Bitte abkochen: In Ammerndorf ist das Trinkwasser verunreinigt.
© Tim Händel
Bitte abkochen: In Ammerndorf ist das Trinkwasser verunreinigt.

Die Gemeinde warnt

Mit Keimen verunreinigt: Deshalb muss in Ammerndorf das Trinkwasser abgekocht werden

Die Gemeinde Ammerndorf informiert aktuell über das Problem auf ihrer Homepage: Unter der in knallroten Buchstaben gehaltenen Überschrift "Bitte beachten! Bitte beachten! Bitte beachten!" heißt es, "die routinemäßige Untersuchung unseres Trinkwassers" habe ergeben, dass durch "das Tiefbrunnenwasser coliforme Bakterien in unser Trinkwasser gelangt sind". Der Tiefbrunnen sei sofort aus der Wasserversorgung herausgenommen worden. Wichtig sei jetzt aber, das aus dem Leitungsnetz entnommene Trinkwasser abzukochen. Dazu soll es für mehrere Minuten aufsprudeln: "Die Mindesttemperatur, ab der diese Keime abgetötet werden, beträgt 70 Grad Celsius."

Wie das Gesundheitsamt mitgeteilt hat, wurden an drei Stellen im Ort bei einer Probenentnahme coliforme Bakterien festgestellt wurden. Es handle sich dabei aber nicht um Escherichia Coli, sondern nur um coliforme Bakterien, die weniger gefährlich seien. Das Gesundheitsamt habe dennoch die Empfehlung ausgesprochen, das Trinkwasser vorsichtshalber abzukochen. Auch wenn es nicht um die "allseits bekannten und sehr gefährlichen Darmkeime" gehe, sei das eine Vorsichtsmaßnahme, die man beachten sollte, heißt es. Sobald die nun folgenden Trinkwasseruntersuchungen ergeben, dass das Wasser wieder unbelastet ist, will die Gemeinde über die Homepage informieren.

Das weitere Vorgehen beim gemeindlichen Tiefbrunnen nahe Neuses ist noch offen: Sanierung oder Rückbau.

Das weitere Vorgehen beim gemeindlichen Tiefbrunnen nahe Neuses ist noch offen: Sanierung oder Rückbau. © Oliver Barthelmes

Der Tiefbrunnen nahe Neuses, aus dem jährlich etwa 50.000 Kubikmeter gefördert werden und dessen Wasserrecht 2030 abläuft, steht seit einiger Zeit im Blickpunkt. Der Gemeinderat hatte sich über das weitere Vorgehen bereits ergebnislos in einer außerordentlichen Sitzung den Kopf zerbrochen. Im Raum steht der Weiterbetrieb mit einer kostenintensiven Sanierung für etwa 1,9 Millionen Euro sowie jährlich 10.000 Euro an Unterhaltkosten für Fach-Personal. Möglich wäre auch ein Rückbau des Brunnens für etwa 160.000 Euro. Die dann wegfallende Wassermenge müsste durch einen weiteren Zukauf vom Wasserzweckverband Dillenberggruppe aufgefangen werden.

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