Ein letztes Mal

Neuer Franken-Tatort wird in Nürnberg gedreht: Mehrere Änderungen in der Besetzung

dpa/aemd/bin

30.8.2023, 14:57 Uhr
Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs, die beiden Hauptdarsteller des Franken-"Tatorts", in der Nürnberger Altstadt.

© BR/Hager Moss Film GmbH/Luis Zeno Kuhn Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs, die beiden Hauptdarsteller des Franken-"Tatorts", in der Nürnberger Altstadt.

Ein neues Kapitel der Erfolgsserie "Tatort" entsteht gerade in Nürnberg und Umgebung. Seit Dienstag, 29. August, laufen die Dreharbeiten unter Regie von Max Färberböck für den zehnten Franken-"Tatort" mit dem Arbeitstitel "Trotzdem". Filmaufnahmen werden unter anderem am Hefnersplatz gemacht. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Selbstmord eines 25 Jahre alten Häftlings, der eine verhängnisvolle Kette tödlicher Geschehnisse in der Stadt Nürnberg in Bewegung setzt.

Mit am Set steht auch die Schauspielerin Lisa Sophie Kusz aus Nürnberg. Die Tochter des renommierten Dialekt-Autors Fitzgerald Kusz verkörpert die "Spusi'" Esmeralda Schmuck in Vertretung der Spusi-Leitung Michael Schatz (Matthias Egersdörfer), der sich im Ausland unsterblich verliebt hat und deshalb eine Auszeit vom Berufsalltag nimmt.

Mit Lisa Sophie Kusz soll laut dem BR einmal mehr fränkisches Lokalkolorit im Team des Franken-"Tatorts" integriert werden.

Von links: Mercedes Müller (Rolle: Lisa Kranz), Fabian Hinrichs (Rolle: Felix Voss), Dagmar Manzel (Rolle: Paula Ringelhahn), Max Färberböck (Regisseur) und Anne Haug (Rolle: Maria Kranz).

Von links: Mercedes Müller (Rolle: Lisa Kranz), Fabian Hinrichs (Rolle: Felix Voss), Dagmar Manzel (Rolle: Paula Ringelhahn), Max Färberböck (Regisseur) und Anne Haug (Rolle: Maria Kranz). © Luis Zeno Kuhn, NN

Dagmar Manzel beendet ihre "Tatort"-Karriere

Als Paula Ringelhahn holt Dagmar Manzel mit dem Franken-Tatort regelmäßig Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Sie gilt als eine der wandlungsfähigsten Künstlerinnen in Deutschland, schauspielert auf den großen Berliner Bühnen, singt Operetten und inszeniert Pippi Langstrumpf.

Am 1. September steht ihr 65. Geburtstag an. Den Tag feiert sie so, wie man es nicht unbedingt erwarten würde: Sie geht mit einem Freund ein Spiel des 1. FC Union Berlin gucken. "Ich schaue gerne Fußball – auch Frauenfußball – und trinke dazu ein Bierchen. Ich fiebere jedes Mal total mit. Das finde ich vollkommen entspannend."

Manzel ist Tochter eines Lehrerehepaars und wuchs in Ost-Berlin mit Opern und Operetten auf. Zu Hause sang sie zu Platten von Maria Callas, vor dem Spiegel dirigierte sie ganze Orchester. Dann entdeckte eine Freundin ihr komödiantisches Talent, irgendwann überraschte Manzel die Eltern mit dem Entschluss, auf die Staatliche Schauspielschule in Berlin zu gehen.

Einige Preise kann sie bereits verbuchen. Als beste weibliche Nebenrolle im Film "Die Unsichtbare" wurde sie mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet, das war 2012. Davor hatte sie bereits zwei Mal den Deutschen Fernsehpreis sowie zwei Mal den Adolf-Grimme-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis eingesammelt.

"Mehr Zeit für mich und die Enkel"

Manzel will noch viele Rollen verkörpern: "Allen voran: Mutter Courage." Wenn diese Rolle aus Bertolt Brechts Drama zu ihr komme, "dann soll ich sie spielen, wenn nicht, dann soll es nicht sein", sagt die Schauspielerin.

Mit 65 will Manzel kürzertreten, nicht mehr so viel gleichzeitig machen. "Ich werde in Rente gehen und mehr Zeit für mich und meine Enkelkinder haben, zum Beispiel um mit ihnen mal für sechs Wochen in den Urlaub zu fahren." Sie verschwinde aber nicht von der Bühne und der Leinwand. Mit viel Ruhe wolle sie sich auf einzelne, spannende Projekte konzentrieren. Mir hat alles Spaß gemacht, aber es ist gut, dass jetzt auch ein Einschnitt kommt - eine Zeit, in der ich gar nicht mehr muss und nur noch kann."

Letzter Fall für Dagmar Manzel

Es wird also der letzte Fall für Dagmar Manzel in ihrer Rolle als Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn sein. Lange Zeit hat sie den Franken-"Tatorts" geprägt, doch jetzt wird sie ein letztes Mal Seite an Seite ihrer Kollegen Fabian Hinrichs und Eli Wasserscheid ermitteln.

Auf eigenen Wunsch wird sie sich danach vom Team verabschieden, wodurch ein weiterer Abschied im großen "Tatort"-Universum bevorsteht. "Wenn's am schönsten ist, soll man aufhören. Paula ist eine spannende und vielschichtige Figur, und ich bin sehr dankbar, dass ich sie gestalten durfte - und gleichzeitig gibt es noch viele andere Sachen, auf die ich unglaublich viel Bock habe", zitiert die "Deutsche Presse Agentur" (dpa) die 64-Jährige nach Angaben des Bayerischen Rundfunks (BR).

Alle "Tatort"-Fans sollten sich bereits jetzt das kommende Jahr rot im Kalender markieren: Die Ausstrahlung von "Trotzdem" ist für 2024 im Ersten geplant.

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