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Big Roo & Giuseppe Amore: Zwei Nürnberger Hiphopper, die lieber frei sind als reich und berühmt

Thomas Correll

Leben

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16.11.2023, 19:17 Uhr
Gut gelaunte Hiphop-Heads aus Franken (von links): Big Roo & Giuseppe Amore.

© Janek Brunner, NNZ Gut gelaunte Hiphop-Heads aus Franken (von links): Big Roo & Giuseppe Amore.

"Zwei Monate", die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. Die Frage: Wie lange dauert es noch, bis ihr reich und berühmt seid? Selbstironie ist ohne Zweifel eine Eigenschaft des Nürnberger Rappers, Sängers und Connaisseurs Giuseppe Amore. Sein Name zeigt außerdem, wie nahe der 29-Jährige der italienische Lebensart steht. Es ist nämlich ein selbst gewählter Künstlername - zwar hat er als Kind ein Jahr dort gewohnt, ein Italiener ist er aber nicht.

Mit seinem Kompagnon Big Roo, Beatbauer und Hiphop-Impresario aus Nürnberg, wird Amore in Kürze ein Album mit dem Titel "Magie der Nacht" veröffentlichen. Fragt man die beiden nach den Ambitionen, bleiben sie erstaunlich bodenständig. "Ich sehe mich als Musiker", sagt Big Roo, "aber ich bin froh, die Sicherheit eines richtigen Berufs zu haben". Selbst wenn morgen ein Labelboss mit einem dicken Vorschuss käme, würde er wohl ablehnen: "Das würde Erwartungen wecken, die ich nicht erfüllen kann oder will", sagt der 41-jährige Familienvater.

Die beiden genießen die künstlerische Freiheit, die mit der finanziellen Unabhängigkeit einhergeht, und können getrost darauf verzichten, ihre Songs für den Spotify-Algorithmus schick zu machen. Trotzdem kommt der Sound eingängig daher, eine sommerliche Mischung aus Rap, Funk und Pop mit dem unvergleichlichen Sprech-Gesang von Giuseppe Amore, der keine Angst davor hat, auch mal das Falsett zu wagen. Das hat man im Hiphop so noch nicht gehört.

Im Podcast sprechen die beiden auch über die Situation für Musiker in Nürnberg, sprich: Übungsraumknappheit. Generell seien die Räume teuer und oft in einem Zustand, den man "weder seinem Equipment noch seiner Lunge länger antun möchte", wie Big Roo es pointiert ausdrückt. Es gibt allerdings Hoffnung: Die Kongresshalle könne ein echter Anker für die Szene werden, sowohl mit Proberäumen als auch Auftrittsmöglichkeiten.

Am 9. Dezember erscheint "Magie der Nacht", das per Mail an bigroo82@gmail.com als Vinyl-Platte bestellbar ist und 2024 auch auf Spotify zu hören sein wird. Das ganze Gespräch mit Big Roo & Giuseppe Amore ist auf www.nn.de/podcasts kostenlos abrufbar.

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