Baustellen und Projekte

Nackte Haut, Honigglück und Schätze in Schachteln: Das planen die Museen der Stadt Nürnberg 2024

30.1.2024, 14:55 Uhr
Ein als Biene verkleidetes Mädchen mit Barbie als Imkerin.

© Spielzeugmuseum Ein als Biene verkleidetes Mädchen mit Barbie als Imkerin.

Die Kurve zeigt wieder steil nach oben. Nachdem die Publikumszahlen durch Corona drastisch eingebrochen waren, sind die Museen der Stadt Nürnberg zurück auf der Erfolgsspur: Rund 675.500 Besucher kamen 2023 in die zehn Einrichtungen, die zum Verbund gehören. Das gab Museen-Direktor Thomas Eser bei der Jahrespressekonferenz bekannt. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es rund 798.000, der bis dato höchste Wert.

Die Ausstellung "Pressefoto Bayern 2023" ist ab 7. März im Stadtmuseum im Fembo-Haus zu sehen. Hier das Siegerfoto Bayern von Matthias Schrader. 

Die Ausstellung "Pressefoto Bayern 2023" ist ab 7. März im Stadtmuseum im Fembo-Haus zu sehen. Hier das Siegerfoto Bayern von Matthias Schrader.  © Matthias Schrader

Große Zuwächse verzeichnen vor allem das Memorium Nürnberger Prozesse, das seine Besucherzahlen in den vergangenen zehn Jahren auf 136.000 nahezu verdoppeln konnte, und das Haus der Spiels, das 2023 rund 30.000 Menschen angelockt hat.

Flaggschiff ist und bleibt trotz Umbaus und daher eingeschränkter Dauerausstellung das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände mit knapp 174.000 Gästen im vergangenen Jahr.

Ein Beispiel aus der umfangreichen Spielesammlung von Dieter Mensenkamp, der über 5000 Spiele aus 300 Jahren besitzt.

Ein Beispiel aus der umfangreichen Spielesammlung von Dieter Mensenkamp, der über 5000 Spiele aus 300 Jahren besitzt. © Deutsches Spielearchiv Nürnberg

Die Erweiterung und Modernisierung des Dokuzentrums ist aber nicht die einzige Baustelle im Museumsverbund. Auch das Memorium, das sich ab 20. März Fritz Bauer und dem Prozess um den 20. Juli 1944 widmet, soll ausgebaut und mit mehr Platz ausgestattet werden. Ab 19. Juni geht es dort um Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus, genauer gesagt, um die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz.

Das Museum Industriekultur bekommt nicht nur einen neuen Brandschutz, sondern auch inhaltlich eine Rundumerneuerung. Seit Ende November 2023 ist es deshalb für mindestens zwei Jahre geschlossen. Das Stadtmuseum im Fembo-Haus dagegen konnte bei laufendem Betrieb aufgepeppt werden, es präsentiert sich ab 23. Februar auf zwei Stockwerken in erneuertem Gewand.

Das Plakatmotiv der Ausstellung "Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz".

Das Plakatmotiv der Ausstellung "Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz". © Fritz Bauer Institut

Die Besucher können künftig das große Altstadtmodell in einem Kameraflug aus nächster Nähe erkunden, sich beim Blick aus dem Fenster medial in andere Epochen versetzen und an mehreren Stationen die Wandlung der Stadt seit der Dürerzeit nachverfolgen. Eine gute Gelegenheit, das neue Fembohaus kennenzulernen, ist am Sonntag, 3. März. Dann findet in der Dauerausstellung bei freiem Eintritt ein Aktionstag statt, mit Führungen, einer Kinder-Rallye und einer Buttonwerkstatt.

Ein Tattoo nach Dürers Werk "Die apokalyptischen Reiter".

Ein Tattoo nach Dürers Werk "Die apokalyptischen Reiter". © Tattoo & Foto: Maud Dardeau

Das Spielzeugmuseum, das unter den Top Drei der bestbesuchten Museen der Stadt Nürnberg ist, widmet sich ab 1. März dem Thema "Bienenschwarm und Honigglück". Es geht um Insektenhaltung im Spielzeugformat. Ab 23. Mai gibt es dann "Schätze in Schachteln" aus der Sammlung von Dieter Mensenkamp, der mehr als 5000 Spiele aus über 300 Jahren zusammengetragen hat.

Das Dürerhaus, das 2023 rund 83.000 Besucher hatte, wagt sich an ein intimes Thema: Gezeigt werden Fotos von Dürer-Tattoos aus der ganzen Welt. "Dürer under your skin" ist ab 12. April zu sehen. Auch im Museum Tucherschloss heißt es - allerdings mit einer ganz anderen Herangehens- und Blickweise - ab 2. Mai: Neue Kunst trifft Renaissance.

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