Mahnung an die Stadt

Trockenheit und Abholzungen: Naturschützer bangen um Fürther Stadtbäume

28.4.2024, 15:00 Uhr
Der BN bedauert Fällungen wie für die Neubauten am HLG und mahnt mehr Bemühungen der Stadt um den Baumschutz an.

© Wolfgang Händel Der BN bedauert Fällungen wie für die Neubauten am HLG und mahnt mehr Bemühungen der Stadt um den Baumschutz an.

Anlässlich des Tags des Baumes hat der Bund Naturschutz (BN) an die vielfältige Bedeutung der Stadtbäume erinnert. Trotz zuletzt wieder häufigerer Niederschläge haben lang anhaltende Trockenzeiten in den letzten zehn Jahren am Baumbestand in Fürth dauerhafte Schäden hinterlassen, so die Naturschützer.

Gleichzeitig beklagt der BN die umfangreichen Baumfällungen für geplante städtische Bauvorhaben wie den Neubau am Helene-Lange-Gymnasium und für das Heinrich-Schliemann-Gymnasium und bedauert, dass die Stadt "zu keiner anderen Lösung gekommen ist". Dies habe für "herbe Verluste an innerstädtischem Grün" gesorgt, für dessen positive Wirkungen es in absehbarer Zeit keinen wirklichen Ausgleich geben werde.

Man halten es daher für erforderlich, dass die Kommune die Situation der Bäume, insbesondere in der Innenstadt und in der Südstadt verbessert und "vor allem in dicht bebauten Vierteln neue Baumstandorte schafft", so Reinhard Scheuerlein, Vorsitzender des BN in Fürth. Darüber hinaus rufe man auch private Garten- und Grundstücksbesitzer in Fürth dazu auf, vermehrt Laubbäume zu pflanzen.

Gerade in einer Großstadt wie Fürth mit dicht bebauten Stadtquartieren, starkem Straßenverkehr und vielen Einwohnern auf engem Raum erfüllen Bäume dem BN zufolge "besonders wichtige Aufgaben für ein gesundes Klima und das Wohlbefinden der Menschen" : Sie regulieren das Stadtklima, filtern Staub und Schadstoffe aus der Atemluft, bieten Lebensraum für viele Vogelarten und könnten den Menschen "Naturerleben in unserem Wohnumfeld schenken".

Bäume kühlen die Umgebung aktiv

Gerade an heißen Sommertagen, so die Naturschützer, sorgen große Bäume nicht nur für Schatten, sondern können ihre Umgebung auch aktiv kühlen. Das bewirke besonders für ältere und kranke Menschen eine gesundheitliche Entlastung. Als Warnzeichen sehe man die immer wieder stark ausgeprägten Trockenperioden in den letzten Jahren. Dadurch und durch die Folgeerscheinungen seien bereits viele Bäume in Fürth abgestorben - vor allem Fichten und Birken in den Stadtvierteln und Kiefern im Wald.

"Wenn sich die Entwicklung mit weiterer Erwärmung und längeren Trockenperioden fortsetzen würde, kämen auch zahlreiche weitere Baumarten in der Stadt in Gefahr", glaubt Waltraud Galaske, zweite Vorsitzende der BN-Kreisgruppe. Deshalb halte es der BN zur Erhaltung der Lebensbedingungen der Stadtbäume für nötig, die Bemühungen zum Klimaschutz in Fürth weiter zu verstärken.

Zum Thema Stadtbäume bietet der Bund Naturschutz am Mittwoch, 17. Juli, 17.30 bis 19.30 Uhr einen Rundgang mit dem Titel "Stadtbäume im Klimastress" an. Treffpunkt ist an der Ecke Erlanger Straße/Flurstraße, die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich

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