Entscheidung ist gefallen
Große Überraschung: Aus für das ICE-Werk im Großraum Nürnberg
13.4.2023, 09:44 UhrDas im Großraum Nürnberg geplante ICE-Werk wird woanders gebaut. Nach Informationen der Redaktion verkündet die DB aktuell das Aus für das Projekt, das eigentlich für 400 Millionen Euro bis Ende 2028 in der Region hätte realisiert werden sollen. Über die weiteren Planungen gibt sich die Bahn ist noch bedeckt. In den letzten Monaten war über alternative Standorte in Baden-Württemberg und Brandenburg spekuliert worden.
Am 7. Februar 2023 hatte die Regierung von Mittelfranken die Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens vorgestellt. Die Deutsche Bahn hatte insgesamt 2000 Seiten mit detaillierten Informationen zu drei aus ihrer Sicht möglichen Standorten für das hochmoderne ICE-Instandhaltungswerk eingereicht. Zwei der Areale, eines bei Feucht und ein anderes bei Roth-Harrlach, seien aus landesplanerischer Sicht jedoch ungeeignet, so das Urteil der Regierung.
Übrig blieb nur ein mit Kampfmitteln belastetes Areal
Übrig blieb damit nur ein Areal auf dem rund 200 Hektar großen Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (Muna) südlich des Gewerbeparks Nürnberg-Feucht-Wendelstein. Allerdings wäre eine Realisierung des 400-Millionen-Euro-Projekts auf dem mit Kampfmitteln belasteten Gebiet auch nur mit massiven Auflagen möglich, so die Regierung von Mittelfranken.
Für heute hatte die Deutsche Bahn die Bürgermeister aus Feucht, Wendelstein, Allersberg und Roth ins Bahn-Museum nach Nürnberg eingeladen. Warum, verriet sie allerdings nicht. Doch unter allen Beteiligten war es ein offenes Geheimnis, dass die Bahn die Katze aus dem Sack lassen und bekanntgeben wird, wo sie das ICE-Werk bauen lassen möchte.
Bahn betonte die Notwendigkeit eines Werkes in der Region
Der Vorstandsvorsitzende der DB AG, Richard Lutz, erklärte zuletzt auf Nachfrage der Redaktion, dass ein ICE-Werk im Großraum Nürnberg wichtig wäre. "Das ist uns ja nicht einfach mal nachts so eingefallen, sondern ergibt sich ein Stück weit aus der Gesamtstruktur unserer Verkehre, deshalb würden wir uns wünschen, dass es da Lösungen gibt", so Lutz.
Gleichzeitig bliebe der DB aber nichts anderes übrig, als zu "akzeptieren, dass aus den möglichen Standorten, die da diskutiert wurden, jetzt viele im Raumordnungsverfahren herausgefallen sind aus verschiedenen Gründen".
Konkret zur Muna erklärte der Bahnchef: "Wenn am Schluss dieser eine Standort vielleicht klappt, dann sind wir froh", andernfalls "müssen wir uns anderweitig umgucken". Das wäre laut Lutz "aber schade, weil Bayern ist ein Bahnland, aber da müssen wir auch ein Stück weit mit den Randbedingungen und Regularien umgehen und sie akzeptieren." So ist es jetzt gekommen. "Im Raum Nürnberg existiert kein Standort, der für die besonderen Anforderungen eines betriebsnahen ICE-Instandhaltungswerkes geeignet ist und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für einen Bau bietet", teilte die Bahn auf dem Gipfeltreffen mit.
Weitere Informationen zu Details aus dem Gespräch mit den Bürgermeistern folgen.
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