"Robust, aber belastet"

Fürther Arbeitsmarkt im Juni: Der Weg raus aus der Arbeitslosigkeit ist schwieriger geworden

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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28.6.2024, 18:30 Uhr
Auch bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Juni im Vergleich zum Vormonat gestiegen.

© Hauke-Christian Dittrich/dpa Auch bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Juni im Vergleich zum Vormonat gestiegen.

Als "robust, aber belastet" beschreibt die Fürther Agentur für Arbeit den Arbeitsmarkt im Juni. Die Arbeitslosenzahlen blieben im gesamten Zuständigkeitsbereich der Agentur - dazu gehören neben den Städten Fürth und Nürnberg auch die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim - auf dem Niveau vom Mai. Insgesamt 12.953 Menschen sind hier ohne Beschäftigung - 1,1 Prozent mehr als im Mai und 12,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im gesamten Agenturbezirk 3,7 Prozent (Mai: 3,6 Prozent) und lag damit höher als vor einem Jahr (Juni 2023: 3,3 Prozent).

"Wie erwartet schließen wir das erste Halbjahr 2024 mit negativen Vorzeichen ab: Deutlich mehr arbeitslose Menschen bei leicht gesunkener sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung", bilanziert Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Fürther Arbeitsagentur. "Wir haben spürbar mehr Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit als vor einem Jahr. Umgekehrt gelingt es weniger Menschen, aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit zu kommen."

Arbeitsmarkt in Fürth: Weiterbildung bleibt sehr wichtig

Die für die Unternehmen herausfordernden Themen wie Digitalisierung und Automatisierung wirken sich auch auf den Arbeitsmarkt aus, so Dippold. "Vor diesem Hintergrund und der aktuellen Konjunkturschwäche zeigt sich unser Arbeitsmarkt insgesamt immer noch robust." Gleichwohl bleibe die Notwendigkeit für Arbeitslose und Beschäftigte bestehen, sich weiterzubilden und die Qualifikationen auf aktuellem Stand zu halten. Die Agentur für Arbeit könne dabei mit Förderangeboten unterstützen.

Entgegen der Entwicklung im gesamten Agenturbereich ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Fürth leicht gesunken: Im Juni waren in der Kleeblattstadt 4208 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet - 0,4 Prozent weniger als im Mai, aber 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb mit aktuell 5,4 Prozent seit Mai unverändert, liegt jedoch um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Die Personalnachfrage ist zurückhaltend. Fürther Arbeitgeber haben im Juni 181 offene Stellen gemeldet, also geringfügig mehr als im Juni 2023.

Im Landkreis Fürth waren 1926 Frauen und Männer ohne Job - 1,6 Prozent mehr als im Mai und 8,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Quote blieb hier ebenfalls seit Mai unverändert, sie liegt mit 2,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat (2,6 Prozent). Die Personalnachfrage ist im merklich abgekühlt: So haben die hiesigen Arbeitgeber im Juni 73 offene Arbeitsstellen gemeldet - satte 40,2 Prozent weniger als im Mai und 18,0 Prozent weniger als im Juni 2023.

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