und wie durch ein Wunder gerettet. Doch die Zeit der Gefangenschaft lässt ihn nicht los: Hat er dort doch das Mädchen Grace getroffen, das ihn tief berührt hat. In den folgenden Jahren sucht er in den Vereinigten Staaten nach Grace. "In den Farben des Dunkels" von Chris Whitaker ist ein Schmöker, der sich keiner genauen Gattung zuordnen lässt. Liebesgeschichte trifft Thriller, Gesellschaftskritik wird vermischt mit Spannung. Sehr empfehlenswert! (Piper, 24 Euro) Sabine Ebinger
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Ein 13-jähriger Junge wird in Amerika entführt - und wie durch ein Wunder gerettet. Doch die Zeit der Gefangenschaft lässt ihn nicht los: Hat er dort doch das Mädchen Grace getroffen, das ihn tief berührt hat. In den folgenden Jahren sucht er in den Vereinigten Staaten nach Grace. "In den Farben des Dunkels" von Chris Whitaker ist ein Schmöker, der sich keiner genauen Gattung zuordnen lässt. Liebesgeschichte trifft Thriller, Gesellschaftskritik wird vermischt mit Spannung. Sehr empfehlenswert! (Piper, 24 Euro) Sabine Ebinger © Piper; JL G/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Ein Mann stirbt bei einer Radtour in Südamerika, ein zweiter traut sich selbst nicht mehr über den Weg und ein weiterer verschwindet in Israel beim Spazierengehen mit seiner Frau. Eshkol Nevo erzählt drei Liebesgeschichten, die nur auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Es gibt eine Verbindung, eine "Trügerische Anziehung" (dtv, 24 Euro), der sich die Männer nicht entziehen können. Der israelische Schriftsteller arbeitet gekonnt mit den Elementen eines Kriminalromans, stiftet Unsicherheit, führt mal in die eine Richtung, dann wieder in die andere und zeigt, dass es immer mehr Wahrheiten als nur die eine gibt. Es ist fesselnd, an diesem Verwirrspiel teil zu haben und es am Ende selbst weiterzuspinnen. Gabi Eisenack
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Ein Mann stirbt bei einer Radtour in Südamerika, ein zweiter traut sich selbst nicht mehr über den Weg und ein weiterer verschwindet in Israel beim Spazierengehen mit seiner Frau. Eshkol Nevo erzählt drei Liebesgeschichten, die nur auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Es gibt eine Verbindung, eine "Trügerische Anziehung" (dtv, 24 Euro), der sich die Männer nicht entziehen können. Der israelische Schriftsteller arbeitet gekonnt mit den Elementen eines Kriminalromans, stiftet Unsicherheit, führt mal in die eine Richtung, dann wieder in die andere und zeigt, dass es immer mehr Wahrheiten als nur die eine gibt. Es ist fesselnd, an diesem Verwirrspiel teil zu haben und es am Ende selbst weiterzuspinnen. Gabi Eisenack © dtv/John/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Sie war eine außergewöhnliche Schauspielerin, einfühlsame Sängerin, die Frau von André Heller und ist seit vielen Jahren eine beliebte Autorin: Erika Pluhar – ein Multitalent. Wie sie wurde, was die heute 85-Jährige ist, kann man in dem wunderbaren Bildband "Trotzdem" (Residenz, 35 Euro) nachblättern, der ihre bunte Karriere nachzeichnet, zudem viele Geschichten und Anekdoten aus diesem reichhaltigen Leben erzählt. Am Wiener Burgtheater spielte die Österreicherin mit allen großen Kollegen zusammen, im Film ebenso, politisch engagierte sie sich leidenschaftlich, literarisch fand sie ihren ganz eigenen Stil, schön blieb sie bis heute: "die Pluhar" eben, lebensklug und lebensmutig. Bernd Noack
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Sie war eine außergewöhnliche Schauspielerin, einfühlsame Sängerin, die Frau von André Heller und ist seit vielen Jahren eine beliebte Autorin: Erika Pluhar – ein Multitalent. Wie sie wurde, was die heute 85-Jährige ist, kann man in dem wunderbaren Bildband "Trotzdem" (Residenz, 35 Euro) nachblättern, der ihre bunte Karriere nachzeichnet, zudem viele Geschichten und Anekdoten aus diesem reichhaltigen Leben erzählt. Am Wiener Burgtheater spielte die Österreicherin mit allen großen Kollegen zusammen, im Film ebenso, politisch engagierte sie sich leidenschaftlich, literarisch fand sie ihren ganz eigenen Stil, schön blieb sie bis heute: "die Pluhar" eben, lebensklug und lebensmutig. Bernd Noack © Residenz Verlag; Christos Giakkas/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Woher dieser Schmerz beim Lieben, die lange Qual neben der kurzen Erlösung, das Warten, die Eifersucht? Annie Ernaux traute sich kaum staubzusaugen, denn in dieser Zeit könnte ja ihr Liebhaber anrufen! Wie man es von der Französin gewohnt ist, schildert sie auch in "Eine Leidenschaft" (im Original von 1991) eine markante autobiografische Episode. Hier die Affäre mit A., einem Ausländer aus dem Osten, groß, blond und ein bisschen wie Alain Delon. Und leider verheiratet. Oder macht das die Obsession erst komplett? Unnachahmlich, wie sachlich und doch stark berührend sie auch das Ende fasst: "Wir verbrauchten ein Kapital an Begehren. Was wir an körperlicher Intensität hinzugewannen, verloren wir an Zeit." (Suhrkamp, 20 Euro) Wolf Ebersberger
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Woher dieser Schmerz beim Lieben, die lange Qual neben der kurzen Erlösung, das Warten, die Eifersucht? Annie Ernaux traute sich kaum staubzusaugen, denn in dieser Zeit könnte ja ihr Liebhaber anrufen! Wie man es von der Französin gewohnt ist, schildert sie auch in "Eine Leidenschaft" (im Original von 1991) eine markante autobiografische Episode. Hier die Affäre mit A., einem Ausländer aus dem Osten, groß, blond und ein bisschen wie Alain Delon. Und leider verheiratet. Oder macht das die Obsession erst komplett? Unnachahmlich, wie sachlich und doch stark berührend sie auch das Ende fasst: "Wir verbrauchten ein Kapital an Begehren. Was wir an körperlicher Intensität hinzugewannen, verloren wir an Zeit." (Suhrkamp, 20 Euro) Wolf Ebersberger © Suhrkamp; JayMantri/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

"Den Flippern", schreibt Andreas Bernard, sei heute "das gleiche Schicksal beschieden wie Schallplatten oder Nachtzügen". Es gebe sie zwar noch, aber nicht mehr als Teil des öffentlichen Lebens, sondern lediglich als "Elemente einer Nostalgiebewegung". Der Kulturwissenschaftler Bernard wirft in seinem schmalen Werk "Der Trost der Flipper" einen Blick zurück in die goldene Ära jener Geräte, die um die Jahrtausendwende aus den Kneipen verschwunden sind. Der 1969 geborene Autor berichtet und klagt natürlich aus der Sicht des persönlich Betroffenen, den leere Gasträume schmerzen. Ihm ist damit eine sprachlich glanzvolle, wunderbar melancholische Verneigung vor einem unterschätzten Kulturgut gelungen. (Klett-Cotta, 20 Euro) Marco Puschner
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"Den Flippern", schreibt Andreas Bernard, sei heute "das gleiche Schicksal beschieden wie Schallplatten oder Nachtzügen". Es gebe sie zwar noch, aber nicht mehr als Teil des öffentlichen Lebens, sondern lediglich als "Elemente einer Nostalgiebewegung". Der Kulturwissenschaftler Bernard wirft in seinem schmalen Werk "Der Trost der Flipper" einen Blick zurück in die goldene Ära jener Geräte, die um die Jahrtausendwende aus den Kneipen verschwunden sind. Der 1969 geborene Autor berichtet und klagt natürlich aus der Sicht des persönlich Betroffenen, den leere Gasträume schmerzen. Ihm ist damit eine sprachlich glanzvolle, wunderbar melancholische Verneigung vor einem unterschätzten Kulturgut gelungen. (Klett-Cotta, 20 Euro) Marco Puschner © Klett-Cotta; Vlad Vasnetsov/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Warum man die Wut nicht übersetzt hat? Klingt "Sex & Rage" moderner, kämpferischer, knalliger? Dabei ist dieses wunderbare Buch der Amerikanerin Eve Babitz alles andere als reißerisch. Es ist einfach umwerfend ehrlich und entspannt, wie die Kalifornierin (1943-2021) die Unsicherheiten und emotionalen Wirren schildert, die sie im Umgang mit Männern (mehrere) und den eigenen Talenten (eins vor allem) erlebt. Dann macht sie Karriere, schafft den Sprung vom Surfer-und Party-Girl aus L.A. zur Autorin, die auch in New York (und ohne Alkohol) Erfolg hat. Dabei hasst sie die Stadt doch so! Babitz hatte Affären mit Jim Morrison und Harrison Ford, hoffentlich gibt es bald mehr von ihr zu lesen... (S. Fischer, 24 Euro) Wolf Ebersberger
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Warum man die Wut nicht übersetzt hat? Klingt "Sex & Rage" moderner, kämpferischer, knalliger? Dabei ist dieses wunderbare Buch der Amerikanerin Eve Babitz alles andere als reißerisch. Es ist einfach umwerfend ehrlich und entspannt, wie die Kalifornierin (1943-2021) die Unsicherheiten und emotionalen Wirren schildert, die sie im Umgang mit Männern (mehrere) und den eigenen Talenten (eins vor allem) erlebt. Dann macht sie Karriere, schafft den Sprung vom Surfer-und Party-Girl aus L.A. zur Autorin, die auch in New York (und ohne Alkohol) Erfolg hat. Dabei hasst sie die Stadt doch so! Babitz hatte Affären mit Jim Morrison und Harrison Ford, hoffentlich gibt es bald mehr von ihr zu lesen... (S. Fischer, 24 Euro) Wolf Ebersberger © S. Fischer; serzip/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Gleich zwei Jubiläen: Vor 90 Jahren geboren, vor 40 Jahren gestorben ist der große Mecklenburger Autor Uwe Johnson - der ja immer noch ein paar Leser mehr verdienen würde. Gut also, dass Schauspieler und Bundeslandsmann Charly Hübner seine Popularität nutzt, um auf Johnson neugierig zu machen - und die Angst vor sperrig-schwerer Lektüre zu nehmen. "Wenn du wüsstest, was ich weiß" nennt sich seine kleine Anleitung, beim Lesen doch "in die Ruhe" zu gehen, "in die Aufmerksamkeit", die der Autor etwa seinen Figuren im Jahrhundertwerk der "Jahrestage" schenkt. Und siehe da, der Johnson-Rhythmus ist da: "Aus Buchstaben werden Nahaufnahmen, aus Wörtern Straßenzüge, aus Sätzen Panoramen." (Suhrkamp, 20 Euro) Wolf Ebersberger
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Gleich zwei Jubiläen: Vor 90 Jahren geboren, vor 40 Jahren gestorben ist der große Mecklenburger Autor Uwe Johnson - der ja immer noch ein paar Leser mehr verdienen würde. Gut also, dass Schauspieler und Bundeslandsmann Charly Hübner seine Popularität nutzt, um auf Johnson neugierig zu machen - und die Angst vor sperrig-schwerer Lektüre zu nehmen. "Wenn du wüsstest, was ich weiß" nennt sich seine kleine Anleitung, beim Lesen doch "in die Ruhe" zu gehen, "in die Aufmerksamkeit", die der Autor etwa seinen Figuren im Jahrhundertwerk der "Jahrestage" schenkt. Und siehe da, der Johnson-Rhythmus ist da: "Aus Buchstaben werden Nahaufnahmen, aus Wörtern Straßenzüge, aus Sätzen Panoramen." (Suhrkamp, 20 Euro) Wolf Ebersberger © Wolf Ebersberger

Autobiografie einmal anders: "Ich habe in meinen Träumen gelebt", so der schöne, wenngleich leicht irreführende Titel des Buches von Michel Piccoli - denn der große französische Schauspieler (1925-2020) meinte damit: schon früh, auf den Bühnen der Nachkriegszeit, konnte er alles ausprobieren, was seine Fantasie in einer Vielzahl von Rollen hergab... Und darauf kommt es ja an im Metier. In munteren Briefen an den ehemaligen Cannes-Festivalchef Gilles Jacob erzählt er sehr offen und ohne Eitelkeit von seinem Leben und der Arbeit mit prägenden Regisseuren wie Bunuel, Hitchcock und Godard. Lektüre, die nicht nur für Filmfans lohnt! (Alexander Verlag, 24 Euro) Wolf Ebersberger
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Autobiografie einmal anders: "Ich habe in meinen Träumen gelebt", so der schöne, wenngleich leicht irreführende Titel des Buches von Michel Piccoli - denn der große französische Schauspieler (1925-2020) meinte damit: schon früh, auf den Bühnen der Nachkriegszeit, konnte er alles ausprobieren, was seine Fantasie in einer Vielzahl von Rollen hergab... Und darauf kommt es ja an im Metier. In munteren Briefen an den ehemaligen Cannes-Festivalchef Gilles Jacob erzählt er sehr offen und ohne Eitelkeit von seinem Leben und der Arbeit mit prägenden Regisseuren wie Bunuel, Hitchcock und Godard. Lektüre, die nicht nur für Filmfans lohnt! (Alexander Verlag, 24 Euro) Wolf Ebersberger © Alexander Verlag; Rudy and Peter Skitterians/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Elf Jahre zog Peter "Ratty" Hince mit der britischen Rock-Legende Queen um den Erdball. Als Chef-Roadie war er vor, neben und hinter den Kulissen zugange - und hatte seine Kamera stets am Mann. Eine Auswahl seiner schönsten Schnappschüsse hat er nun zu einem durchaus prächtigen Bildband zusammengestellt: "Queen hautnah" heißt er, und ist flankiert von launigen Anmerkungen und netten Anekdoten. Ein interessantes Erinnerungsstück, das am Ende des Tages trotzdem eher etwas für Die-Hard Fans ist. (Hannibal Verlag, 30 Euro) Stefan Gnad
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Elf Jahre zog Peter "Ratty" Hince mit der britischen Rock-Legende Queen um den Erdball. Als Chef-Roadie war er vor, neben und hinter den Kulissen zugange - und hatte seine Kamera stets am Mann. Eine Auswahl seiner schönsten Schnappschüsse hat er nun zu einem durchaus prächtigen Bildband zusammengestellt: "Queen hautnah" heißt er, und ist flankiert von launigen Anmerkungen und netten Anekdoten. Ein interessantes Erinnerungsstück, das am Ende des Tages trotzdem eher etwas für Die-Hard Fans ist. (Hannibal Verlag, 30 Euro) Stefan Gnad © Hannibal Verlag; NikolayF.com/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Nicht immer nur Goethe und das Land, wo die Zitronen blühen! Gibt es doch auch genügend namhafte Autorinnen, die im Süden Glück und sinnliche Erfüllung fanden. Der neue Band "Ciao Italia!" aus der immer noch unverzichtbar guten Reihe der Anderen Bibliothek versammelt Stimmen, die von Lady Montague (1718) bis zur Wienerin Eva Menasse reichen - welche sich offen zu den Kindheitsferienfreuden an der Adria bekennt, man kann es ja nachvollziehen! Natürlich ist das bibliophile Buch von Constanze Neumann und Petra Müller nichts für das Reisegepäck, aber vorab, als geistiger Aperitivo, ideal... (Aufbau, 48 Euro). Wolf Ebersberger
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Nicht immer nur Goethe und das Land, wo die Zitronen blühen! Gibt es doch auch genügend namhafte Autorinnen, die im Süden Glück und sinnliche Erfüllung fanden. Der neue Band "Ciao Italia!" aus der immer noch unverzichtbar guten Reihe der Anderen Bibliothek versammelt Stimmen, die von Lady Montague (1718) bis zur Wienerin Eva Menasse reichen - welche sich offen zu den Kindheitsferienfreuden an der Adria bekennt, man kann es ja nachvollziehen! Natürlich ist das bibliophile Buch von Constanze Neumann und Petra Müller nichts für das Reisegepäck, aber vorab, als geistiger Aperitivo, ideal... (Aufbau, 48 Euro). Wolf Ebersberger © Die Andere Bibliothek; Kranich17/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

Wann ist Schluss? Diese Frage bleibt unbeantwortet in Moritz Hegers neuem Roman "Die Zeit der Zikaden". Sicher ist: Weder mit 63 Jahren nicht mit 56 ist es zu spät für Neues. Da ist Alex, die den Ruhestand nach drei Jahrzehnten als Lehrerin vorzeitig antritt und alles Gewohnte aufgibt - um mit einem mobilen Tinyhouse die Gegend zu erkunden. Und da ist Johannes, der sein Bestattungsinstitut an die nächste Generation übergibt und fortan einige Monate im Jahr in der geerbten Bruchbude in Ligurien allein verbringen will - um zu malen. Nach einer zufälligen Begegnung ankert Alex bei Johannes - der Rest ist eine sanft erzählte Geschichte des Alterns, ganz ohne Wehmut, durchaus positiv und lesenswert. (Diogenes, 24 Euro) Michael Husarek
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Wann ist Schluss? Diese Frage bleibt unbeantwortet in Moritz Hegers neuem Roman "Die Zeit der Zikaden". Sicher ist: Weder mit 63 Jahren nicht mit 56 ist es zu spät für Neues. Da ist Alex, die den Ruhestand nach drei Jahrzehnten als Lehrerin vorzeitig antritt und alles Gewohnte aufgibt - um mit einem mobilen Tinyhouse die Gegend zu erkunden. Und da ist Johannes, der sein Bestattungsinstitut an die nächste Generation übergibt und fortan einige Monate im Jahr in der geerbten Bruchbude in Ligurien allein verbringen will - um zu malen. Nach einer zufälligen Begegnung ankert Alex bei Johannes - der Rest ist eine sanft erzählte Geschichte des Alterns, ganz ohne Wehmut, durchaus positiv und lesenswert. (Diogenes, 24 Euro) Michael Husarek © Diogenes; Gianluca/pixabay/LizenzCC0; Montage: Sabine Schmid

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