
Schwer beladen
Gefährlich: Sattelzug fuhr mit geplatztem Reifen auf der A3 bei Nürnberg einfach weiter
Mehr als 20 Tonnen Stahl hatte er geladen, doch auch die schwere Fracht ließ den Fahrer nicht besonnener handeln: Fast eine Dreiviertelstunde lang war ein Sattelzug mit geplatztem Reifen unterwegs, dann stoppte ihn die Polizei.
Der Vorfall, den das Präsidium Mittelfranken erst jetzt öffentlich machte, ereignete sich bereits am vergangenen Dienstag. Beamten der Fürther Verkehrspolizei war auf der A3 der beschädigte Lkw aufgefallen, der von den Niederlanden in die Türkei unterwegs war. Sie kontrollierten ihn auf dem Parkplatz Ludergraben West bei Winkelhaid im Nürnberger Land. Der rechte Hinterreifen der Zugmaschine war geplatzt.
Sattelzug war mit geplatztem Reifen auf der A3 unterwegs: Fahrer hatte nur kurz angehalten
„Durch die dabei entstandene Wucht war die Kunststoffabdeckung des Kotflügels abgerissen und der Tank eingedellt worden“, berichtet die Polizei auf ihrer Facebook-Seite. „Der äußere Reifen der Zwillingsbereifung hing nur noch lose auf der Felge.“ Das war alles andere als harmlos: Während der Fahrt hätten sich Reifenteile lösen und den Verkehr auf der Autobahn erheblich gefährden können.
Die weiteren Ermittlungen anhand der Daten des EG-Kontrollgeräts und die Befragung des Fahrers ergaben nach Angaben der Polizei, dass dieser seinen Lkw nach dem Reifenplatzer zwar angehalten hatte. Er hatte allerdings lediglich die beschädigte Kunststoffabdeckung zur Ladung gelegt und sich anschließend wieder hinters Steuer gesetzt.
Mit dem Reifenschaden sei der Mann dann 42 Minuten auf der A3 weitergefahren - bis zur Kontrolle. Dabei habe er Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h erreicht. Die Beamten verboten ihm, die Fahrt so fortzusetzen. Einen Ersatzreifen hatte der Lkw-Fahrer nicht, er musste erst von einem Pannendienst aus Salzburg angeliefert und montiert werden. Die Weiterfahrt wurde schließlich nach der Abnahme der Endmontage des Ersatzreifens gestattet.
Gegen den Fahrer wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und eine Sicherheitsleistung einbehalten.
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