
Wunder von Bern
Trauer um Else Mai: Witwe des Fürther Fußballweltmeisters Charly Mai ist gestorben
Sie heirateten wenige Monate nach dem "Wunder von Bern": Else Mai wurde im Oktober 1954 die Frau von Karl Mai, den Fans "Charly Mai" nannten. Er gehört bis heute zu den berühmtesten Fußballern der Spielvereinigung Fürth, die seit 1996 Spielvereinigung Greuther Fürth heißt. 1993 starb Charly Mai in Fürth. Nun ist auch seine Witwe verstorben. Sie wurde 91 Jahre alt.
In der Traueranzeige in den Fürther Nachrichten wird an diese besondere Biografie erinnert: "Witwe des Fußballweltmeisters 1954 Karl ,Charly’ Mai" steht unter Else Mais Namen. Else Mai blieb dem Kleeblatt bis zum Ende verbunden und stand unserer Redaktion immer wieder, auch in den vergangenen Jahren noch, als herzliche Gesprächspartnerin zur Verfügung.
Else Mai über den Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth 2021: "Jetzt musste ein Wunder geschehen"
So sagte sie etwa im Mai 2021, als der SpVgg nach einer Zitterpartie am letzten Spieltag der Aufstieg in die Erste Liga gelang, gegenüber unserer Redaktion: "Ich bin glücklich, das ist wunderbar. Wir haben so gekämpft. Wenn das mein Mann noch hätte erleben können! Die Mannschaft hat die gesamte Saison so gut gespielt, ich finde keine Worte. Nach dem Rückstand und der Roten Karte habe ich gedacht: Jetzt muss ein Wunder geschehen – und es ist geschehen."
Ihr Mann Karl Mai, geboren 1928 in Fürth, trat am 1. April 1942 als 13-Jähriger der Jugendabteilung der SpVgg Fürth bei. 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr schloss er seine Konditorlehre ab und setzte das Fußballspielen in der Juniorenmannschaft bzw. der Reserve der Spielvereinigung fort. 1948 rückte er als 20-Jähriger in die erste Mannschaft auf.
Mai wurde später Stammspieler und einer der berühmtesten Fußballer der SpVgg. Ab 1953 war er auch Nationalspieler. Er gehört zu den Spielern, die beim "Wunder von Bern" Weltmeister wurden - er hatte entscheidend zum Titelgewinn beigetragen. Im Kader stand mit Herbert "Ertl" Erhard, dem späteren Spielführer der Nationalmannschaft, ein zweiter Fürther. Zur Saison 1958/59 wechselte Karl Mai zum FC Bayern München. Er starb am 15. März 1993 an Leukämie.
"Else Mai hütete und pflegte die WM-Kleidungsstücke ihres Gatten wie die Briten ihre Kronjuwelen", ist in der Online-Enzyklopädie FürthWiki zu lesen. Sie zelebrierte sogar fünf Jahre nach seinem Tod dessen 70. Geburtstag mit vielen Gästen - ihm zum Gedenken. Else Mai, geboren 1933, starb am 9. März 2025.
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