Nominierung

Bundestag 2025: Kamran Salimi tritt für die Grünen im Wahlkreis Fürth an

14.10.2024, 19:34 Uhr
Klare Sache: Kamran Salimi (2. v. li.) gibt sich nach seiner Nominierung in der Fürther Kofferfabrik gelöst.

© Sonja Dollhopf/Grüne Klare Sache: Kamran Salimi (2. v. li.) gibt sich nach seiner Nominierung in der Fürther Kofferfabrik gelöst.

Sie wurden in letzter Zeit arg gebeutelt, doch sie geben sich kämpferisch: Die Grünen bereiten sich auf die Bundestagswahl 2025 vor und haben nun auch in Fürth personelle Weichen gestellt: Im Wahlkreis 242, der Stadt und Landkreis Fürth sowie den Landkreis Neustadt-Bad Windsheim umfasst, wird sich Kamran Salimi als Direktkandidat der Grünen um den Einzug ins Parlament bemühen.

Von einer großen Mehrheit der rund 50 anwesenden Mitglieder aus den drei Kreisverbänden in der Kofferfabrik wurde der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Fürther Stadtrat als Bewerber gekürt, er setzte sich klar gegen Joachim Jost und Manuel Mühlbauer durch. Salimi habe "vor allem mit seiner Erfahrung in Politik und Beruf sowie vielfältigem gesellschaftlichen Engagement" punkten können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der 55-Jährige wolle die Städte und Gemeinden in Berlin sichtbarer machen. "Kommunen werden aufgrund der Finanzlage gezwungen, Abwägungen zwischen Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu treffen. Daran müssen wir arbeiten und den vermeintlichen Widerspruch auflösen", fordert Salimi. Eine mögliche Lösung könne sein, Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe zu verankern und damit eine bessere finanzielle Förderung durch Land und Bund zu gewährleisten.

Besonders die Lage im Gesundheitswesen mache ihm Sorge "Krankenhäuser verhungern gerade am ausgestreckten Arm. Das kann so nicht weitergehen." Er geht damit auf Distanz zu Teilen der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Man müsse die Lücke in der ambulanten Versorgung schließen - gerade im ländlichen Raum. Man müsse "endlich konkrete Pläne vorlegen, welche Krankenhausstandorte geschützt werden sollen".

Salimis Kritik basiert auf langjährigen Erfahrungen: Als ausgebildeter Krankenpfleger und Personalrat am Klinikum Fürth habe er "die Missstände in der Pflege hautnah miterlebt", wie er sagt. In 15 Jahren als Beauftragter für Qualitätsmanagement habe er zudem umfassenden Einblick in Krankenhausfinanzierung und andere gesundheitspolitische Themen erhalten.

Doch auch seine Rolle als Gewerkschafter bei Verdi und als DGB-Vorsitzender in Fürth treibe ihn an, "etwas zu bewegen". Die soziale Frage sei für ihn vor allem eine Frage der Gleichstellung: Er trete dafür ein, "Perspektiven zu schaffen, Altersarmut zu bekämpfen und für soziale Sicherheit zu sorgen - und zwar für alle Geschlechter".

Die politische Debatte drifte zunehmend nach rechts ab, gerade in der Migrationsdebatte, mahnt Salimi - und gibt sich kämpferisch: "Wir haben gerade mehr Gegenwind als gewöhnlich, aber auch gute Köpfe und gute Inhalte", ist er überzeugt.

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