Von Geigenklang bis Mozarts Klaviersonaten

Neues aus der Musikwelt: Unsere Hör-Tipps im März

Wolf-Ulrich Ebersberger

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28.3.2023, 11:00 Uhr
Wir haben da ein paar aktuelle Musiktipps für Sie ...

© Bruno/pixabay/LizenzCC0 Wir haben da ein paar aktuelle Musiktipps für Sie ...

Maria Ioudenitch: "Songbird" (Warner).

Maria Ioudenitch: "Songbird" (Warner). © Warner/Montage: Sabine Schmid

Am Ende wird sogar richtig gesungen, ein Lied von Richard Strauss, aber der "Songbird", der sich hier vorstellt, ist natürlich die junge Geigerin Maria Ioudenitch - in Russland geboren, in Amerika aufgewachsen, in aller Welt bald berühmt, wie wir hoffen. Denn ist dieser Ton nicht atemberaubend, die Wärme, die sie den (mit Kenny Broberg am Klavier) gespielten Romanzen von Schumann, Rachmaninoff oder Nadia Boulanger gibt, nicht eine einzige Wonne? Am 6. Mai kommt sie zu den Symphonikern nach Nürnberg. Man darf sich freuen. (Warner)

Isabelle Faust und François-Xavier Roth: "Violinkonzert" (harmonia mundi).

Isabelle Faust und François-Xavier Roth: "Violinkonzert" (harmonia mundi). © harmonia mundi/Montage: Sabine Schmid

Die Violine nicht nur als Quelle schönen Klangs, sondern als vehemente Kraft, die auch mal kratzen und die Krallen zeigen darf - sie ist bei Isabelle Faust in den besten Händen. Zumal in diesem neuen Strawinsky-Programm, das neben dem "Violinkonzert" kleinere Kammermusik wie die "Pastorale" zu Gehör bringt. Unglaublich frisch, fein und fast berstend vor Leben wird hier musiziert, wofür auch wieder François-Xavier Roth und sein famoses Ensemble Les Siècles mit historischen Instrumenten stehen. (harmonia mundi)

Yeol Eum Son: "Klaviersonaten" (naïve).

Yeol Eum Son: "Klaviersonaten" (naïve). © naïve/Montage: Sabine Schmid

Die Konkurrenz ist groß, auch ihr in Deutschland lebender Landsmann William Youn hat es bereits gewagt und alle "Klaviersonaten" von Mozart eingespielt. Man lauscht ihr trotzdem gerne, der koreanischen Pianistin Yeol Eum Son, weil sie doch ihre eigenen Akzente setzen kann - vital und stürmend in den Jugendwerken, dann immer differenzierter, je reifer Mozart wird: augenzwinkernd naiv, ganz plötzlich in Moll, wie viele kleine Opern, vor unserem Ohr inszeniert. Sehr elegant alles und einnehmend! (naïve)

Philippe Jaroussky und Christina Pluhar: "Passacalle de la Follie" (Erato).

Philippe Jaroussky und Christina Pluhar: "Passacalle de la Follie" (Erato). © Erato/Montage: Sabine Schmid

In die zumindest musikalisch feinen Kreise des französischen Königshauses - wir sprechen von der Zeit um 1600 - entführen der Countertenor Philippe Jaroussky und die Dirigentin Christina Pluhar mit einem exzellenten neuen Album. Auf "Passacalle de la Follie" erinnern sie - gewohnt kompetent - an die Kunst der "airs de cours": frühbarocker Liebeslieder also, mit denen Komponisten wie Boësset, Guédron und Lambert für romantische Schäferstimmung, wenn nicht -stündchen am Hof sorgten. Wir empfehlen die Chaiselongue... (Erato; das Konzert am 2. April 23 in Neumarkt ist bereits ausverkauft).

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