Guns N' Roses
Gitarrist Slash: "Rock 'n' Roll wird es immer geben"
8.2.2022, 04:51 Uhr"Es entwickelt sich eine riesige Unterströmung an jungen Rock 'n' Roll-Bands, es brummt richtig", sagte der 56-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in London. "Es läuft alles ein bisschen unter dem Radar, weil es noch nicht im kommerziellen Mainstream-Bewusstsein angekommen ist. Aber ich merke es, und es passiert."
Dass beim riesigen Coachella-Festival in Kalifornien, wo Slash 2016 mit Guns N' Roses als Headliner spielte, in diesem Jahr kaum Rockbands auftreten, lässt den Kultgitarristen mit dem Zylinderhut kalt. "Weil Coachella von Anfang an eigentlich mehr auf Indie, ungewöhnliches und trendiges Zeug ausgerichtet war", sagte er. Dass klassische Rockbands "in Ungnade gefallen" seien, wie die britische Zeitung "Guardian" nach Bekanntgabe des Coachella-Lineups mutmaßte, sei "Bullshit".
"Rock n' Roll wird es immer geben", so Slash, der am Freitag sein neues Album "4" mit Sänger Myles Kennedy und der Band The Conspirators veröffentlicht. "Es ist eine Art Lebensgefühl und eine Einstellung, die die Menschen sonst nirgendwo finden, und ich glaube, das ist wichtig. Rock 'n' Roll ist seit jeher so beliebt, weil es ein Ventil ist, das andere Musikgenres nicht bieten. Und ich glaube, so wird es immer sein."
Nach einer US-Tour mit Myles Kennedy und den Conspirators will Slash im kommenden Sommer mit Guns N' Roses die wegen der Corona-Pandemie verschobenen Europa-Konzerte von 2020 nachholen. Dann werden die Rockgiganten unter anderem in Hannover und München auftreten. Langfristig ist laut Slash auch ein neues Album mit Axl Rose und Co. geplant. "Wenn jemand sagt, dass Rockbands vom Aussterben bedroht sind, ist das einfach nur eine engstirnige Sichtweise", sagte Slash, "von jemandem, der sich nur um aktuelle Trends schert."