Am Wochenende in Nürnberg

Sie gibt bürgerlichem Widerstand ein Gesicht: die Straßenausstellung "Faces of Russian Resistance"

11.10.2023, 05:56 Uhr
Die Ausstellung "Faces of Russian Resistance" zeigt an diesem Wochenende in Nürnberg Bilder russischer Widerstandskämpfer. Hier: Yuri Dmitriev.

© Sota, NNZ Die Ausstellung "Faces of Russian Resistance" zeigt an diesem Wochenende in Nürnberg Bilder russischer Widerstandskämpfer. Hier: Yuri Dmitriev.

Auch Alexej Nawalny ist einer der Menschen, deren Protest in der Ausstellung thematisiert wird. Er ist an diesem Sonntag 1000 Tage inhaftiert.

Auch Alexej Nawalny ist einer der Menschen, deren Protest in der Ausstellung thematisiert wird. Er ist an diesem Sonntag 1000 Tage inhaftiert. © Sota, NNZ

Die Ausstellung "Faces of Russian Resistance" wird unterstützt von Memorial, OVD-Info, Andrej-Sacharow-Institut, Novaya Gazeta Europe und weiteren Menschenrechtsorganisationen. Ziel des Projekts ist es, sich gegen Stereotypen wie "Die Russen leisten keinen Widerstand", "Die Mehrheit der Russen unterstützt den Krieg" oder "die Russen protestieren nicht" zu stellen.

Es geht um die Geschichten von Menschen, die sich mehr als 20 Jahre lang in Russland für Bürgerrechte, Demokratie, Redefreiheit und faire Wahlen eingesetzt haben. Diese Menschen haben auch gegen den Krieg in der Ukraine gekämpft und dafür einen hohen Preis bezahlt: Gefängnis, psychische und physische Folter.

Auf dem Schild steht: "Braucht ihr noch diesen Krieg?"

Auf dem Schild steht: "Braucht ihr noch diesen Krieg?" © Sota, NNZ

"Faces of Russian Resistance" sind nicht nur Politiker, die einen offenen Kampf gegen das Putin-Regime geführt haben, sondern auch einfache Bürger, die die Propaganda nicht akzeptieren konnten und den Überfall auf ihr Nachbarland ablehnten. Es sind Männer und Frauen, junge und alte Menschen, politische Aktivisten, Künstler, Wissenschaftler, Studenten, Väter und Mütter. "Sie alle wurden für Jahrzehnte im Gefängnis eingesperrt, für ein einziges Verbrechen: die Wahrheit", schreiben die Veranstalter. Laut "Memorial" gibt es derzeit in Russland 1000 politische Gefangene.

Andrei Pivovarov ist einer von vielen russischen Bürgerrechtlern, die gegen den Ukraine-Krieg protestieren.

Andrei Pivovarov ist einer von vielen russischen Bürgerrechtlern, die gegen den Ukraine-Krieg protestieren. © Sota, NNZ

Am 13., 14. und 15. Oktober sind begleitende Kundgebungen am Hans-Sachs-Platz geplant. Neben musikalischen Darbietungen werden unter anderem auch russische Kommunalpolitiker sprechen, die aus Russland fliehen mussten und in Deutschland Schutz fanden.

Das Projekt “Faces of Russian Resistance” wurde von einer Gruppe kommunaler Abgeordneten und politischer Aktivisten ins Leben gerufen, die gezwungen waren, Russland aufgrund politischer Verfolgung zu verlassen. Nach Tallinn, Vilnius und Berlin ist Nürnberg die vierte Station der Ausstellung in Europa. Hier übernehmen die Organisationen Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland und Interbridge Nürnberg die Organisation und Umsetzung.

Weitere Informationen unter https://www.politzk.com/en

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