Fürther Stadthalle lockt mit einer neuen Terrasse
2.8.2020, 10:00 UhrUmso größer ist ihre Freude darüber, was nun entstanden ist und in zwei Wochen freigegeben werden soll: Die neue, in Sandsteinton gepflasterte Freifläche vor der verglasten Westfassade macht mit ihren 1200 Quadratmetern einen erstaunlich weitläufigen Eindruck – und der Rathauschef neigt, wie üblich, nicht zum Tiefstapeln: "Echten Mehrwert für die Stadt" biete die "wahrscheinlich größte Terrasse in Fürth".
Von ihr schweift der Blick hinüber zum nachts beleuchteten Kulturforum und zu den Kronen der Bäume, die der Terrasse einen Rahmen geben, als hätten sie immer schon diesem Zweck gedient. Jung ist sicher: Hier harrt ein "begehrter Eventplatz" seiner Nutzung, wenn es denn mal wieder Events geben sollte. Immerhin bis zu 1000 Menschen wären zugelassen – in Nichtcorona-Zeiten selbstredend.
Damit lässt sich etwas anfangen. Viel Kultur kann sich Jung vorstellen, vielleicht eine weitere Bühne fürs Fürth Festival und eine Kooperation mit dem nahen Kulturforum.
Auch Robert Steinkugler steht die Freude über die Entwicklung rund um die Halle ins Gesicht geschrieben. Kurz vor seinem Ruhestand geht für den 65-Jährigen in Erfüllung, was er sich stets gewünscht hat: zum einen die großzügige Freifläche, die über eine ebenfalls neue Zufahrt von der Uferstraße aus bequem anzusteuern und belieferbar ist, zum anderen den Bau des vierstöckigen Hotels mit 148 Zimmern auf der anderen Seite der Stadthalle. Direkt über der Tiefgarage wächst es inzwischen in die Höhe. Und das im Zeitplan, wie aus dem zuständigen Wirtschaftsreferat verlautet.
Kostenrahmen gesprengt
Beides werde die Fürther Stadthalle als Tagungs- und Veranstaltungsstandort enorm aufwerten, meint Steinkugler. Eine Terrasse dieser Größe habe keine andere Halle in der Region zu bieten. Viel besser sei sie für Events aller Art unter freiem Himmel geeignet als der bisher genutzte Paisleyplatz, benannt nach der schottischen Partnerstadt von Fürth.
Auf dem entsteht das besagte Hotel, und erst deshalb wurde der Bau der Terrasse – als Ersatz – überhaupt ins Auge gefasst. Der sollte ursprünglich mit 300 000 Euro zu Buche schlagen, der OB räumt indes auf Nachfrage ein, der Kostenrahmen werde "deutlich überzogen".
Wie viel unter dem Strich stehen wird, wisse man derzeit noch gar nicht. Und auch nicht, wie viel davon der Hotel-Investor bezahlt, der seine Beteiligung zugesagt hat – als Ausgleich für das von ihm beanspruchte Terrain.
Dass die Terrasse nun so unverhofft opulent daherkommt, beinahe mit Platzcharakter, hat den OB auf eine Idee gebracht: Er erwägt, die Freifläche "Paisley-Terrasse" zu taufen. Dem Stadtrat will er das demnächst vorschlagen.
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