Gruselrocker

"Fürst der Finsternis": Alice Cooper faszinierte Neumarkt

25.11.2017, 17:49 Uhr
In der Jurahalle schändete Alice Cooper Puppen und erschuf Frankensteins Monster.

© André De Geare In der Jurahalle schändete Alice Cooper Puppen und erschuf Frankensteins Monster.

Ein Wiedersehen mit SchockRock-Altmeister Alice Cooper gab es in Neumarkt. "Spend The Night With Alice Cooper" war der Abend in der ausverkauften großen Jurahalle überschrieben. Zwei Stunden lang pflügte der 69-jährige Sänger und Showmaster – angetrieben von einer bestens geölten und aufgelegten Liveband – mit Verve durch sein umfangreiches Schaffenswerk.

In der Setlist fanden sich zahlreiche Lieder aus den 1970er Jahren ("Department Of Youth", "Under My Wheels", "Halo Of Flies", "I Love The Dead", "Ballad Of Dwight Fry"), nicht so viele aus den 80ern und 90ern ("Feed My Frankenstein", "The World Needs Guts") sowie diverses aus dem neuen Jahrtausend ("Brutal Planet", "Woman Of Mass Distraction"). Dreh- und Angelpunkt der makaberen Hard’n’Horrorrock-Revue: Vincent Damon Furnier als die von ihm geschaffene Kunstfigur Alice Cooper, jener böse Clown, den er seit fast 50 Jahren auf den Bühnen der Welt spielt.

In der knackevollen Jurahalle regnet es in dieser Nacht Konfetti und Luftballons, Funken, Geldscheine und Seifenblasen. Alice schändet Puppen und erschafft Frankensteins Monster, jagt die böse Krankenschwester, wird in eine Zwangsjacke gesteckt und unters Fallbeil gelegt, ersteht wieder auf und gibt den Schuldirektor im weißen Frack.

Die meisten Gags, Gymmicks und Showeinlagen sind von den zurückliegenden Tourneen bekannt, doch ein Abend mit Alice Cooper ist immer wieder ein schaurig-schöner Riesenspaß: Aus der Zeit gefallenes Rocktheater, wie eine Fahrt durch eine nostalgische Geisterbahn.

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