Nach Machtmissbrauch-Vorwürfen

Till Lindemann in Bamberg: 180 Menschen demonstrieren gegen den Auftritt des Rammstein-Sängers

Marlene Weyerer

Redaktion Leben

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15.11.2023, 10:11 Uhr

180 Menschen haben am Dienstag (14.11.) vor der Brose Arena in Bamberg gegen ein Konzert von Till Lindemann demonstriert. Auf ihren Plakaten verlangten sie unter anderem "Keine Bühne für Täter". Ihnen gegenüber standen rund 6.000 Fans des umstrittenen Rammstein-Frontmann, die das Konzert besuchen wollten. Trotzdem blieb es friedlich, wie unter anderem der Bayerische Rundfunk berichtet.

"Keine Bühne für Täter" fordern Menschen am Dienstagabend (14.11.) bei einem Protest gegen das Konzert von Till Lindemann in Bamberg.

"Keine Bühne für Täter" fordern Menschen am Dienstagabend (14.11.) bei einem Protest gegen das Konzert von Till Lindemann in Bamberg. © NEWS5 / Deyerler, NEWS5

Laut Polizei blieb es bei hämischem Applaus, Pfiffen und Beleidigungen. Der Protest habe etwa 90 Minuten gedauert, danach seien die Demonstrierenden weitergezogen. Als Gegenprogramm zu Lindemanns Konzert gab es in Bamberg ein Punk-Konzert.

Till Lindemann: Vorwürfe von Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen

Zu dem Protest hatte ein Aktionsbündnis namens "Keine Bühne Bamberg" aufgerufen, zu dem beispielsweise die Interventionistische Linke Nürnberg, der Bamberger Asta und der Nürnberger Ableger von Fridays For Future gehören. Auch Gruppen aus Coburg und Würzburg waren beteiligt.

Schilder mit der Aufschrift "Glaubt Opfern sexualisierter Gewalt" und "Keine Show für Täter".

Schilder mit der Aufschrift "Glaubt Opfern sexualisierter Gewalt" und "Keine Show für Täter". © NEWS5 / Deyerler, NEWS5

Till Lindemann werden Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Ermittlungen gegen ihn wurden allerdings eingestellt, zu einer Anklage kam es nie. Und in Deutschland gilt die Unschuldsvermutung: Bis jemand schuldig gesprochen wird, ist er als unschuldig zu betrachten. Trotzdem ist Lindemann aufgrund der Aussagen einer Vielzahl junger Frauen mehr als umstritten. Kritiker sehen einen klassischen Fall von Victim Blaming: Den Opfern sexualisierter Gewalt werde nicht geglaubt, stattdessen würden ihnen falsche Anschuldigungen vorgeworfen.

Das Aktionsbündnis hatte schon lange vor dem Auftritt das Concertbüro Franken aufgefordert, das Konzert abzusagen. Im Gespräch mit unserer Redaktion hat der Veranstalter Stellung dazu genommen und erklärt, warum Till Lindemann trotz der Kritik auftreten durfte:

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