Bewegender Film

In "20.000 Arten von Bienen" sucht ein Trans-Kind nach seiner Identität

dpa/epd

29.6.2023, 08:55 Uhr
Aitor will Lucía genannt werden: Szene aus dem spanischen Spielfilm-Debüt "20.000 Arten von Bienen" mit Sofía Otero.

© Gariza Films/Inica Films Aitor will Lucía genannt werden: Szene aus dem spanischen Spielfilm-Debüt "20.000 Arten von Bienen" mit Sofía Otero.

Bei der jüngsten Berlinale sorgte sie für eine Überraschung: Sofía Otero ist noch ein Kind, doch sie hat bereits den wichtigsten Schauspielpreis des Festivals gewonnen. Mit dem Silbernen Bären wurde sie als beste Darstellerin in einer Hauptrolle gewürdigt.

Im spanischen Coming-of-Age-Film "20.000 Arten von Bienen" spielt Sofía Otero ein Kind, das auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist. Eine feinfühlige, bewegende und zutiefst menschliche Geschichte.

Fragen und Unsicherheiten

Die baskische Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren, die sich bisher mit Dokumentationen einen Namen gemacht hat, bleibt in ihrem ersten Spielfilm nah an ihrer Protagonistin. Die junge Schauspielerin, inzwischen zehn Jahre alt, spielt einen achtjährigen Jungen, der feststellt, dass sein männlicher Geburtsname Aitor nicht passt. Stattdessen probiert er weibliche Namen aus.

Im Sommerurlaub im Baskenland verbringt er viel Zeit mit einer Verwandten und deren Bienen, bis er dort den Raum findet, sich in seinen Fragen und Unsicherheiten zu öffnen. Bei einem Familientreffen fordert das Kind mit Vehemenz nicht mehr Aitor, sondern Lucía genannt zu werden.

Mit viel Empathie erzählt das Familiendrama nicht nur von einer Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Identitätsfragen, sondern auch davon, wie die Familie mit dieser Suche umgeht. Denn auch die Mutter steht vor der Frage, wie sie sich definieren will im Leben. Vier Monate nach der Berlinale kommt dieser den Menschen und ihren Eigenheiten zugewandte Film nun ins Kino. (129 Min.)

In diesen Kinos läuft der Film.

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